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Julia Gold Band 53

Julia Gold Band 53

Titel: Julia Gold Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Laura Wright , Sara Wood
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betreten hatte, war Prinz Hassan kurz stehen geblieben, ehe die Tür hinter ihm geschlossen worden war, und hatte sie mit seinen grauen Augen auf eine Weise angesehen, die ihr durch und durch ging. In diesem Augenblick hatte sie sich unendlich weiblich und verletzlich gefühlt, was zu einer achtundzwanzigjährigen Journalistin mit ihrer Berufs- und Lebenserfahrung überhaupt nicht passte.
    Doch sie, Rose, merkte es, wenn ein Mann ihr gefährlich werden konnte. Sein Foto war der Wirklichkeit nicht annähernd gerecht geworden.
    Was für einen Eindruck sie auf ihn gemacht hatte, wenn überhaupt, war schwer zu sagen. In den wenigen Sekunden, ehe Prinz Hassan hinter der Tür verschwunden war, hatte sein Gesichtsausdruck nichts verraten.
    Es war wie ein Vorgeschmack auf das Rollenspiel zwischen Frau und Mann im Orient gewesen, und Rose fühlte sich unbehaglich. Obwohl man sie während des ganzen Flugs wie eine Prinzessin behandelt hatte, wusste sie, dass Prinz Hassan ihr sehr viel mehr Respekt erwiesen hatte, indem er ihre Anwesenheit nicht zur Kenntnis genommen hatte, als wenn er sich zu ihr gesetzt hätte. Als Journalistin jedoch war sie natürlich enttäuscht.
    Außerdem passte diese Respektsbekundung eigentlich nicht zu seinem Ruf als Playboy. Er würde den Reichtum, der ihm aus den Ölquellen des Landes zufloss, großzügig für den Schmuck schöner Frauen und an den exklusivsten Spieltischen der Welt ausgeben, hieß es.
    Zu Hause allerdings, in Ras al Hajar, beugte er sich anscheinend den Traditionen. Als er vor ihr ausgestiegen und auf der Rollbahn von den Würdenträgern des Landes begrüßt worden war, hatte er die Gewandung eines Wüstenprinzen getragen.
    Der leichte Kamelhaarumhang, den Prinz Hassan über seine schwarzen Gewänder geworfen hatte, und die schwarze Keffiyeh, die von einem schlichten Strick aus Kamelhaar gehalten wurde, hatten im Wind geflattert. Sie hatte gespürt, wie ungeduldig der Prinz die zeremoniellen Ehrungen über sich ergehen ließ, während die Männer nacheinander vorgetreten waren, um seine Hand zu ergreifen und sich tief darüber zu verneigen.
    Tim war nicht entgangen, dass Rose der Limousine gebannt nachsah, deren dunkle Fenster das Licht der Morgensonne widerspiegelten.
    „Prinz Hassan“, sagte er leise.
    „Prinz wer?“ Rose stellte sich unwissend. Sie hatte längst gelernt, dass die Leute ihr dann mehr verrieten.
    Doch Tim tat ihr nicht den Gefallen, mit Klatsch aufzuwarten, wie sie gehofft hatte. „Niemand, der dich interessieren müsste, Schwesterherz. Das ist nur der Playboy des Landes.“
    „So? Nach dem unterwürfigen Gehabe zu urteilen, das sie um ihn gemacht haben, als er aus der Maschine stieg, hätte ich eher gedacht, er müsste der nächste Thronanwärter sein.“
    „Er ist kein Anwärter auf irgendetwas.“ Er zuckte die Schultern. „Hassan wird das ganze Gehabe, wie du es nennst, nur zuteil, weil sein Vater eine Kugel abgefangen hat, die für den alten Emir bestimmt war. Genau gesagt, mehrere Kugeln.“
    „Tatsächlich?“ Stell dich dumm, Rosie. Der alte Trick. „Er wurde angeschossen?“
    Tim tat ihr den Gefallen und stillte ihre Neugier. „Ja, er wurde angeschossen. Als Belohnung für eine Kugel in der Schulter und ein zerschmettertes Bein erhielt er die Lieblingstochter des alten Emirs zur Frau und viele Vergünstigungen. Leider konnte er das schöne Leben nicht lange genießen.“
    „Er hat den Anschlag nicht überlebt?“
    „Von dem hat er sich ziemlich schnell erholt. Aber er kam wenige Monate nach der Hochzeit bei einem Autounfall ums Leben.“
    „Wie schrecklich!“ Rose konnte ihre Zweifel nicht unterdrücken. „War es wirklich ein Unfall?“
    Ihr Bruder lächelte wissend. „Du begreifst schnell.“ Er zuckte die Schultern. „Da kann ich genau wie du nur Vermutungen anstellen.“
    „Na ja, jedenfalls hat er lange genug gelebt, um einen Sohn zu zeugen“, bemerkte sie. „Ein bedeutender Schritt in Richtung Unsterblichkeit.“
    „Rose“, mahnte Tim sanft.
    „Hm.“ Geistesabwesend blickte sie immer noch der Limousine nach, die das Flughafengelände schnell hinter sich ließ.
    Natürlich gehörte es zu ihren Aufgaben, sich für jeden zu interessieren, der dem Thron so nahe war, selbst wenn er ihn nicht besteigen konnte. Aber da war noch etwas, das sie auf den Mann mit den ungewöhnlichen grauen Augen neugierig machte.
    Sie hatte schon viele Männer mit solchen Augen kennengelernt, die andere mit einem einzigen Blick beherrschen konnten. Es

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