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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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Reparaturen dort gemacht. „Wird dein Vater hinkommen?“
    Clio hob die Schultern. „Vermutlich nicht, außer ich rufe ihn an, weil es wirklich schlecht aussieht. Das hängt davon ab, wo er ist. Ben wird ihm sagen, dass du mich begleitest.“
    „Welche Waffen sind im Boot?“
    „Was? Du meinst ein Gewehr?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nichts, was man eine Waffe nennen könnte. Wir werden den Waschbären nicht erschießen, sondern ihm nur die Tür öffnen und ihn hinausscheuchen. Das Wichtige ist, dass wir dort sind, ehe er alles in Stücke gerissen hat.“
    Jalal musterte sie gelassen. „Du bist sicher, dass es ein Waschbär ist?“
    „Na ja, es sei denn ein Reh hat sich erschrocken und ist durch das Panoramafenster hineingesprungen. So etwas ist auch schon passiert. Aber wahrscheinlich ist eine Fensterscheibe kaputtgegangen, und ein Waschbär hat das Fliegengitter abgerissen. Solitaire ist diese Woche unbewohnt.“
    Er konnte nicht glauben, was sie ihm da erzählte. So ein kleines Tier sollte ein Fliegengitter abreißen? Das wollte er wirklich erleben. „Und was machst du, wenn es kein Waschbär ist?“
    „Was soll ich machen?“
    „Du fährst nach diesem Einbruchalarm hin zu dem abgelegenen Haus, weißt nicht genau, was dort los ist, und hast keine Waffe bei dir?“
    Clio blinzelte erneut.
    „Und du warst außerdem überrascht, dass ich im Boot bin“, fuhr er fort. „Wenn ich nicht mitgekommen wäre, wärst du allein hingefahren.“
    Wie sollte sie ihm erklären, dass sie ihn sehr wohl bemerkt hatte, aber mehr unbewusst? Und dass sie nicht lange nachgedacht hatte, weil sie sich durch seine Anwesenheit sicher gefühlt hatte?
    Während sie das überlegte, fiel Clio nicht einmal auf, dass sie Jalal im Stillen kaum noch als Feind betrachtete.
    „Warum nicht?“, entgegnete sie, da sie ihm auf keinen Fall die Wahrheit gestehen wollte.
    Er war sichtlich verärgert.
    „Ich bin wirklich sicher, es ist nur ein Waschbär“, sagte sie beschwichtigend. „Wir müssen uns beeilen, ehe er alles in Stücke reißt. Waschbären können schlimmer sein als Diebe.“
    Jalal nickte, schien aber nicht überzeugt.
    „Hast du Angst? Einbrecher hier in der Gegend sind nicht gewalttätig, sie stehlen nur.“
    Er schüttelte den Kopf. „Wie oft bist du solchen Leuten begegnet, die nur ein Ferienhaus ausrauben wollen?“
    Sie war verblüfft. Allerdings hatte sie ja tatsächlich zu unüberlegt reagiert. Doch das war Jalals Schuld. Wenn er sie zuvor nicht so verwirrt hätte, wäre ihr das wohl nicht passiert. Was sollte sie also machen, wenn es kein Waschbär war? Sie blickte auf seinen Brustkorb, deren Muskeln sich unter dem Polohemd deutlich abzeichneten, und fühlte sich unwillkürlich erleichtert.
    „Ich glaube, Dad hat einmal ein paar Kerle überrascht, aber sie hatten sein Boot gehört und machten sich davon, ehe er angelegt hatte.“
    Darauf erwiderte Jalal nichts. Stattdessen schaute er sich im Boot um. „Wo ist das Werkzeug?“
    „Ein paar Sachen sind unter Deck in Schränken und ein paar befinden sich unter der Bank am Heck.“
    Jalal wandte sich zum Heck, und Clio fiel nicht zum ersten Mal auf, wie geschmeidig, kraftvoll und zielgerichtet er sich bewegte. Wie ein Panther, dachte sie. Dass er den Tiger als Plakette gewählt hatte, war wirklich passend gewesen, auch wenn er das bestimmt nur getan hatte, um sie zu reizen.
    Inzwischen hatte er mehrere Schränke geöffnet und ein Paddel gefunden, dessen Stiel er abwägend umfasste. Er hob es prüfend an und kehrte zufrieden zum Cockpit zurück, wo er sich neben sie setzte.
    Er verschwendete keine Energie, und es ging keine Nervosität von ihm aus. Er war nur aufmerksam und lauerte wie eine Raubkatze auf den Augenblick, in dem sein voller Einsatz verlangt wurde.
    Gleichgültig was sie antreffen würden, Clio fühlte sich absolut sicher in seiner Gegenwart.
    „Wie sieht es um Solitaire herum aus?“, fragte er.
    Sie beschrieb ihm die Umgebung: eine Insel in einem schmalen Fluss, mitten im Waldgebiet. Oberhalb der Insel wurde der Fluss unpassierbar. Es gab nur einen Weg, um zur Insel zu gelangen und von ihr wegzukommen. Eine malerische Holz­brücke führte auf die andere Seite, und der Pfad dort erstreckte sich kilometerlang durch den Wald, ehe man das nächste Haus erreichte.
    Schweigend hörte er sich ihre Schilderung an, und sie merkte, dass er sich im Geist ein Bild davon machte. Bemüht, wichtige Kleinigkeiten nicht zu vergessen, beschrieb sie ihm auch die

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