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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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Macht den Tisch frei!“, verlangte sie erneut, und nun kümmerten sich die Kinder sofort um ihre Pflichten.
    „Und was kann ich tun?“, fragte Jalal.
    Sie hatte gehofft, er würde damit rechnen, hier bedient zu werden. Dann hätte sie ihm sagen können, dass hier jeder, ob männlich oder weiblich, Bandit oder Prinz, mit anfassen musste. Als könnte er ihre Gedanken lesen, lächelte er amüsiert.
    „Du kannst mir helfen, Jalal“, meldete sich Donnelly. „Ich muss die Servietten falten.“
    Einer der Jungen schnaubte verächtlich. „Ein Prinz faltet keine Servietten, Donnelly!“
    Doch Jalal hob eine Hand. „Es gibt keine Arbeit, die unter der Würde eines Mannes wäre.“
    Es ärgerte Clio, dass Ben daraufhin beeindruckt nickte.
    Jalal wandte sich an Donnelly. „Ich helfe dir gern“, antwortete er. „Zeigst du mir, wie ich das machen muss?“
    Es geschah nicht oft, dass Donnelly ihre Kenntnisse an jemanden weitergeben konnte. Sie wurde für gewöhnlich belehrt. Bei Jalals Worten wuchs sie förmlich.
    „Es ist sehr wichtig, dass die Ecken aufeinanderkommen“, erklärte sie ihm.
    Ein paar Minuten später saßen alle am Tisch. Wenn ihre Eltern da waren, herrschte meistens etwas mehr Ruhe. Aber Clio störte es nicht, wenn alle durcheinanderredeten.
    Als jedoch jemand fragte: „Stimmt das, Jalal?“, und er leise erwiderte: „Tut mir leid, ich habe es nicht verstanden. Wenn alle gleichzeitig reden, kann ich nicht gut folgen“, wurde es augenblicklich still.
    Anschließend wurde jeder, der dazwischenredete, ermahnt. „Pst! Jalal kann nicht folgen!“
    Nach dem Essen räumte Jalal das Geschirr mit ab, als wäre das eine Selbstverständlichkeit. Clio war jedoch überzeugt, dass er es nur tat, um sie zu reizen. Er ahnte bestimmt, dass sie nur darauf wartete, ihm sagen zu können, dass er in der Familie Blake keinen Sonderstatus genoss oder dass hier im Westen das Gehabe männlicher Überlegenheit nicht geschätzt wurde. Bestätigt sah sie sich, als er ihr nach dem Einräumen seines Tellers in die Spülmaschine wieder einen seiner wachsamen Blicke zuwarf.
    „Runde eins für dich“, bemerkte sie bissig.
    „Runde eins? Ich habe drei gezählt“, versetzte er gelassen. „Wie viele sollen es noch werden, ehe wir mit dem Spiel aufhören, Clio?“

3. KAPITEL
    Das Spiel lief unter dem Deckmantel der Freundlichkeit mehrere Tage weiter.
    „So schnell haben wir noch keinen Anstrich hinter uns gebracht“, bemerkte Ben, nachdem er mit Jalal die Anlegestelle des Bootsverleihs mit Desinfektionsmittel bestrichen hatte. „Du kannst mit dem Pinsel umgehen.“
    Seine jugendliche Bewunderung ärgerte Clio.
    „Ich habe viel Übung gehabt“, meinte Jalal.
    „Wird der Palast so oft gestrichen, ja?“, mischte sich Clio ein.
    Jalal schaute sie an, als langweile ihn ihr kindisches Gehabe.
    „Wir haben noch eine Stunde Zeit, ehe wir den zweiten Anstrich auftragen können“, stellte Ben fest. „Sollen wir mal mit einem Boot rausfahren, damit du dich etwas umsehen kannst?“
    „Danke, Ben, ein anderes Mal. Im Moment möchte ich gern mit deiner Schwester Clio unter vier Augen reden.“
    Das behagte Clio gar nicht, aber sie konnte schlecht etwas dagegenhalten. Innerhalb weniger Minuten war sie mit ihm allein in der großen freundlichen Küche. Verspannt und verärgert machte sie sich an ihre üblichen Arbeiten.
    „Sie können mich überhaupt nicht leiden, Clio. Sagen Sie mir, warum?“
    Mit einer solchen Offenheit hatte sie nicht gerechnet, und sie schüttelte stumm den Kopf und wandte sich ab, um das Geschirrspülmittel in die Maschine zu füllen.
    Er fasste sie am Arm. Bei seiner Berührung rann ihr ein Schauer über den Rücken.
    „Ich dachte, es ist Ihnen nicht erlaubt, eine Frau anzufassen, die nicht mit Ihnen verwandt ist“, erklärte sie dennoch eisig und blickte auf seine Hand an ihrem nackten Arm.
    Er ignorierte ihre Bemerkung. „Sagen Sie es mir bitte. Warum nur sind Sie nicht gewillt, sich mit mir anzufreunden?“
    Sie entzog sich wesentlich unwirscher seinem Griff, als notwendig gewesen wäre und geriet ins Stolpern. „Ich habe es Ihnen auf der Hochzeit gesagt. Wir werden nie Freunde werden.“ Sie war nicht gewillt, ihre Einstellung zu rechtfertigen. Und er konnte das nicht von ihr verlangen.
    „Warum nicht?“
    Sie schwieg.
    „Ihre Schwester hat mir verziehen, was ich getan habe. Ihre Eltern auch. Warum können Sie das nicht?“
    Sie kehrte ihm absichtlich den Rücken zu, schloss die Spülmaschine und

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