JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
zugrunde gehen.
Trish lächelte begeistert. „Wir reisen in drei Wochen. Am Vierten. Pack den schicken Anzug ein, den du auf Moms Beerdigung getragen hast, okay? Und die guten Hemden aus Austin.“
„Noch sind wir nicht verheiratet. Und selbst wenn wir es sind, bin ich noch lange nicht dein Ehemann. Also fang gar nicht erst an, mir Vorschriften zu machen.“
Trish warf ihm einen Blick zu, der ihn an die glücklichsten Zeiten mit ihr erinnerte. Es waren Zeiten gewesen, in denen ihr Gelächter und ihr süßer Duft ihn verzaubert hatten.
„Ganz bestimmt kommst du eines Tages in den Himmel, lieber Mark“, erklärte Trish, „wegen deiner guten Tat. Noch nie habe ich jemand kennengelernt, der so freundlich, so aufmerksam und …“
„Hör bloß auf“, wehrte Mark ab, „sonst wächst mir demnächst noch ein Heiligenschein.“
Trish riss die Augen auf. „Das will ich nicht hoffen. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass es in jeder Suite im Hush Hotel einen Schrank voller Spielzeuge gibt? Ich denke dabei nicht an Kinderspielzeug.“
Mark brauchte einen Moment, um zu begreifen. Seine Fantasie kam langsam in Gang, nahm dann aber gewaltig Fahrt auf. Trish lachte so laut, dass alle Gäste im Restaurant den Kopf nach ihnen umdrehten. Er war nicht gerade begeistert, und es passte ihm noch weniger, dass er bis über beide Ohren errötete.
Kaum hatte er das Restaurant verlassen, begann es in Marks Kopf zu arbeiten. Auf dem ganzen Weg nach Hause kreisten seine Gedanken unablässig um das Gespräch mit Trish. Und als er endlich wieder auf der Ranch angekommen war, hatte er eine endlos lange Liste mit lauter Gründen im Kopf, warum es vollkommen idiotisch war, mit ihr nach New York zu reisen. Außerdem hatte er einen fertigen Plan, wie er ihr am geschicktesten absagen konnte.
Beim Zähneputzen machte Mark den Fehler, sich an etwas zu erinnern, was er krampfhaft zu vergessen versucht hatte … wie Trish aussah, wenn sie morgens noch vor Sonnenaufgang erwachte. Wie es aussah, wenn ihr schlanker, gebräunter Körper nackt im Bett lag, wie ihr dunkles Haar sich lockig auf den Kissen kringelte. Wie ihr Mund immer leicht geöffnet war, als wartete sie auf seinen Kuss …
„Mist“, fluchte Mark, als er in sein leeres Bett kroch, „Männer haben doch nichts als Ärger …“
Als sie so weit waren, dass sie zum Flughafen fahren konnten, hatte Trish sich Marks Zweifel und Klagen geduldig angehört. Sie gab ihr Bestes, um eine möglichst nachdenkliche Miene zu ziehen. Eine besorgte Miene. Aber tief im Innern wusste sie, dass er sein Versprechen nicht brechen würde. Um nichts in der Welt.
Wenn Mark nur nicht so verliebt in Briscoe wäre. Jahrelang hatte sie versucht, ihm zu erklären, dass da draußen eine große, wunderbare Welt auf ihn wartete. Aber er hörte einfach nicht zu.
Deshalb war es eine ganz besondere Reise. Es ging nicht nur um ihre Träume, obwohl sie eine große Rolle spielten. Es ging auch darum, Mark aus seiner Bequemlichkeit zu reißen, ihn dazu zu bringen, sich von seinem gemütlichen Heimatstädtchen zu verabschieden.
Wer weiß, dachte Trish, vielleicht gefällt es ihm sogar in New York. Vielleicht …
Nein, daran durfte sie noch nicht einmal denken. Ihr Schicksal würde sich im Big Apple entscheiden. Und sie zweifelte nicht daran, dass Mark nicht für diese ganz besondere Stadt geschaffen war. Vielleicht konnte er sich mit Austin oder sogar mit Dallas arrangieren. Aber in Manhattan würde er jämmerlich untergehen.
Es ist richtig gewesen, überlegte Trish weiter, dass wir uns nach der Highschool getrennt haben. Ja, sie hatten sich nicht nur geliebt, sie waren auch Freunde gewesen. Wenn man so eng befreundet war, hieß es, dass man sich gegenseitig unterstützte. Ganz egal, wie groß der Traum war.
Mark wollte, dass seine Ranch noch weiter aufblühte. Er wollte, dass Briscoe sich entwickelte. Trish war bewusst, dass er in den kommenden Jahren auf die Geschicke seiner Heimat großen Einfluss haben würde. Deshalb hatte er das Grundstück gegenüber dem Gerichtsgebäude gekauft und besaß einen Teil des Einkaufsladens in Briscoe. Er war dort fest verwurzelt.
Gut. Mark hatte Pläne. Leider keine, für die Trish sich begeistern konnte.
Sie war wie geschaffen für ein Leben in der Großstadt. Es störte sie auch nicht, wenn sie wieder von vorn anfangen musste. Nachrufe schreiben. Oder bei Recherchen aushelfen. Vielleicht kam es sogar so, dass sie endlich in ihrem Traumjob angekommen war, wenn Mark aus
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