JULIA GOLD Band 32
auf.
Kahlil hob den Kopf und lächelte zufrieden. Er genoss es, diese Wirkung auf sie zu haben. „Dann hast du also nichts dagegen, dass wir unser Ehegelübde erneuern?“
Ehegelübde erneuern? Bryn zuckte zusammen und griff nach dem Laken, um ihre Nacktheit zu bedecken. „Erneuern? Du meinst, noch einmal heiraten?“
Er zog das Laken wieder weg. „Lass das. Ich liebe es, dich so zu sehen.“
„Ich kann nicht klar denken, wenn ich nackt bin.“
„Natürlich kannst du das. Konzentrier dich.“ In seinem Blick flammte Leidenschaft auf. „Das erste Mal haben wir in Amerika standesamtlich geheiratet. Diesmal tun wir es hier. Ich möchte eine traditionelle arabische Zeremonie haben.“
Kahlil noch einmal heiraten?
Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf, ihr Körper war schwach und träge.
Wieder von ihm geliebt zu werden, seine Leidenschaft und sein Verlangen nicht nur ein Mal zu spüren, sondern immer wieder, in seine Arme zurückzukehren, sein Herz, sein …
Aber es war keine Liebeserklärung gewesen. Sie kehrte nicht als geliebte Frau zurück, sondern als sein Eigentum. Er wollte seine Dominanz zeigen, sein Bedürfnis, alles und jeden zu kontrollieren.
Na und?, fragte ihre innere Stimme leise. War das nicht egal? Sie würde mit ihm zusammen sein; sie wären eine Familie. Ben hätte den Vater, den er sich wünschte, und sie selbst – sie wäre wieder mit Kahlil zusammen. War das nicht, ehrlich gesagt, genau das, was sie sich wünschte?
Es gab keinen Grund, warum es nicht funktionieren sollte. Ihre Beziehung war wundervoll gewesen, bevor sie sich zum Albtraum entwickelte.
Irgendwo im Palast schlug eine Uhr. Bryn spürte den Druck der Vergangenheit. Die letzten dreieinhalb Jahre waren so lang und unglaublich schwierig gewesen. Sie konnte sich nicht vorstellen, in dieses Leben zurückzukehren. „Wenn wir nicht geschieden worden sind, warum sollen wir dann unsere Ehegelübde erneuern?“
Er streckte die Hand aus und berührte ihr seidiges Haar, „Als offizielle Geste der Versöhnung.“
Die Intimität des Kontakts und die Ungeniertheit, mit der er sie streichelte, weckten ein heftiges Verlangen in ihr, und sie sehnte sich danach, dass er endlich ihre Brüste, ihren Bauch und ihre Schenkel berührte. Sie schnappte nach Luft, entsetzt über die Intensität ihrer Begierde.
„Wäre es zum Besten von – Ben?“, fragte sie und schmiegte sich an ihn.
„Von Ben und meinem Volk.“
Sein Volk. Aber nicht sie. Nie dachte er an sie.
Der Gedanke gefiel ihr nicht, doch besser, er war ehrlich, als dass er ihr falsche Hoffnungen machte. So wusste sie, woran sie war. Dieses Mal war sie nicht die Geliebte, sondern die Mutter seines Sohnes.
Kahlil legte den Finger unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht sanft zu sich. „Hast du ein Problem damit, mich wieder zu heiraten?“
„Nein.“ Sie war ihm so nahe, dass sie nichts weiter als sein Gesicht sah. Ihre Blicke trafen sich, und sie schaute in seine Augen. Die Entschlossenheit, die sie darin entdeckte, faszinierte sie. Der Mann war einfach brillant. Er betörte ihren Geist und verwirrte ihr Herz.
Er beugte sich vor, und ihre Nasenspitzen berührten sich flüchtig. Seine Lippen waren nur wenige Millimeter von ihren entfernt. „Du muss dir diesmal sicher sein, Bryn. Noch einmal kannst du nicht fortlaufen.“
Seine Lippen streiften ihre. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
„Hm?“, murmelte er und strich mit seinen kühlen Fingern über ihre erhitzte Haut.
Sie presste ihre leicht bebenden Lippen auf seine. Sie war nicht mehr in der Lage, sich auf seine Worte zu konzentrieren; ihr Verstand hatte ausgesetzt, das Verlangen hatte die Oberhand gewonnen.
Er wich etwas zurück. „Ich brauche eine Antwort, Bryn.“
Sie schloss die Augen und beugte sich vor, um die Distanz zwischen ihnen zu überwinden. „Ja.“
„Du heiratest mich noch einmal?“
„Ja.“
Und als sie sich dieses Mal liebten, geschah es mit einer Intensität, einer Leidenschaft, die sie beide fast verbrannte. Es ist alles egal, dachte sie flüchtig. Hauptsache, wir sind zusammen.
Kurz vor Morgengrauen kehrte Bryn in ihr Zimmer zurück, die Sinne befriedigt, das Herz noch wild schlagend. Ich habe mich geirrt, dachte sie, als sie die Tür öffnete und auf ihren schlafenden Sohn blickte. Es gab Dinge, die wichtiger waren als Sex mit Kahlil.
Ben, zum Beispiel.
Und sich Kahlils Liebe zu verdienen.
Auch der schönste Sex der Welt konnte die Einsamkeit in ihr nicht vertreiben. Kahlil
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