JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
schweren Tasche schnappte und sie sich über seine Schulter schlang, noch bevor er sie begrüßte.
„Hallo, Dayle. Willkommen in Italien.“ Max strich ihr das Haar aus dem Gesicht und steckte ihr die Strähnen hinter das Ohr. Dann küsste er sie auf beide Wangen. „Ich nehme an, dass der Flug reibungslos verlaufen ist.“
„Allerdings.“ An ihre quälenden Zweifel mochte sie jetzt nicht denken.
„Du siehst toll aus. Wie immer. Traumhaft.“
Eine glatte Übertreibung, aber Dayle musste trotzdem lachen. „Ich bin müde und erschöpft von der Reise und sehe bestimmt ziemlich zerknittert aus. Du hingegen siehst wirklich fantastisch aus.“
Max zog die Brauen hoch.
„Neuer Anzug?“, hakte Dayle nach und strich über den Stoff, bevor sie dem Impuls nachgab, ihre Handflächen auf seiner Brust ruhen zu lassen. Er fühlte sich warm, fest und unglaublich einladend an. Einfach unwiderstehlich. Rasch zog sie die Hände wieder fort.
„Ich habe ihn in Rom gekauft“, bestätigte Max nickend. „Der Schneider musste Überstunden einlegen, um sicherzugehen, dass das gute Stück vor meiner Weiterreise fertig wird.“ Er trat einen Schritt zurück. „Was meinst du?“
„Hm. Ganz nett.“ Der Anzug war mehr als nett. Ganz besonders wenn Max ihn trug. Der Mann hatte den richtigen Körper für solche Kleidung. Die weiche Gabardine schmiegte sich elegant an seine schlanke Statur. „Ich muss sagen, ausgesprochen schmeichelhaft“, sagte sie und meinte es aufrichtig.
„Endlich mal ein Kompliment“, gab Max zurück. „Du musst sehr erschöpft sein, wenn du mein Ego so bereitwillig fütterst.“
Bis vor wenigen Minuten war Dayle überhaupt nicht erschöpft gewesen. Aber jetzt war es anders. Und zwar so schnell, dass sie sich an ihn lehnte, als Max den Arm um ihre Schultern legte und vorschlug, das Gepäck zu holen. Am Gepäckband fragte er: „Wie viele Koffer hast du aufgegeben?“
„Nur einen, zusätzlich zum Handgepäck.“
„Wie gut, dass ich körperlich fit bin“, spottete Max, „wie um alles in der Welt hast du es geschafft, den Koffer zum Kennedy Airport zu schleppen?“
„Er hat doch Rollen“, erklärte Dayle. „Ich habe dem Taxifahrer und dem Gepäckträger ein großzügiges Trinkgeld gegeben.“
„Aha, großzügig. Ich freue mich schon darauf, später mein Trinkgeld zu verlangen.“
Max lächelte so teuflisch, dass ihr ein heißer Schauer über den Rücken rann und sich in ihrem Unterleib einnistete. Es kam ihr vor, als müsste sie sich für den nächsten Angriff wappnen. Dayle atmete tief durch und verließ sich darauf, die aufkeimende Glut in ihrem Innern bändigen zu können, indem sie ihm möglichst nüchtern und sachlich antwortete.
„Der Koffer wiegt viel mehr als das zulässige Höchstgewicht. Am Flughafen musste ich nachzahlen. Pass auf, dass du ihn richtig trägst. Ich möchte nicht, dass du dir den Rücken ausrenkst.“
„Das geht mir nicht anders.“ Max lächelte immer noch teuflisch und zwinkerte ihr zu. Zum zweiten Mal keimte die Glut in Dayles Unterleib heiß auf.
Mit einem Wassertaxi fuhren sie in ihr Hotel, das direkt am Canale Grande lag. Der Himmel war bewölkt, es herrschte kühles Aprilwetter, und Dayle war völlig erschöpft von der Reise. Dennoch war sie voller Begeisterung für diese Stadt, die dem Meer seit Jahrhunderten trotzte.
Natürlich kannte sie Venedig von Bildern. In Reiseprospekten hatte sie prächtige Farbfotos gesehen.
Im Internet gab es Unmengen von Seiten, die der ungewöhnlichen Architektur und den farbenfrohen Fassaden der Häuser gewidmet waren. Aber keines der Bilder hatte sie auf das echte Venedig vorbereitet. Die Stadt strahlte eine Mischung aus Charme, guter Laune und Verfall aus, die ihr direkt unter die Haut ging.
Genau wie Max. Genau wie er wirkte Venedig romantisch, sinnlich und verführerisch. Wie …
„Unglaublich, nicht wahr?“, wisperte Max ihr ins Ohr. Sein Atem kitzelte sie leicht wie eine Feder. Das war bestimmt der einzige Grund für die Gänsehaut, die ihr über den Rücken lief.
Dayle drehte sich zu ihm. „Ja. Es ist wunderbar. Endlich verstehe ich, warum du Venedig so sehr liebst. Die Stadt passt zu dir.“
„Oh?“ Max zog die Brauen hoch.
Dayle verzichtete darauf, ihn darüber aufzuklären, was sie gemeint hatte. Stattdessen wechselte sie das Thema. „Es ist perfekt für meine Hochzeit. Ich kann es gar nicht erwarten, Ryan anzurufen und ihm zu erzählen, wie es hier ist.“
Max runzelte die Stirn und schaute zur
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