Julia Gold Band 47
verändert. Doch das kann ich nicht beurteilen. Ich kenne ihn nur so, wie er jetzt ist …“ Fast erleichtert wandte Chassa sich ab, als sich vom Haus her Schritte näherten.
Asif schlenderte lässig auf den Poolbereich zu. Er trug einen eleganten weißen Anzug und schwenkte eine Sonnenbrille in der Hand. Als er Polly im Pool entdeckte, gab er sich erstaunt. „Kaum zu fassen, aber es ist tatsächlich unsere Polly! Wir hören von dir, sprechen von dir, aber zu sehen bekommt man dich nur selten.“ Er lächelte vergnügt. „Trotzdem lieferst du schier unerschöpflichen Gesprächsstoff, das darfst du mir glauben.“
„Polly ist oft hier“, versicherte Chassa steif und vermied es, ihren Mann anzusehen. „Warum sagst du solche Dinge? Was soll sie von dir denken?“
Asif lachte. „Das war doch nur ein Scherz. Bei Polly brauche ich keine salbungsvollen Reden zu schwingen, wie bei den Gästen. Und ich brauche ihr auch nicht zu sagen, dass ich mich freue, sie bei uns anzutreffen.“
Er zog die Hosenbeine etwas an, um sich an den Poolrand zu kauern.
„Polly, ich an deiner Stelle würde jetzt schleunigst aus dem Wasser kommen. Du hast bestimmt schon gemerkt, dass Raschid nicht zu den tolerantesten Männern gehört. Er neigt zu der Auffassung, kein Mann könnte dich ansehen, ohne gewisse Wünsche zu verspüren, die seiner Meinung nach nur ihm zustehen. Warum hätte er mir sonst verboten, dich am Krankenbett zu besuchen? Möglicherweise sucht Raschid dich schon, und glaube mir, er wäre alles andere als begeistert, dich in meinem Pool anzutreffen.“
„Raschid ist zurück?“ Hastig hievte Polly sich aus dem Wasser, ohne sich die Zeit zu nehmen, zur Treppe zu waten.
Chassa warf Polly einen Bademantel zu. „Ich schicke dir deine Sachen nachher rüber.“
Rasch wrang Polly sich im Laufen das Haar aus. Raschid war fünf Tage früher heimgekehrt, und sie hatte die Maschine nicht gehört. Atemlos stürzte Polly ins Haus. In ihrem Zimmer hatte sie den Bademantel bereits halb ausgezogen, als die Tür geöffnet wurde.
Raschid betrachtete Pollys wohlgeformte Figur, die der knapp sitzende Badeanzug wie eine zweite Haut umschloss. Unter Raschids Blick fühlte Polly sich entblößt und hüllte sich rasch wieder in den Bademantel.
„Du warst schwimmen?“ Raschids Augen leuchteten begehrlich auf.
„Ja.“ Polly erkannte ihre eigene Stimme kaum. „Ich habe den Jet nicht landen hören.“
„Wir sind auf dem Flughafen gelandet. Ich hatte geschäftlich in Jumani zu tun.“ Raschid nahm den goldenen agal ab, mit dem seine kaffiyeh festgehalten wurde, und warf beides beiseite, ohne Polly aus den Augen zu lassen.
Wortlos zog er ihren Bademantel aus, schob ihn ihr langsam von den Schultern und ließ ihn zu Boden gleiten. Raschids Augen waren dunkel vor Verlangen geworden. Im nächsten Moment riss er Polly in die Arme und erstickte ihre Proteste mit den Lippen. Er küsste sie leidenschaftlich, bis sie jeden Widerstand aufgab und den Kuss erwiderte.
Langsam löste er den Verschluss, dann streifte er ihr den Badeanzug bis zur Taille hinunter. Aufstöhnend umfasste er Pollys Brüste und streichelte ihre empfindsamen Spitzen mit den Daumen. Erschauernd griff sie nach Raschids Schultern. Erst jetzt gab er ihren Mund frei und trug sie zum Bett.
Instinktiv bedeckte Polly die Brüste mit den Händen, als Raschid sich auszukleiden begann. „Trotz allem, was du in der Hochzeitsnacht gesagt hast, wärst du eine willige Partnerin gewesen, wenn die Krankheit nicht dazwischengekommen wäre.“
„Das ist nicht wahr!“, widersprach Polly in aufkommender Panik.
„Ich werde dir mit Vergnügen das Gegenteil beweisen. Es dürfte dir schwerfallen, weiter die Rolle der von der Begierde ihres Mannes verfolgten Märtyrerin zu spielen, wenn du diesen Raum verlässt.“ Raschid hielt sie belustigt lächelnd am Fußgelenk zurück, als sie versuchte, ihm über die andere Seite des Bettes zu entwischen. „Aber offen gestanden, hatte ich nicht erwartet, dass du die Sache so aufregend gestalten würdest.“
Raschid hielt sie fest und schien die Situation zu genießen. „Wie töricht von mir, dass ich daran nicht gleich gedacht habe, Polly. Das gehört wohl anscheinend zu deinen Lustfantasien.“
„L…ustfantasien?“
„Dein grausamer arabischer Ehemann drückt dich mit Gewalt aufs Bett, um dich zu nehmen, ohne sich um dein Flehen um Gnade zu kümmern“, erklärte Raschid sanft.
Polly blickte ihn fassungslos an.
Raschid gab ihr
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