JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
eines Tages mit Trish vor dem Altar stehen würde. Lange hatte er daran geglaubt. Es waren ihre Träume von einem Leben in New York gewesen, die ihrer Beziehung einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten.
Unter ihrer Trennung kurz nach dem Ende der Highschool hatte er über ein Jahr lang höllisch gelitten. Aber inzwischen hatte er sich mit seinem Schicksal versöhnt. Nein, war nie einer Frau begegnet, die er genauso geliebt hatte wie Trish. Aber wenn er ehrlich war, musste er sich eingestehen, dass er auch nicht richtig danach gesucht hatte.
Mark suchte ihren Blick. Den Blick, der ihm immer noch schlaflose Nächte bereitete.
„Wenn es jemand anders gäbe, den ich fragen könnte, würde ich es tun.“
„Was ist mit Dallas? Hast du dort keine Männer gehabt?“
„Niemandem, dem ich vertrauen würde. Wie dir.“
Vertrauen? Offenbar vertraute sie ihm, dass er es nicht ausnutzen würde, wenn sie gemeinsam in der exklusiven Hotelsuite wohnten. Aber da war er sich gar nicht so sicher. Im Bett hatten sie niemals Probleme gehabt. Um die Wahrheit zu sagen, Mark konnte sich nur einen einzigen Grund vorstellen, ihr den Gefallen zu tun: wieder gemeinsam mit ihr in einem Bett zu liegen.
Aber irgendwie hatte er auch das Gefühl, dass sie ihn dringend brauchte, damit er ihr die Hand hielt und sie ermutigte. Das schien wichtiger als alles andere. Er bewunderte ihren Mut, und wenn überhaupt jemand sich einen Job bei einer berühmten Zeitung in New York angeln konnte, dann sie. Wie dem auch sei, dachte er schließlich, die Wahrscheinlichkeit ist trotzdem ziemlich gering, dass es ihr gelingt.
Verdammt noch mal, grübelte Mark weiter, vielleicht sollte ich wirklich mit ihr fliegen. Obwohl ihm der Gedanke eigentlich nicht gefiel. Seit ein paar Jahren schon liebte er Trish nicht mehr wie früher. Aber er mochte sie sehr.
Und es würde ihm in der Seele wehtun, wenn sie erkannte, dass sie sich zu viel zugemutet hatte. Wenn sie dann zusammenbrach und nur irgendein Idiot in ihrer Nähe wäre, der gar nicht begriffen hatte, wie viel ihre Träume ihr bedeuten … Ihre Träume hatten sie durch alle Höhen und Tiefen des Lebens begleitet. Wenn sie in New York versagte, würde sie in Panik geraten.
Auf der anderen Seite …
„Oh, du bist so ein Schatz“, strahlte Trish ihn an und kümmerte sich dann um ihr Dinner, als hätte sie seit Wochen nichts mehr gegessen.
„Warte einen Augenblick. Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass …“
„Oh, Honey, das brauchst du auch nicht. In dem Moment, als deine Entscheidung fiel, habe ich es dir an der Nasenspitze angesehen. Natürlich war mir klar, dass du Ja sagen würdest. Vertrau mir. Ich werde dafür sorgen, dass du in New York den besten Urlaub deines Lebens verbringst.“
Mark atmete langsam aus. „Chris muss erst zustimmen, die Ranch zu übernehmen. Dad wird auch einspringen müssen.“
„Oh, nein, das geht nicht.“ Trish schüttelte den Kopf, sodass ihr Haar flog. „Sie kommen auch mit nach New York. Jedenfalls für drei Tage. Freiflüge, freies Hotel. Die beiden werden es in vollen Zügen genießen. Stell dir vor, Chris wird zum ersten Mal mit eigenen Augen sehen, wie das Leben in einer wirklich großen Stadt pulsiert. Dein Vater wird sich im Herzen der amerikanischen Verlagslandschaft umschauen können.“
Mark runzelte die Stirn. „Die Ranch …“
„Mark Reynolds“, begann Trish und legte ihr Besteck ab, „warum willst du deine Familie bestrafen, nur weil du kreuzunglücklich wirst, wenn du nicht jede wache Minute deines Lebens auf der Ranch verbringen kannst? Es gibt keinen Grund. Sowohl für Chris als auch für deinen Dad bietet die Reise fantastische Möglichkeiten. Du kannst genauso gut Nat und Tom bitten, die Arbeit für ein paar Tage zu erledigen. Der Himmel weiß, dass deine Freunde anpacken können.“
„Aber …“
„Bitte, Mark. Ich bin überzeugt, dass es die Chance meines Lebens ist. Nicht nur für mich. Ich werde Ellen, Penny Foster und ein paar Freundinnen aus Dallas fragen, ob sie mich begleiten. Du sprichst Darryl an, okay? Er ist doch für jeden Spaß zu haben.“
Mark steckte sich noch ein Stück Steak in den Mund, während er darüber nachdachte, wie er sich am besten aus der Affäre ziehen konnte. Aber nachdem er sich angehört hatte, was Trish über Chris und seinen Dad gesagt hatte, musste er zögerlich nicken. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, seiner Familie einen Urlaub zu gönnen. Die Ranch würde in einer Woche nicht
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