JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
Trish, „eine Möglichkeit.“
Mark drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Und jetzt schlaf ein bisschen. Du hast jede Menge Zeit, dich zu entscheiden, wie es weitergehen soll.“
Wieder nickte Trish. Sie fühlte sich so müde und erschöpft, dass sie kaum den Kopf drehen konnte. Aber ihre Gedanken? Das war eine ganze andere Geschichte.
10. KAPITEL
Der Dachgarten des Hush war komplett umgestaltet worden. Überall standen unzählige Blumen in schillernden Farben und Düften. Es war, als hätte man einen magischen Ort auf die Mitte der Dachterrasse gezaubert: mit einer rosenbedeckten Laube, einem Streichquartett, gekühltem Champagner, Stühlen für das Brautpaar und Plätzen für alle Gäste einschließlich der Presse. Die Dekoration war in weichen Pastellfarben gehalten und überall mit Blumen gesäumt.
Trish durfte den Anblick leider nicht lange genießen. Gwen kam zu ihr ins Brautzimmer, das neben dem Swimmingpool lag. Das Hush hatte auch dafür gesorgt, dass die Braut und ihre Gäste die Gelegenheit hatten, sich in Ruhe umzuziehen, das Make-up aufzulegen und sich um die Frisuren zu kümmern. Sogar an einen bequemen Stuhl für die Braut hatte man gedacht, damit sie sich ausruhen konnte, falls es notwendig war.
Trish hätte ein Bett und sechs Stunden ungestörten Schlaf vorgezogen. Aber das Adrenalin in ihren Adern hielt sie wach. Außerdem schüttete sie jede Menge Espresso in sich hinein.
Dann war es Zeit, dass die Verschönerung begann. Trish wurde in den Salon geführt, wo zwei Frauen und ein Mann bereits auf sie warteten. Eine Frau war für das Make-up zuständig, die zweite für die Nägel. Der Mann sollte sich um die Frisur kümmern. Trish ließ sich auf den Frisierstuhl sinken und versuchte zu entspannen. Eine Stunde sollte sie im Salon verbringen. Anschließend würde man ihr helfen, das Kleid anzuziehen. Die Show nahm ihren Lauf.
Das Team stellte sich so auf, dass alle gleichzeitig arbeiten konnten. Trish überließ sich der Verschönerung. Aber anstatt ihre Gedanken zu beruhigen, grübelte sie weiter darüber nach, was als Nächstes wohl kommen würde. Nicht nur hier, im Hush. Sondern überhaupt. Sie wusste, dass das hier ein wichtiger Moment war. Was immer sie hier entscheiden würde, würde den Verlauf ihres weiteren Lebens bestimmen.
Mark musste erst in einer Dreiviertelstunde wieder im Hotel sein. Er bat den Kellner, ihm noch eine Tasse Kaffee einzuschenken. Mit seinem Vater, seinem Bruder und seinem besten Freund Darryl hatte er sich zum Frühstück in einem Café ein paar Schritte entfernt vom Hush getroffen.
„Also, wie gefällt es dir hier?“, fragte Mark.
Sein Vater zuckte die Schultern. „Ganz nett, wenn man nur mal zu Besuch kommt. Aber leben möchte ich hier nicht.“
Mark drehte sich zu Chris.
„Mir gefällt es hier. Es gibt hier so verdammt viel zu tun. Mann, die ganze Nacht über tobt hier das Leben. Ich habe ein Chinarestaurant gesehen, das bis fünf Uhr morgens geöffnet ist. Mannomann.“
„Ich find’s hier gar nicht mal schlecht“, sagte Darryl, „aber ich vermisse mein Zuhause.“
Mark nippte an seinem Kaffee und fragte sich, ob er sich das letzte Stück Kuchen gönnen sollte. Nein, lieber nicht.
„Und jetzt“, fuhr sein Vater fort, „lass uns mal über die Hochzeit reden. Über dich und Trish. Spielt ihr wirklich nur Theater?“
„Stimmt. Aber das dürfen wir niemandem erzählen.“
„Aber ihr heiratet.“
„Die Ehe wird rechtskräftig sein. Aber eben kurz.“
„Warum?“
Mark seufzte. „Dad, das habe ich dir doch schon hundert Mal erklärt. Trish möchte hier leben. In der Stadt. Sie will für eine große Zeitung arbeiten. Und ich kann es kaum erwarten, endlich wieder auf der Ranch zu sein.“
„Das ist ja alles schön und gut. Aber trotzdem reichlich inkonsequent. Liebst du sie?“
Mark wollte sich nicht länger darüber unterhalten. Es war schon schwer genug, den Tag zu überstehen, wenn er daran dachte, welche Gefühle er für Trish hegte. „Können wir bitte über etwas anderes sprechen?“
„Natürlich. Wie du willst. Aber das ändert nichts am Problem. Du musst es ihr sagen.“
„Was soll ich ihr sagen? Dass sie ihre Träume aufgeben und die Frau eines Ranchers werden soll? Sie hasst Briscoe. Sie hasst die Arbeit auf der Ranch. Es wird nicht passieren.“
„Woher willst du das wissen, wenn du sie noch nicht gefragt hast?“
„Sie weiß, welche Möglichkeiten sie hat. Sie muss sich nur entscheiden.“ Eingeschlossen die
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