JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
Briscoe bezeichnete.
Mark war früh eingetroffen. Trish kam dazu, als die Kellnerin Jennifer sein Bier auf den Tisch stellte. Trish bestellte einen Weißwein und ließ dann den Blick über den Mann schweifen, der ihre erste Liebe gewesen war.
Er sah noch besser aus als zu Highschool-Zeiten. Und damals war er schon ausgesprochen attraktiv gewesen. Trish und Mark kannten sich schon seit der ersten Klasse. Irgendwann hatte es einen Sommer gegeben, in dem sie sich nicht gesehen hatten. Und als sie dann in das Alter gekommen war, in dem ihre Hormone verrückt spielten, hatte sie in Mark plötzlich nicht mehr nur den Jungen gesehen, der sie manchmal die Matheaufgaben abschreiben ließ.
Kaum hatte sie ihre Entdeckung gemacht, sah sie die Arbeit auf der Ranch mit ganz anderen Augen. Weil sie wusste, wie harte Arbeit sich auf den Körper eines Mannes auswirken konnte. Er sah aus, wie man sich einen Cowboy vorstellte: groß, schmale Hüften, breite Schultern.
Seine Augen waren so blau wie der Himmel über Texas. Und erst seine Hände … Seufzend ließ sie den Blick über seine Hände schweifen. Lange Finger, die sich irgendwie rau anfühlten. Aber immer sauber. Man konnte sich nur schwer vorstellen, dass diese Finger zärtlich sein konnten. Aber sie waren es.
„Hey, ist irgendwas nicht in Ordnung?“
Trish schaute auf. Es war ihr peinlich, dass sie gedankenverloren auf seine Hände gestarrt hatte, während er ihr schweigend gegenübersaß. Normalerweise ließ sie solche Erinnerungen nur zu, wenn sie sich abends in ihr Schlafzimmer zurückgezogen hatte. Aber trotzdem musste sie lächeln. „Nein. Alles bestens.“
„Warum hast du mich zum Dinner eingeladen? Wie läuft es mit der Ranch deiner Eltern?“
„Ich packe immer noch ihren Kram zusammen. Ehrlich, ich weiß nicht, wie es sein kann, dass Menschen so sehr an ihren Sachen hängen. Es sind doch nur Dinge. Trotzdem konnten die beiden niemals etwas wegwerfen.“
„Ich kann mich noch sehr gut an deine Eltern erinnern. Bestimmt waren sie überzeugt, dass sie ein genügsames Leben führen.“
„Ja, so könnte man es nennen. Aber vielleicht waren sie auch einfach nur verrückt.“
„Deine Familie war nicht verrückt.“
Trish seufzte, als Jennifer den Wein brachte.
„Möchtet ihr bestellen?“
„Ich hätte gern ein Rib-Eye-Steak“, meinte Mark.
Mark, Trish und alle anderen Einwohner von Briscoe hatten es nicht nötig, die Speisekarte ausgiebig zu studieren. Die Empfehlung des Hauses war sowieso mit Kreide auf die Tafel geschrieben, und die übrigen Gerichte schienen niemals zu wechseln. „Ich nehme den Lachs.“
„Gut.“ Jennifer war ein paar Jahre jünger als sie, und sie hatte sich ihr schönstes Lächeln offenbar für Mark aufgespart. Aber auch das war nichts Neues.
Mark galt als begehrtester Junggeselle in Briscoe.
Es war bekannt, dass er sehr zurückgezogen lebte. Dabei war es nicht so, dass er ein Geheimnis aus sich machte oder sogar schüchtern war. Er arbeitete wie ein Pferd, und das bedeutete, dass ihm nicht viel Zeit blieb, unter die Leute zu gehen.
Schon auf der Highschool hatten sie darüber gesprochen. Trish hatte keine Ahnung, ob er sich inzwischen geändert hatte. Obwohl sie sich nicht ganz sicher war, glaubte sie, dass er mit niemandem ausgegangen war. Jedenfalls hatte er keine ernsthafte Beziehung mehr gehabt, seit sie sich kurz nach dem letzten Schuljahr getrennt hatten.
„Sag schon“, drängte Mark, „warum hast du mich eingeladen?“
„Also, das lässt sich nicht so einfach erklären. Ich muss ein wenig ausholen.“
„Aber du steckst nicht in Schwierigkeiten?“
„Nein. Es sei denn, du möchtest es als schwierig bezeichnen, wenn man in Briscoe gefangen ist.“
Mark schenkte ihr ein Lächeln, das sie unwillkürlich an die Zeiten in seinem Pick-up aus den Siebzigerjahren erinnerte. Jedes Mal, wenn sie zusammen ausgegangen waren, waren sie in der waldigen Gegend mit dem wundervollen Ausblick auf die Landschaft gelandet. Unter den großen Bäumen, wo sie sich leidenschaftlich geliebt hatten.
Trish konnte sich noch wunderbar erinnern, dass es sich immer angefühlt hatte, als hätte sie Schmetterlinge im Bauch, wenn Mark sie berührte. Hoffentlich denkt er genauso gern an mich zurück, schoss es ihr durch den Kopf. „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“
„Nur zu.“
Bevor sie zum Dinner gegangen war, hatte Trish ungefähr eine Stunde vor dem Spiegel gestanden, bis sie sich endlich für ein weißes T-Shirt
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