Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
Vom Netzwerk:
zurückkehren, wenn auch nur ans andere Ende der Stadt. Sie bezweifelte, dass er sich in der Versicherungsagentur oder im Park blicken lassen würde. Bestimmt wollte er das Risiko vermeiden, ihr über den Weg zu laufen.
    Kopfschüttelnd murmelte Molly: „Was habe ich bloß für ein Chaos angerichtet!“
    Colleen lachte.
    „He, das ist überhaupt nicht witzig!“
    „Entschuldige. Ich bin nur daran gewöhnt, dass du perfekt bist und ich die Versagerin.“
    „Ich war nie perfekt. Es gibt nur eine Person in der Familie, auf die das Wort zutrifft.“
    „Clayton?“
    „Nein. Er kann eine richtige Nervensäge sein. Vor allem für Abby.“
    Das hatte sich inzwischen geändert. Doch die Neuigkeit von der Verlobung zu verkünden, gebührte dem frischgebackenen Paar. Colleen unterdrückte ein Grinsen bei dem Gedanken, dass sie und Abby demnächst Schwägerinnen werden sollten, nachdem sie sich seit Jahren wie Schwestern fühlten.
    „Und ganz bestimmt ist es nicht Rory, der kleine Teufelsbraten.“
    „Er hat sich in letzter Zeit sehr gebessert.“ Seit jenem Gespräch im Hinterhof.
    „Aber ich spreche von dir.“
    „Ich bin alles andere als unfehlbar. Da ist etwas, was du nicht weißt …“
    „Ich weiß sehr wohl von dir und dem Colonel.“
    „Hat Abby es dir gesagt?“
    Molly schüttelte den Kopf. „Sie würde das Geheimnis eines Freundes mit ins Grab nehmen. Du selbst hast dich verraten. Du warst so niedergeschlagen und voller Schuldgefühle, als sie weggegangen ist.“ Molly drückte Colleens Schulter. „Sie wäre sowieso gegangen. Sie hatte es längst geplant, aber davon konnten wir dich nicht überzeugen.“
    „Also kanntet ihr alle mein dunkles Geheimnis.“
    „Das sind große Worte. So weltbewegend ist die Sache auch wieder nicht.“
    Colleen nickte bedächtig. Abby ging es gut. Jedem ging es gut, nur ihr selbst nicht.
    „Verrate mir lieber dein neuestes Geheimnis“, drängte Molly.
    „Ich weiß gar nicht, wovon du redest.“
    „Erzähl mir, warum du so spät am Abend ganz allein in der Bibliothek hockst und heiße Tränen vergießt.“
    „Ich weine doch gar nicht.“
    „Wie heißt er?“ Colleen war die Geheimniskrämerei, die sie so lange und offensichtlich ohne guten Grund betrieben hatte, gehörig leid. Also holte sie tief Luft und flüsterte: „Nick.“
    „Oh nein! Das ist ja noch schlimmer, als ich dachte.“
    „Total hoffnungslos.“
    „Du weißt, wie er zur Ehe steht?“
    „Ja.“
    „Trotzdem hast du dich in ihn verknallt?“
    „Wie gesagt, ich bin eben alles andere als unfehlbar.“
    „Du bist nur menschlich. Wir können uns nicht aussuchen, in wen wir uns verlieben. Das ist mir inzwischen klar geworden.“
    „Weißt du, ich glaube ernsthaft, dass er sich auch in mich verlieben könnte.“ Inzwischen sah Colleen sich mit seinen Augen: hübsch, klug, liebevoll. „Er muss es nur zulassen.“
    Molly blinzelte heftig, wie wenn sie ebenfalls mit den Tränen kämpfte. „Männer können verdammt störrisch sein. Es tut mir so leid, dass du Kummer hast.“
    „Schon gut. Ich bin stark genug, um ein gebrochenes Herz zu verkraften.“ Zu schade, dass es eines gebrochenen Herzens bedurfte, um zu erkennen, wie stark sie wirklich war.

11. KAPITEL
    „Dr. Jameson, Sie sind aber früh aus dem Urlaub zurück“, bemerkte die Nachtschwester, als Nick das Dienstzimmer der chirurgischen Abteilung betrat.
    Verstohlen las er den Namen vom Schild an ihrem Kittel ab. „Ja, Melanie, mir ist die Decke auf den Kopf gefallen.“
    „Ich dachte, Sie wollten eine Privatpraxis aufmachen. Ist das hinfällig?“
    „Nein. Dr. Towers und ich machen wie geplant weiter. Aber ich bleibe trotzdem hier im Dienst.“
    „Für gelegentliche Operationen?“
    „Auch für den Bereitschaftsdienst.“ Er wollte seine Stundenzahl nicht zurückschrauben. Im Gegensatz zu Josh hatte er schließlich keine Kinder, die seine Zeit ausfüllten. Im Geiste sah er Colleen vor sich, wie sie Buzz und T. J. vorlas. Es war eines der vielen Bilder von ihr, die er trotz der Trennung ständig mit sich trug.
    „Ich habe gehört, was Dr. Towers passiert ist. Wie geht es ihm?“
    „Er wird es verkraften.“ Was ihn selbst anging, war er nicht so überzeugt. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz hatte ihm kein bisschen geholfen, seine Gefühle zu überwinden. Obwohl Colleen bisher nicht im Krankenhaus aufgetaucht war, spürte er förmlich überall ihre Gegenwart.
    „Ich kenne Molly McClintock nicht besonders gut“, erklärte Melanie. „Wegen

Weitere Kostenlose Bücher