Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA HOCHZEITSBAND Band 19

JULIA HOCHZEITSBAND Band 19

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JILL MARIE LANDIS JACKIE BRAUN JO LEIGH
Vom Netzwerk:
verstehst.“
    Dayle stand kurz davor, die Nerven zu verlieren. Sie empfand das dringende Bedürfnis, sich die Finger in die Ohren zu stecken und lautstark zu singen.
    Stattdessen beschloss sie, sich wie ein erwachsener Mensch zu verhalten. „Was soll ich nicht falsch verstehen?“
    „Honey, bist du wirklich sicher, dass du die beste Entscheidung getroffen hast?“
    „Wegen der Reise nach Venedig?“, hakte Dayle nach und hoffte, dass sie richtig tippte. Natürlich irrte sie sich.
    „Nein. Es geht um deine Entscheidung, Ryan zu heiraten“, erklärte Beth mit sanfter Stimme.
    Dayle schob die nagenden Zweifel beiseite, die sich gewöhnlich spät am Abend in ihrem Kopf einnisteten. Dann, wenn sie allein war und sich unglaublich verletzbar fühlte. „Hör mal, Beth“, erwiderte sie schroff, „Ryan und ich leben seit vier Jahren in einer Beziehung.“
    Beth war ungerührt. „Genau deswegen frage ich nach.“
    „Ich wollte die Ehe nicht überstürzt eingehen. Dass ausgerechnet du kein Verständnis dafür aufbringst …“
    „Ich verstehe, dass du vorsichtig sein willst.“ Beth nickte. „Aber es gibt einen Unterschied zwischen etwas überstürzen und sich in angemessenem Tempo weiterenwickeln. Und vier Jahre ist … nun ja, Schneckentempo, vor allem zu dem jetzigen Zeitpunkt deines Lebens. Es ist ja nicht so“, fuhr sie fort, „dass er erst sein Studium beenden musste und du die ersten Sprossen auf der Karriereleiter erklimmen wolltest. Ihr ward beruflich fest etabliert, als ihr euch kennengelernt habt. Jetzt frag dich doch bitte mal, was dich zurückgehalten hat.“
    „Da muss ich gar nicht nachfragen, ich weiß es. Vorher war einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt. Aber jetzt“, beharrte Dayle stur.
    Stimmt das wirklich?, fragte sie sich später am Abend, als Beth schon nach Hause gegangen war und sie zu Ende gepackt hatte. War es wirklich der richtige Zeitpunkt gewesen, oder hatte sie sich nur in die Ecke gedrängt gefühlt? Obwohl sie so lange zusammen waren, hatte der Heiratsantrag sie komplett überrascht. Von seinem neuen Job hatte Ryan ihr erst erzählt, als der Vertrag schon unterschrieben war. Dayle kannte nicht viele Paare, die es schafften, eine glückliche Fernbeziehung zu führen. Also hatte sie sich gezwungen gefühlt, den Antrag anzunehmen. Denn eines war klar: Wenn sie Nein gesagt hätte, wäre das das Ende ihrer Beziehung gewesen. Und das wollte sie nicht.
    Wirklich nicht?

5. KAPITEL
    Früh am Morgen landete Dayle auf dem Marco-Polo-Flughafen. Jedenfalls sagte die Uhr, dass es früh am Morgen war. Ihr Körper lief immer noch nach New Yorker Zeit, was bedeutete, dass sie jetzt eigentlich im Tiefschlaf sein müsste. Seltsamerweise hatten weder der lange Flug über den Atlantik noch der dreistündige Aufenthalt in Amsterdam ihren Schwung gebremst. Auf beiden Teilflügen war sie wach gewesen. Hellwach und nachdenklich. Und sie hatte sich nicht darum gekümmert, welche Richtung ihre Gedanken einschlugen.
    Daran ist Beth schuld, dachte Dayle unwillkürlich. Die gut gemeinten Bemerkungen ihrer Freundin hatten sie ins Grübeln gestürzt. Nicht nur wegen der Verlobung, sondern wegen ihrer gesamten Beziehung zu Ryan. Aber Zweifel sind doch ganz normal, beschwichtigte sie sich, als die Leuchtanzeige über dem Sitz im Flugzeug erlosch und sie den Sicherheitsgurt lösen durfte.
    Außerdem handelte es sich bei ihr nicht um Zweifel. Es war schlicht und einfach so, dass ihr vor der Hochzeit die Nerven flatterten. Jede Braut hatte damit zu kämpfen. Und jetzt befand Dayle sich in Italien. Ihre Mutter hatte kaum noch Möglichkeiten, sich in die Vorbereitungen einzumischen. Bald, so hoffte Dayle, würde es ihr besser gehen.
    Bei diesen Gedanken wurde sie wieder ruhiger. Sie stand auf, zog ihr Handgepäck aus dem Gepäckfach über sich und reihte sich in die Schlange der Passagiere ein, die mit ihr zusammen aussteigen wollten.
    Im Flughafengebäude hatte sie keine Mühe, Max inmitten der wartenden Menge zu entdecken. Einen Mann, der so attraktiv aussah, so weltläufig und selbstbewusst, konnte man unmöglich übersehen. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, als sie merkte, dass er sie ebenfalls erspäht hatte und lächelte.
    Wieder kam es Dayle vor, als ob ihre Nerven nervös zuckten. Sie war überzeugt, dass es an der Zeitverschiebung liegen musste, und drängte sich durch die Menge zu Max. Er kam ihr auf halbem Wege entgegen. Wie immer verhielt er sich wie ein Gentleman, als er sich den Griff ihrer

Weitere Kostenlose Bücher