JULIA GOLD Band 32
Bett, in seinen Armen würde sie alles für ihn tun.
Ihr Zuhause verlassen, ihren Namen ändern, ihm zu Füßen liegen. Sie verlor die Beherrschung, wenn sie in seinen Armen lag, und das beschämte sie.
Ihr Atem ging schwer, sie war hin und her gerissen zwischen widersprüchlichen Wünschen. Weglaufen. Bleiben. Schreien. Küssen.
Sie spürte seinen Schenkel an ihrem, seine Hüfte, seine Wärme. Er versprach intensive sinnliche Freuden, Freuden, die sie nur bei ihm erfahren hatte.
Ihre Wangen wurden heiß. Sie schloss die Augen, fühlte sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Wieder stand sie unter seinem Einfluss.
Hör auf damit.
Wach auf. Du darfst es nicht tun. Denk an Ben. Denk an die Gefahren im Palast. Und nicht zuletzt: Denk an Amin.
Sie öffnete die Augen. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, und die Realität kehrte zurück. „Ich kann nicht, Kahlil. Wir müssen einen klaren Schlussstrich ziehen.“ War das ihre Stimme? So hoch?
Dünn? Voller Panik?
„Klarer Schlussstrich“, höhnte er. „Auf keinen Fall, Darling. Dann bleibst du meine Frau.“
„Das ist nicht fair!“
„Das Leben ist nie fair.“
Sie drehte das Gesicht fort, um ihre Gefühle vor ihm zu verbergen. Wenn sie nicht mit ihm ging, würde Kahlil Ben entdecken. Doch ein Wochenende mit ihm zu verbringen, war, als würde sie sich freiwillig in die Höhle des Löwen begeben.
Es ging um Bens Zukunft. Oder ihre.
Bens oder ihre.
Ben siegte. „Kein anderer Mann würde eine Frau dazu zwingen“, stieß sie bitter hervor, unfähig, ihre Wut und Verzweiflung noch länger zu verbergen. Er hatte nie die Absicht gehabt, sie freizugeben. Er hatte ihr Zeit zugestanden, aber er hatte ihr nicht verziehen. Freiraum, aber keine Freiheit. Und ohne Scheidung könnte sie Ben verlieren.
Kahlil antwortete nicht. Es war nicht nötig. Beide wussten, dass er nicht irgendein Mann war. Er war ein Scheich, sein Wort war in seinem Land Gesetz.
„Meine Güte, wie sehr ich dich hasse“, murmelte sie.
„Das ist mir egal. Ich will nur haben, was mir gehört. Und du, Frau, gehörst mir.“
Er würde sie küssen. Sie wusste es, spürte es, noch bevor er den Kopf senkte. Die Alarmglocken schrillten in ihrem Kopf, denn in seinen Armen war sie schrecklich schwach. Der Gedanke machte sie krank.
Sie versuchte, sich ihm zu entziehen, doch Kahlil hielt sie fest und drückte sie zurück in den Ledersitz. „Du kannst mir nicht entkommen. Aber eigentlich glaube ich gar nicht, dass du das willst.“ Und dann küsste er sie.
Seine Behutsamkeit überraschte sie, der Duft seines Aftershaves, ein Duft, der zu ihm gehörte, seit sie ihn kennengelernt hatte. Als ihre Lippen sich das erste Mal berührt hatten, hatte sie ihn sehnsüchtig eingeatmet. Ihr Herz hatte laut geklopft, und ihr Kopf war voller spektakulärer, farbenfroher Bilder gewesen. Sie sah den Vollmond über dem elfenbeinfarbenen Sand, die Orangenbäume innerhalb der Stadtmauern, fühlte die Wärme der Nacht in der dunkelsten Stunde …
Kahlil.
Unwillkürlich schloss sie die Augen, öffnete die Lippen, hieß ihn willkommen. Sie hatte ihn geliebt, o ja, sie hatte ihn so sehr geliebt. Er war ihr ein und alles gewesen, mit Herz und Seele hatte sie ihm gehört.
Kahlil.
Sein Kuss schickte Stromstöße durch ihren Körper. Ihr wurde heiß zwischen den Schenkeln, und sie spürte die Spannung im ganzen Körper.
Hilflos klammerte sie sich an ihm fest, als ein Beben durch ihren Körper ging. Er war ihr vertraut und so wundervoll warm. Monatelang hatte sie jede Nacht geweint, weil sie ihn vermisste. Seine Leidenschaft, seinen Duft, ihr kurzes, bittersüßes gemeinsames Jahr.
Ihr Körper wurde für ihn weich, empfänglich und ignorierte die Revolte ihres Verstandes. Sie wollte an nichts anderes denken als an den Genuss, in seinen Armen zu liegen.
Er schob eine Hand zu ihren Brüsten, seine Berührung entfachte ein Feuer in ihr. Bebend schmiegte sie sich enger an ihn, suchte den Körperkontakt und seine Stärke.
„Sag mir“, bat er mit belegter Stimme, „reagierst du auch so auf Stan?“
Bryn erstarrte. Sie stieß heftig gegen Kahlils Brust und versuchte, sich ihm zu entziehen.
Er lachte. „Oh, hör jetzt nicht auf, Darling. Ich bin ziemlich erregt.“
Reue und Pein schossen wie scharfe Pfeile durch sie hindurch und erinnerten sie daran, wer Kahlil wirklich war. Ein Wüstling. Ein Wüstling aus einem grausamen Land. Ihr Schmerz verwandelte sich in Wut, und sie hob die Hand und schlug ihm auf die Wange. Der
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