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Julia Gold Band 53

Julia Gold Band 53

Titel: Julia Gold Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Laura Wright , Sara Wood
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ihre so mühsam errungene Selbstbeherrschung nicht wieder in Gefahr brächte. Er hasste auffällige, extrovertierte Frauen. Nun gut, das konnte er haben.
    Strahlend begrüßte sie ihn, als er sie am Abend abholen wollte. Mit seiner Reaktion konnte sie zufrieden sein. Er betrachtete sie mit hungrigen Augen:
    „Wie schön du bist. Hast du dich für mich zurechtgemacht?“, murmelte er und lehnte sich nonchalant gegen einen Türpfosten. Offensichtlich sah er einer leidenschaftlichen Nacht entgegen.
    „Aber natürlich. Jeder großartige Zentimeter meiner Person ist alarmbereit“, gab sie zurück.
    Er begutachtete sie mit spöttischem Lächeln. Sie hatte für diesen Abend einen farbenprächtigen indischen Seidenrock zu einer hochgeschlossenen, bestickten, zartgrünen Bluse ausgewählt, die locker um ihre Brüste fiel und unten ihre schmale Taille eng umspannte. Das Haar wehte ihr ungebändigt um die Schultern. Sie sah gut aus, sie fühlte sich gut – und völlig kühl.
    „Mache ich dich so nervös?“, fragte er trocken.
    Hannah zog eine Braue hoch. „Nein, ich bin lediglich hellwach, zu allem bereit. Besonders dazu, alles und jeden abzuwehren, der mir in die Quere kommt.“
    „Und ich machte mir Hoffnungen, deine Ziele könnten die gleichen sein wie meine“, gab er sanft zurück.
    Sie fixierte ihn mit festem Blick. „Das scheint nicht so zu sein. Ich will keine Zeit vergeuden mit unnötigem Schlagabtausch, Khalil“, sagte sie ernst. „Ich habe nur ein Ziel. Der Souk Moroccaine in London soll eine Sensation werden. Und davon lasse ich mich nicht mehr abbringen. Gehen wir?“, fragte sie in unternehmungslustigem Ton. „Ich brenne darauf, Geschäfte zu machen.“
    „Vor Ehrgeiz habe ich große Achtung. Er macht nur leicht blind für andere Genüsse des Lebens. Gib Acht, dass du nichts Interessantes verpasst beim Erklimmen der Erfolgsleiter.“
    „Bisher habe ich noch nichts Verlockendes gesehen, das mich ablenken könnte“, gab sie zurück. „Wenn sich das ändert, wirst du es erfahren. Aber sage mir, wo du dein herrliches Gewand gekauft hast. Davon möchte ich gern ein paar erstehen. Genau die richtige Freizeitkleidung für Londoner Geschäftsleute. Es kleidet dich wirklich ausgezeichnet“, sagte sie begeistert und strich ihm verspielt über die Brust. Angriff war die beste Verteidigung, und er sollte ruhig wissen, dass sie ihn ohne Probleme berühren konnte.
    Er holte tief Atem, sodass sie unter ihren Fingerspitzen fühlen konnte, wie sich sein Brustkorb in der strahlend weißen Djellaba aus weicher, dünner Wolle dehnte.
    „Ich habe es anfertigen lassen und werde mich erkundigen, ob größere Mengen lieferbar sind“, meinte er dann kurz. „Gehen wir?“
    Gerade, als Khalil seinen Wagen startete, kam Patrick aus seinem Haus, offensichtlich auf dem Weg zu seinem Abendauftritt im Mamounia . Hannah winkte fröhlich und warf ihm eine Kusshand zu.
    „Wie war der Goldregen heute Mittag?“, fragte sie lachend.
    „Heftig genug, dass ich mir morgen ein Lunch für zwei leisten kann, falls die Hexe dich aus dem Turm lässt“, scherzte er. „Hallo, Khalil, wie geht’s?“
    „Danke. Ich bin sehr beschäftigt“, kam die knappe Antwort.
    „Mit der Hexe wird es keine Probleme geben“, versprach Hannah. „Um ein Uhr dann, ja? Bis dahin haben wir doch bestimmt unsere Morgenarbeit erledigt, nicht wahr, Khalil?“, fragte sie in geschäftlichem Ton.
    Er nickte mit ausdrucksloser Miene und ließ dann ungeduldig den Motor aufheulen. Hocherfreut über Khalils sichtlichen Ärger, winkte sie Patrick lebhaft zu und lachte. Khalil konzentrierte sich darauf, den Wagen rückwärts über den unbeleuchteten Lehmpfad zu steuern.
    „Ist das Leben nicht herrlich?“, rief Hannah enthusiastisch. „Ich liebe die irischen Männer!“
    „Es scheint so“, meinte er mit beißender Ironie.
    Hannah unterdrückte ein Lachen. Offensichtlich hatte sie für Khalil den richtigen Ton getroffen. Mit starken Frauen, die sagten, was sie meinten, und seiner männlichen Eitelkeit nicht schmeichelten, konnte er einfach nicht umgehen.
    „Ja, weißt du, Dermot sagte immer …“
    „Der verdammte Dermot!“, schnitt er ihr wütend das Wort ab. „Erspare mir seine Aussprüche. Ich habe seine Bücher gelesen. Zugegeben, sie sind brillant geschrieben, basieren aber alle auf halb verstandenen Tatsachen. Ich kenne auch die Interviews mit ihm. Sehr unterhaltsam, und er hat allen bewiesen, was für einer Teufelskerl er war, aber sei einmal

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