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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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sich unentwegt. Ich wollte es Ihnen leichter machen, indem ich Ihre Sache aus dem Hotel abholen ließ, und Sie regen sich darüber auf.“
    Er unterbrach sich und warf ihr einen verächtlichen Blick zu. „Ein Mensch, der so undankbar ist wie Sie und an allem etwas auszusetzen hat, wird immer unzufrieden sein.“ Er zögerte kurz, ehe er ironisch fortfuhr: „Sie passen nicht in diese Welt, Sie müssen sich eine eigene schaffen.“
    Sekundenlang war Amber sprachlos und spürte, wie sie errötete.
    Ehe sie etwas erwidern konnte, fügte er hinzu: „Sie tun mir aufrichtig leid, weil Sie so negativ denken, was ich bei einer so schönen Frau nie vermutet hätte.“
    Als Amber sich von ihrem Schock erholt hatte, hätte sie am liebsten laut gelacht. Sie tat ihm aufrichtig leid!
    Sie schaute ihn an. „Schade, dass Sie enttäuscht von mir sind.“ Es klang sogar aufrichtig. Er soll sich ja nicht einbilden, ich könnte nicht genauso scheinheilig sein wie er, dachte sie. „Aber ich fürchte, Sie sind nicht der Einzige, dessen Illusionen heute zerstört worden sind.“ Es machte ihr irgendwie Spaß, sich so gewählt auszudrücken wie er. „Auch ich bin enttäuscht.“
    Leicht verächtlich zog er die Augenbrauen hoch und sah Amber neugierig an.
    „Ach, warum das denn?“, fragte er.
    „Ich habe in gutem Glauben, als Gast in Ihrem Palast zu wohnen, Ihre Einladung angenommen“, erwiderte sie. „Für das Angebot war ich Ihnen dankbar, und ich habe mich sogar gefreut. Ich muss Sie leider korrigieren, ich habe mich über nichts beschwert. Und meine Meinung über Sie habe ich erst geändert, als ich feststellen musste, dass ich nicht Ihr Gast, sondern Ihre Gefangene sein würde.“
    Er wollte sie unterbrechen, aber sie fuhr unbeirrt fort: „Das Zimmer ist wirklich außergewöhnlich schön, und normalerweise würde ich gern eine Zeit lang darin wohnen. Aber wie soll ich meinen Aufenthalt hier unbeschwert genießen, wenn ich weiß, dass ich mich nicht frei bewegen kann? Es ist ein goldener Käfig, sonst nichts.“
    „Sie sind entsetzlich eigensinnig! Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass alles nur Einbildung ist? Niemand hat Sie eingeschlossen!“, fuhr er sie ärgerlich an. „Kommen Sie her! Ich will Ihnen etwas zeigen, das Sie vielleicht überzeugt.“
    Er eilte zu den hohen Fenstern und zog die Vorhänge zur Seite.
    Mit dieser Reaktion hatte Amber nicht gerechnet. Sie stellte sich hinter ihn und überlegte, was er vorhatte.
    „Sehen Sie selbst! Sieht so etwa ein Gefängnis aus?“, fragte er und riss das Fenster auf.
    Erst jetzt bemerkte sie, dass es keine Fenster, sondern Türen waren, die in einen schattigen Innenhof führten, in dem Palmen und Oleander in großen Keramiktöpfen standen.
    Noch ehe sie etwas sagen konnte, packte er sie am Handgelenk und zog sie ziemlich unsanft mit sich zur Tür hinaus. Dann wies er theatralisch auf den Torbogen am anderen Ende des Innenhofs.
    „Wenn Sie flüchten wollen, brauchen Sie nur durch die Tür dort zu gehen. Sie ist nie verschlossen und führt in die Palastgärten.“ Er wirbelte herum und schaute Amber finster an. „Wahrscheinlich werden Sie mir auch das nicht glauben und sind überzeugt, ich würde schon wieder lügen.“
    Sie wusste überhaupt nicht mehr, was sie noch glauben sollte und was nicht. Und ehe sie sich’s versah, eilte er wie der Teufel über den Innenhof, wobei die beiden Enden seines Kopfschmucks flatterten. Dann drückte er die Türklinke hinunter und riss die Tür auf.
    „Bitte! Hier haben Sie den Beweis!“, rief er wütend. „Behaupten Sie jetzt immer noch, Sie seien eine Gefangene?“
    Sie hatte ihm mit wachsendem Erstaunen zugeschaut. Noch ehe er die Tür so dramatisch aufgerissen hatte, hatte sie sich bereits insgeheim eingestanden, dass sie sich vermutlich geirrt hatte. Denn selbst wenn ihre Zimmertür tatsächlich abgeschlossen gewesen wäre, hätte sie den Palast problemlos über die Mauern des Innenhofs verlassen können, die nicht höher als ungefähr zwei Meter waren. Außerdem standen mehrere Holzbänke und große Keramiktöpfe herum, auf die sie hätte steigen können, um über die Mauern zu klettern. Da sie regelmäßig Sport trieb, wäre es ihr leichtgefallen zu entkommen.
    In seinem Zorn wirkte der Scheich ungemein faszinierend, wild und aufregend. Und die Kraft und Stärke, die er ausstrahlte, hatten nichts damit zu tun, dass er der Herrscher dieses Landes war, sondern sie waren Teil seines Wesens und seines Charakters und machten ihn

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