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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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es uns gefällt.“
    Voller Mitgefühl legte Zahra ihre Hand auf Felicias Arm. „Vielleicht versteht Rashid dich nicht. Man müsste ihm sagen, wie sehr er dich kränkt, aber Faisal hätte genauso reagiert. Ich werde mit Rashid sprechen.“
    „Nein, Zahra! Tu das bitte nicht.“
    Zahra missdeutete Felicias Ablehnung, denn sie entgegnete lächelnd: „Siehst du, du fängst schon an, Rashid zu verzeihen. Ich weiß, dass er dich nicht kränken wollte.“
    Zahra sah ihren Onkel durch eine rosarote Brille, doch Felicia würde ihm das niemals vergessen.
    Die Familie versammelte sich gewöhnlich erst am frühen Abend zum Dinner. So hatte Felicia Zeit, in aller Ruhe zu duschen und sich die Haare zu waschen. Dann zog sie sich ein kühles Baumwollkleid an und betrachtete sich kritisch im Spiegel. Ob sie so züchtig genug für Rashids strenge Maßstäbe aussah? Das zitronengelbe Kleid hatte einen winzigen Ausschnitt, den ein einfaches goldenes Kettchen zierte. Ihr Haar, das im Licht der untergehenden Sonne mehr rot als golden glänzte, fiel in weichen Wellen auf ihre Schultern.
    Zum Abendessen gab es Lammbraten mit würzigen Kräutern, mehrere Reisspeisen und verschiedene exotische Gemüse. Nachdem der Hauptgang abgeräumt worden war, brachten die Dienstmädchen ein riesiges Tablett mit frischem Obst und Mandel- und Marzipangebäck. Danach servierte ein Diener den Mocca.
    Felicia hatte ihre Geschenke mitgebracht in der Hoffnung, sie nach dem Essen, wenn Rashid sich zurückgezogen hätte, verteilen zu können. Doch er machte keine Anstalten, die Frauen allein zu lassen, sondern lehnte sich bequem in seinem Sessel zurück. Mit der Grazie eines Tigers, ging es Felicia durch den Kopf. In dem eleganten Anzug, den er trug, wirkte er ungemein kühl, doch Felicia ahnte, dass unter dieser Fassade ein Mann mit dem elementaren Temperament seiner Vorfahren schlummerte, die einstmals aus der Wüste gekommen waren.
    Während Umm Faisal und Zahra fröhlich plauderten, wanderte Felicias Blick immer wieder zu Rashid. Erneut fiel ihr sein voller Mund auf. Wie es wohl wäre, wenn er sie küsste?
    Felicia erschrak. Was war nur los mit ihr? Vergeblich versuchte sie, sich Faisals Gesicht ins Gedächtnis zu rufen, als sei das die einzige Waffe gegen diesen Mann da vor ihr. Rashid verkörperte alles, was sie verabscheute. Sie versuchte, die beunruhigenden Gedanken abzuschütteln, und stand auf, um die Geschenke zu holen.
    „Ich habe Ihnen eine Kleinigkeit aus England mitgebracht, zum Zeichen meiner Dankbarkeit für Ihre Gastfreundschaft“, begann sie an Umm Faisal gewandt.
    Fatima senkte nur vornehm den Kopf, doch Zahra bemühte sich nicht, ihre Freude zu verbergen.
    „Ein Geschenk?“, rief sie mit leuchtenden Augen. „Oh, Felicia, wie nett von dir!“
    „Es ist nur eine Kleinigkeit“, entgegnete Felicia ein wenig verlegen. Sie beobachtete, wie Zahra das Geschenk auspackte, und atmete erleichtert auf, als sie einen Ruf des Entzückens ausstieß.
    Umm Faisal gab ihrer Freude zwar nicht so überschwänglich Ausdruck, doch sie war sicher ebenso aufrichtig.
    „Toll“, rief Zahra aus, als sie an dem hübschen Flacon schnupperte. „Es duftet so ähnlich wie das Parfüm, das al-Azir dir gemischt hat. Erinnerst du dich noch, Mutter?“
    „Ich schon“, mischte sich Rashid in das Gespräch. „Es war sehr teuer.“
    Felicia lächelte höflich über diesen kleinen Scherz. Als sie zu Zahra aufsah, bemerkte sie, wie diese sie erwartungsvoll anschaute.
    „Und was hast du für Rashid mitgebracht? Oder willst du es ihm erst geben, wenn er sich bei dir für heute Nachmittag entschuldigt hat?“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
    Felicia wurde heiß. Wie sollte sie ihren Gastgebern klarmachen, dass sie für Rashid kein Geschenk hatte? Da kam ihr der Briefbeschwerer für Nadia in den Sinn.
    „Es ist noch in meinem Zimmer“, erwiderte sie schnell. „Ich wusste nicht, ob Rashid mit uns essen würde …“
    „Dann hast du ihm also verziehen! Ich wusste es ja! Holst du es jetzt?“ Und an Umm Faisal gewandt, erklärte Zahra ihr: „Onkel Rashid hat nämlich heute Nachmittag mit Felicia geschimpft. Sie war allein in die Bank gegangen, um ihre Traveller-Schecks einzutauschen.“
    Der entsetzte Ausdruck auf Umm Faisals Gesicht bestätigte Felicia, dass Rashid recht gehabt hatte mit der Beurteilung der Situation, und sie war froh, dass sie aufstehen und in ihr Zimmer gehen konnte, um den Briefbeschwerer zu holen.
    Sie fühlte sich nicht wohl bei dem

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