Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
Vom Netzwerk:
würde Mrs. Taylor Ben bringen. „Es ist spät, Kahlil.“
    „Ja, und eine Tasse Kaffee wäre sehr nett. Danke.“
    Sie verspürte ein Pochen in den Schläfen. Welchen Sinn hatte es, mit ihm zu streiten? Er war taub, wenn er nichts hören wollte, und blind, wenn es ihm in den Kram passte. Genau das hatte sie in Tiva auseinandergebracht. Kahlil hatte sich in die Angelegenheiten des Palasts vertieft, Bryn war einsam und verlassen gewesen. Sie hatte damals versucht, mit ihm zu sprechen, aber er hatte sie nicht gehört, ebenso wenig wie jetzt.
    Erschöpft stellte sie den Kessel auf den Herd und kochte den Kaffee so, wie Kahlil es sie gelehrt hatte. Französisch. Stärker und dunkler als der Kaffee, den man in Amerika kochte. Einige Gewohnheiten, stellte sie fest, legte man nur schwer ab.
    „So gemütlich du dein Haus findest, ich denke, wir könnten etwas Besseres für dich finden. Du brauchst etwas, was deiner Position entspricht. Ich werde dir eine Haushälterin besorgen. Einen Fahrer. Bodyguards.“
    Sie drehte sich nicht einmal um. „Ich brauche weder Bodyguards noch einen Fahrer. Vielleicht bin ich finanziell knapp, aber ich bin eine ausgezeichnete Hausfrau. Du wirst nirgends ein Staubkörnchen finden.“
    „Ich will dir das Leben nur erleichtern.“
    „Eine Scheidung würde mir das Leben erleichtern. Nicht eine Haushälterin.“
    „Denk nicht an das Geld …“
    „Das tue ich auch nicht“, unterbrach sie ihn kurz. Sie dachte nur an Ben. „Hör auf damit. Du kannst nicht mein Leben bestimmen.“
    „Ich mache mir ernsthaft Sorgen um deine Sicherheit.“
    Genau in dem Moment klingelte das Telefon erneut. Bryn zuckte zusammen. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie wollte nicht ans Telefon gehen, konnte das Klingeln aber auch nicht ignorieren.
    Kahlil bemerkte ihre Unentschlossenheit. „Lass es klingeln“, sagte er so autoritär wie stets. „Es geht uns jetzt nichts an.“
    Obwohl er etwas von ihr entfernt stand, konnte sie seine Nähe fühlen und sein Aftershave riechen. Würzig und schwer rief es Erinnerungen an den Orient wach, mit Kardamom und all den anderen Gewürzen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihn nackt auf seinem gigantischen Bett liegen. Er besaß den Körper eines Gottes. Er liebte wie ein Gott. Sie hatte ihn verehrt wie einen Gott.
    Dann war er von dem Podest gefallen, und nichts zwischen ihnen war mehr wie zuvor gewesen, was sie empfänglich für Amins gefährliche Spiele machte.
    Wieder klingelte das Telefon. Viermal. Fünfmal.
    Sie wollte den Anruf entgegennehmen, doch Kahlil hinderte sie daran, indem er die Hände auf ihre Schultern legte. „Lass das Telefon. Hör mir zu, was ich dir sagen will.“
    „Ich kann nicht …“
    „Du kannst. Du musst. Du hast mich drei Jahre warten lassen. Ich denke, du bist mir fünf Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit schuldig.“
    Doch sie hörte nur auf das Klingeln und zählte insgeheim mit. Sechs. Sieben. „Einen Augenblick, Kahlil.“
    „Nein.“
    Sie schloss die Augen, ihr Körper bebte, ihr Herz stand beinahe still. Acht. Neun. Dann hörte es auf.
    „Du hast nicht über mich zu bestimmen, Scheich al-Assad, und du wirst mich nicht wieder in dieses Gefängnis stecken!“, fauchte sie. Ihre Wut richtete sich nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen seine Familie, seine Sitten, seine Unfähigkeit, sie als etwas anderes als einen Teil von sich zu sehen. „Der Palast war nie ein Gefängnis!“
    „Ich habe mich aber so gefühlt. Du hast mich allein gelassen, gefangen im Harem.“
    „Du wusstest von Anfang an, dass die Frauen in ihren eigenen Quartieren essen, schlafen und sich aufhalten. Du bist im Mittleren Osten aufgewachsen. Du kanntest unsere Sitten.“
    „Aber ich habe dich geheiratet. Ich habe erwartet, mit dir zusammen zu sein.“
    „Das warst du auch. Nachts. Fast jeden Abend habe ich dich zu mir bringen lassen. Es sei denn, ich war geschäftlich unterwegs oder hatte irgendwelche gesellschaftlichen Verpflichtungen.“ Er holte tief Luft und legte die Fingerspitzen an die Schläfen. „Egal, wie du über das Leben im Palast denkst, wir dürfen deine Sicherheit nicht aufs Spiel setzen. Das Problem ist, als millionen-, nein milliardenschwere Prinzessin bist du eine Zielscheibe für Anschläge.“
    „Niemand weiß, dass ich deine Frau bin!“
    „Sie werden es erfahren.“
    Die Gewissheit in seiner Stimme ließ sie erschauern. Er würde es an die Öffentlichkeit zerren, dass sie zu ihm gehörte. Er würde dafür sorgen, dass

Weitere Kostenlose Bücher