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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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wie ein Traum vor. Hatte sie das wirklich so empfunden oder hatte sie sich das nur eingebildet, weil sie glaubte, dass es so sein müsste?
    Vor dem eigentlichen Liebesspiel hatte er jedes Mal innegehalten. „Noch nicht, mein Herz“, hatte er geflüstert, wenn sie nahe daran waren.
    Sie war so jung und unschuldig und so wahnsinnig verliebt gewesen, dass sie ihm nichts verweigert hätte, wenn er es sich gewünscht hätte. So entschlossen wie er war zu warten, konnte er sie nur lieben. Von ihren Freundinnen hatte sie gehört, dass nicht jeder Mann so rücksichtsvoll sei.
    Sie hatte geglaubt, nein, sie war sich fast sicher gewesen, er wolle warten, bis sie sich verloben konnten. Damals war sie fünfzehn und er neunzehn gewesen. Aber mit zwanzig und sechszehn …
    Oh ja, was für ein Unterschied wird das sein, hatte sie gedacht, wenn Peter zwanzig ist und ich sechzehn bin!
    Als ihre Mutter sich Sorgen machte, dass sie sich mit einem Jungen eingelassen hätte, der zu alt für sie wäre, hatte sie ihr versichert, Peter habe ernsthafte Absichten und sei bereit zu warten.
    Im November wurde er zwanzig, und ihr Geburtstag war im Dezember. Als sie sechzehn wurde, hatte Peter sie wie eine Erwachsene in ein Restaurant eingeladen. Selig erwiderte sie sein schmachtendes Lächeln. Denn sie hatte gespürt, dass Peter sich für den heutigen Abend entschieden hatte. Heute würde es passieren. Ob er auch schon die Ringe gekauft hat? hatte sie sich gefragt.
    Vom Restaurant aus fuhren sie in ein Motel. Sie hatte es kaum erwarten können, und nachdem Peter die Tür hinter sich geschlossen hatte, sie in die Arme nahm und schwer atmete, rann ihr ein Schauer der Erregung über den Rücken.
    Als er schließlich neben ihr gelegen hatte, die Augen geschlossen, sie küsste, ihre Brüste liebkoste und sie sich in leidenschaftlicher Umarmung aneinanderdrängten, hörte sie es.
    „Zara“, hatte er geflüstert und wie ein Trunkener geklungen. „Zara.“
    „Peter! Peter, was hast du gesagt?“ Stirnrunzelnd hatte sie ihn gemustert.
    „Oh Schatz, das tut mir leid, aber du wusstest es doch die ganze Zeit, oder nicht?“
    Das Blut hatte ihr in den Ohren gerauscht, während sie innerlich wie erstarrt gewesen war. Niemals würde sie diesen Moment vergessen und wenn sie hundert werden würde.
    „Was soll ich gewusst haben?“
    „Ich bin fast umgekommen vor Sehnsucht nach dir, mein Schatz. Sie hat mich nie an sich rangelassen!“
    Sie hatte sich nicht gegen ihn gewehrt, als es dann geschah. Heute, wenn sie über ihre eigenartige Passivität nachdachte, kam sie zu dem Schluss, dass sie wohl unter Schock gestanden hatte.
    Er hatte sie nicht vergewaltigt. Dennoch hatte sie sich überrumpelt und benutzt gefühlt. Es war die schrecklichste Erfahrung, die sie je in ihrem Leben gemacht hatte.
    Hinterher hatte sie dagelegen und geweint.
    „Ich dachte, du wolltest es“, hatte er mürrisch bemerkt.
    Hilflos angesichts einer solchen Ignoranz hatte sie nur „Aber nicht so“ geantwortet.
    Es war jedoch noch schlimmer gekommen.
    Auf der Heimfahrt erzählte er ihr dann, wie sehr er Zara geliebt habe. „Ich war so verrückt nach ihr wie du nach mir.“
    Bitter hatte sie entgegnet: „Warum hast du gewartet, wenn du nur das Abbild von Zara haben wolltest?“ Er musste doch wissen, dass sie ihm schon vor Wochen gegeben hätte, was er sich wünschte.
    Er hatte über ihre Naivität gelächelt. „Baby, du hättest mich ins Gefängnis bringen können. Schon vergessen? Ich hab doch gemerkt, dass du verrückt nach mir warst, aber du warst erst fünfzehn! Seit heute Abend sieht das anders aus!“
    Der Mond ging am dunkler werdenden Himmel auf. Clio straffte sich und wollte mit den Hunden weitergehen. Doch die beschnüffelten etwas Interessantes im Gebüsch. Bislang hatten sie nicht gelernt, dass sie sich dabei nur Schrammen auf der Nase einfingen oder Schlimmeres.
    „Kommt mit, Buddy, Frowner!“, rief sie. Heute Abend hatte sie wirklich keine Lust, einen jaulenden Hund um sich zu haben. Sie fühlte sich auch so schon elend genug.
    Stimmte mit ihr etwas nicht, dass sie sich zu Männern wie Peter und Jalal hingezogen fühlte? Männer, die eine Frau egoistisch benutzten, ohne auch nur ein bisschen Rücksicht auf ihre Gefühle zu nehmen?
    Dennoch hatte Jalal sich geirrt, als er ihr vorwarf, sie würde an ihm auslassen, was jemand anderer ihr angetan hätte, nur weil sie damit nicht fertigwerden würde. Ja, Peter hatte ihr sehr wehgetan, aber er hatte sie nicht

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