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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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aus der Küche entgegenströmte, konnte Felicia an diesem Abend nicht reizen. Der Gedanke, Rashid gegenübertreten zu müssen, schnürte ihr die Kehle zu.
    Zahra begrüßte sie wie immer herzlich und bewunderte ihr Kleid. „Onkel Rashid isst heute Abend nicht mit uns“, erklärte sie dann. „Er hat Geschäftsfreunde zu Besuch.“
    Felicia atmete auf.
    „War die Fahrt in die Stadt anstrengend?“, erkundigte sich Zahra. „Du siehst so blass aus.“
    „Ja, ein bisschen“, log Felicia. Was sie in Wirklichkeit so mitgenommen hatte, waren der Zusammenstoß mit Rashid und die verwirrenden Gedanken, die er ins Rollen gebracht hatte.
    „Hat Zahra Ihnen erzählt, dass meine ältere Tochter und ihre Familie uns in Kürze besuchen wollen?“, fragte Umm Faisal.
    Felicia schüttelte den Kopf und sah Zahra fragend an.
    „Ja“, bestätigte die begeistert, „Nadia will auch zur Oase kommen. Du wirst sie mögen, Felicia. Sie sieht Faisal sehr ähnlich.“
    Während des Essens sprachen Umm Faisal und Zahra aufgeregt von den Vorbereitungen, die noch zu treffen waren, während Felicia still und in sich gekehrt dabeisaß und unlustig in ihrem Essen herumstocherte.
    Als es Kaffee gab, lehnte Felicia ab und entschuldigte sich. Sie gab vor, Kopfschmerzen zu haben, was nicht einmal gelogen war. In ihrem Zimmer legte sie sich aufs Bett und ließ ihre Gedanken schweifen.
    Ein Klopfen an der Tür ließ Felicia hochschrecken. Sie setzte sich auf und lächelte Selina, die den Kopf zur Tür hereinsteckte, freundlich zu.
    „Die Sitt wird in Scheich Rashids Arbeitszimmer erwartet.“
    Zuerst dachte Felicia, sie hätte sich verhört, da das Englisch des Dienstmädchens nicht ganz einwandfrei war. „Scheich Rashid hat doch Besuch von Geschäftsfreunden, Selina.“
    „Die Freunde sind fort“, antwortete Selina. „Wenn die Sitt jetzt kommen will?“
    Was Rashid wohl von ihr wollte? Felicia zögerte, aber Selina wartete offensichtlich. Felicia gab sich einen Ruck. Was konnte Rashid ihr schon anhaben?
    Rashids Wohnung hatte einen eigenen Eingang, und in der großen, mit kostbaren Perserteppichen ausgelegten Halle verbreiteten altmodische Öllampen ein sanftes Licht.
    „Das ist das Arbeitszimmer des Scheichs, Sitt“, sagte Selina respektvoll und zeigte auf eine Tür. Felicia sah sie unentschlossen an. Sollte sie einfach eintreten oder zuerst anklopfen? Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, da die Tür abrupt von innen geöffnet wurde.
    In dem dämmrigen Licht stand Rashid groß und breit vor ihr. Er trug eine Dishdasha, das traditionelle weiße Gewand der Kuwaiter. Sein schwarzes Haar war unter der Kopfbedeckung verborgen, und um die Schultern hatte er ein schwarzes, goldbesticktes Tuch geschlungen.
    „Was ist, Miss Gordon?“, fragte er und schob sie vor sich her in den Raum.
    „N…nichts“, stammelte Felicia, doch sie konnte den Blick nicht von der imposanten Gestalt wenden.
    „Wenn ich mit meinen Landsleuten verhandle, ziehe ich es vor, die Landestracht zu tragen. Außerdem ist die Dishdasha bedeutend bequemer als westliche Kleidung.“
    „Und bedeutend eindrucksvoller.“ Felicia hätte sich die Zunge abbeißen können.
    Rashid drehte sich zu ihr um und sah sie kühl an. „Was darf ich dieser Äußerung entnehmen? Halten Sie mich für einen sich zur Schau stellenden Narren, der sich auf seine Rolle in einem drittklassigen Abenteuerfilm vorbereitet?“
    Erschrocken stammelte Felicia eine Entschuldigung. Kein Europäer hätte ein solches Gewand mit dieser selbstverständlichen Würde tragen können, und die Bemerkung war ihr ganz spontan entschlüpft. Obwohl sie es niemandem anvertraut hätte, musste sie sich eingestehen, dass er so, wie er vor ihr stand, den Inbegriff all ihrer romantischen Teenagerträume darstellte. Und jetzt hatte sie zu allem Überfluss auch noch seinen Stolz verletzt. Wie sollte sie ihm begreiflich machen, dass er sie missverstanden hatte?
    „Wissen Sie darauf keine Antwort?“, fuhr Rashid schroff fort. Mit geschmeidigen Schritten kam er auf sie zu.
    Felicia fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen, hielt jedoch sofort inne, als Rashid den Blick auf ihren Mund heftete. „Warum haben Sie mich rufen lassen?“
    „Um Ihnen das zu geben.“ Er reichte ihr einen Briefumschlag.
    Felicias Herz tat einen Sprung. Der Brief war von Faisal! Hastig griff sie danach und berührte dabei Rashids Finger. Es durchfuhr sie wie ein elektrischer Schock, und impulsiv schreckte sie zurück.
    „Jetzt können Sie

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