Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
hinwegkommen, aber vorher wird er leiden, und das ist meine Rache. Mein ganzes Leben lang hat er mich um alles betrogen, auch um den Thron, der mir zusteht. Nun habe ich ihm etwas weggenommen, und das verschafft mir große Genugtuung.“
    Wieder machte er einen Schritt auf sie zu, und sie wich erneut zurück und spürte im Rücken die Wand. Wie hatte sie Yasir nur so falsch einschätzen und ihm so arglos in die Falle gehen können? Doch Selbstvorwürfe halfen ihr jetzt nicht weiter.
    Sie zwang sich, ihre aufsteigende Panik zu unterdrücken, konnte aber nicht verhindern, dass sie vor Angst schneller atmete und ihre Brüste sich heftig hoben und senkten, was er mit süffisantem Lächeln zur Kenntnis nahm. Gleichzeitig war er dadurch abgelenkt, und so entging ihm, dass sie die rechte Hand bis auf zwei Finger zur Faust geballt hatte. Als er nach ihr greifen wollte, stieß sie ihm Zeige- und Mittelfinger mit aller Kraft in den Magen.
    Er schrie auf und krümmte sich vor Schmerz, stand aber leider noch immer zwischen ihr und der Tür.
    „Das wird dir noch leidtun“, schwor er keuchend, vom Sie zum Du übergehend.
    „Nicht halb so sehr wie Ihnen, wenn Ali davon erfährt“, entgegnete sie atemlos.
    „Ihr Westler seid so dumm, an die Gleichheit von Mann und Frau zu glauben. Aber in unserem Land sind Frauen nur ein Spielzeug. Ali denkt da nicht anders als ich, was immer er dir auch erzählt haben mag. Und jetzt komm her.“
    Alexis stand direkt vor der Wand mit den Waffen. Ohne Yasir aus den Augen zu lassen, tastete sie hinter sich, spürte einen Griff zwischen den Fingern und zog daran. Zu ihrer Erleichterung ließ sich die Waffe leicht von der Wand nehmen. Es handelte sich um ein Messer mit einer langen, gefährlich aussehenden Klinge, die sie nun auf Yasir richtete.
    „Wenn es sein muss, steche ich zu“, drohte sie.
    „Nur zu“, höhnte er. „Ich bin ein Prinz und Alis Cousin. Wage es, mich zu verletzen, und du wirst sehen, was dein Liebhaber mit dir macht.“
    Obwohl sie schreckliche Angst hatte, dass Yasir vielleicht recht behalten könnte, blieb ihre Miene beherrscht. Sie hob das Messer dicht vor Yasirs Augen und tat, als würde sie gleich zustechen. Wie erhofft, zuckte er instinktiv mit dem Kopf zurück. Sie versuchte, ihn seitwärts zu drängen, um zwischen ihn und die Tür zu gelangen, schaffte es aber nicht. Zwar konnte sie ihn sich vom Hals halten, mehr aber auch nicht. Eine ausweglose Situation.
    Plötzlich drang von unten Lärm herauf. Alexis vernahm Schritte auf der Treppe und eine Männerstimme, die wie Alis klang. Mach, dass er es ist, flehte sie stumm.
    Yasir hatte das alles ebenfalls gehört, und seine Augen glitzerten hasserfüllt. Blitzschnell packte er mit einer Hand das Messer an der Klinge, zog es zu seinem anderen Arm hinunter und ritzte sich mit der scharfen Schneide die Haut auf. Blutend sank er im selben Moment zu Boden, als die Tür eingetreten wurde und Ali wie ein Racheengel im Türrahmen erschien. Hinter ihm standen zwei Männer in der Uniform seiner Leibwache.
    „Nehmt sie gefangen!“, kreischte Yasir. „Sie hat versucht, mich umzubringen. Ich verblute.“
    Die Männer der Leibwache wollten seinem Befehl Folge leisten, erstarrten aber mitten in der Bewegung, als Ali die Hand hob. Schweigend blickte er von Alexis, die das blutende Messer in der Hand hielt, zu seinem Cousin und dann wieder zu Alexis.
    „Gib mir das Messer“, sagte er.
    „Ali … hör zu … ich …“
    „Gib es mir“, wiederholte er mit gefährlich ruhiger Stimme.
    Verzweifelt reichte sie ihm das Messer. Er steckte es ein, kniete sich neben Yasir und untersuchte dessen Wunde. Dann stand er auf.
    „Wache“, sagte er mit kalter Stimme, „verhaftet diesen Mann.“
    „Sie ist eine Mörderin!“, schrie Yasir.
    „Du hättest es verdient, dass sie dich getötet hätte“, sagte Ali. „Und sei froh, dass ich es nicht getan habe. Bringt ihn weg. Er soll ärztlich behandelt werden, bleibt aber unter ständiger Bewachung.“
    Die Wachen ignorierten Yasirs lautes Wutgeheul, zogen ihn vom Boden hoch und schleppten ihn weg.
    Schwach vor Erleichterung, lehnte Alexis sich an die Wand. „Und ich dachte schon, du würdest mich …“
    „Du solltest mich besser kennen“, unterbrach Ali sie. „Aber darüber können wir später reden. Gehen wir.“
    Schützend legte er den Arm um sie und führte sie aus dem Haus und zu ihrem Zelt.
    „Er wollte mich dir wegnehmen, um dich leiden zu lassen“, sagte sie unter Schluchzen.

Weitere Kostenlose Bücher