Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
sich bei dem Journalisten nur um einen Mann handeln.“
    „Und wie war das an jenem Abend? Bist du rein zufällig im Golden Chance aufgekreuzt?“
    „Nein, ich wollte dich beobachten.“
    „Würdest du das, was dann geschah, etwa nicht als Täuschung bezeichnen?“
    „Nun ja, vielleicht habe ich dir einige Dinge verschwiegen“, räumte sie ein. „Aber du hast es mir ja auch sehr leicht gemacht.“
    „Und die ganze Zeit hast du dich heimlich über mich amüsiert.“ Er kniff die Augen zusammen. „Weißt du, was in meinem Land mit einer Frau geschieht, die so etwas wagt?“
    „Erzähl es mir. Einen Moment noch.“ Sie holte aus ihrer Handtasche Notizblock und Bleistift. „So, jetzt kannst du losschießen. He, was soll das?“ Ali hatte ihr die Sachen aus der Hand genommen und auf einen Stuhl geworfen.
    „Du wirst dir keine Notizen machen, wenn du mit mir sprichst!“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Und du wirst auch nichts über jenen Abend berichten …“
    „Das hatte ich sowieso nicht vor. Ich schreibe für ein renommiertes Wirtschaftsblatt, dessen Leser sich nicht für die abgedroschenen Phrasen interessieren, mit denen du versucht hast, mich zu beeindrucken.“
    „Ich …“
    „Anders kann man deine blumigen Schilderungen von glutroten Sonnenuntergängen und heißem Wüstenwind, der über das Zelt streicht, nicht bezeichnen. Aber ich mache dir deshalb keinen Vorwurf.“
    „Nicht?“ Es klang irritiert.
    „Wahrscheinlich wollen die meisten Frauen so etwas hören. Sonst hättest du ja deine Taktik sicher längst geändert.“
    „Allerdings.“ Sein Blick wurde wieder etwas freundlicher. „Wenn ich eines über Frauen gelernt habe, dann das: je kitschiger, desto besser.“
    „Was du nicht sagst.“
    „Du wirst es nicht glauben, aber nichts kommt bei strohköpfigen kleinen Mädchen besser an als romantisches Geschwätz.“
    „Willst du etwa behaupten, ich sei ein solches Mädchen?“, rief sie empört.
    „So, wie du dich an dem Abend aufgeführt hast, musste ich das doch denken! Sie sollten bei dieser Rolle bleiben, Miss Callam, statt auf einmal wie ein Mann aufzutreten.“
    „Das tue ich doch gar nicht!“, widersprach sie wütend. „Ich bin Journalistin. Du hast mir ein Interview versprochen, lass uns also damit beginnen.“
    Ali musterte sie kühl. „Du glaubst doch nicht etwa, ich würde mit dir über mein Privatleben …“
    „Mich interessieren nur deine Geschäfte“, unterbrach sie ihn und konnte nicht widerstehen hinzuzufügen: „In dein Privatleben hast du mir ja schon großzügig Einblick gewährt.“
    „Lass mich eines klarstellen: Ich spreche mit Frauen prinzipiell nicht über Geschäfte.“
    Alexis war fassungslos ob so viel männlicher Borniertheit. „Mit deinen antiquierten Vorstellungen …“
    „Es ist mir egal, wie du darüber denkst. Weshalb sollte ich mir über die Meinung einer Frau den Kopf zerbrechen? In meinem Land wissen die Frauen, wo ihr Platz ist, und sie sind damit bisher nicht schlecht gefahren.“
    „Ich frage mich, wie deine Mutter darüber denkt“, konterte Alexis. „Sie ist Engländerin, stimmt’s? Bei uns werden Frauen und Männer gleichberechtigt erzo…“
    „Lass gefälligst meine Mutter aus dem Spiel“, fiel er ihr schroff ins Wort. „Falls du glaubst, auf diese Weise doch noch zu deinem Interview zu kommen, muss ich dich enttäuschen. Ich werde mich mit dir nicht unterhalten, und damit basta!“
    „Aber du bist durchaus gesprächig gewesen, als du mich für ein hirnloses Püppchen gehalten hast, mit dem du dich amüsieren wolltest.“
    „Natürlich. Dazu sind Frauen ja da. Und du bist in meinen Armen dahingeschmolzen. Willst du das etwa leugnen?“
    Sie sah ihn herausfordernd an. „Das gehörte zu meiner Rolle.“
    Er lächelte, aber irgendetwas an diesem Lächeln störte sie. „Glaub mir, ich kann sehr wohl unterscheiden, ob eine Frau mir etwas vormacht oder ob ihr Verlangen ebenso stark ist wie meines. Das, was wir beide an jenem Abend empfunden haben, waren echte Gefühle.“
    „Als ob es zwischen mir und einem Mann, dessen Weltbild aus der Steinzeit stammt, irgendeine Gemeinsamkeit geben könnte!“
    „Warum streitest du es ab? Fürchtest du, deine schönen Theorien könnten sich in nichts auflösen, wenn du dich endlich der Leidenschaft öffnest? Weshalb versuchst du, die Wahrheit zu ignorieren und mich auf einen Artikel in deiner Zeitung zu reduzieren?“
    Er stand jetzt gefährlich nahe vor ihr.

Weitere Kostenlose Bücher