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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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ihres Studiums ist sie nicht so oft hier wie ihre jüngere Schwester.“
    „Colleen“, murmelte er mit belegter Stimme. „Ja, genau. Ich hoffe, sie kommt bald wieder. Die Kinder fragen nach ihr. Sie vermissen sie sehr.“
    Nicht nur die Kinder …
    Sie lachte. „Nicht, dass nur die Kleinen sie vermissen.“
    Bin ich so leicht zu durchschauen?
    „Dr. Adams fragt ständig, wann sie wiederkommt.“ „Er ist doch verheiratet und mindestens doppelt so alt wie sie.“
    Melanie nickte eifrig. Ihre Augen funkelten erfreut über diese Chance zum Tratsch. „Das hält ihn aber nicht davon ab, sich an sie ranzumachen.“
    Nick bedauerte, dass er bisher die Ohren vor dem Flurfunk verschlossen hatte. „Ist er der Einzige?“
    Sie lachte und senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. „Aber nein. Ich denke, jeder Mann im Krankenhaus hat es schon bei ihr versucht.“ Sie errötete. „Mit Ausnahme von Ihnen natürlich.“
    „Ja, natürlich.“
    „Colleen erinnert mich an Sie.“
    „Inwiefern?“
    „Sie ist noch nie auf einen Annäherungsversuch eingegangen. Also muss sie wohl beschlossen haben, sich genau wie Sie mit niemandem vom Krankenhaus einzulassen.“
    Inzwischen hielt er es nicht mehr für eine weise Entscheidung, sondern für reine Zeitverschwendung, dass er Colleen bis zur Hochzeit ignoriert hatte. Und seit er aus Cloverville fort war, verschwendete er noch mehr Zeit. Denn die Distanz bewirkte gar nichts.
    Längst war er zu derselben Schlussfolgerung gekommen wie Melanie: dass zwischen ihm und Colleen sehr viele Gemeinsamkeiten bestanden. Beide schleppten schon viel zu lange Kümmernisse aus der Vergangenheit mit sich herum und ließen die Gegenwart von Ängsten überschatten. Bestand womöglich eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft, wenn sie es schafften, den alten Ballast abzuwerfen?
    „Es tut mir leid, Doktor“, murmelte Melanie. „Ich habe zu viel geplappert, und dabei weiß ich, wie sehr Sie Klatsch hassen.“
    „Schon gut.“
    „Sie wollten mich etwas fragen?“
    Er konnte sich kaum erinnern, worum es ging. „Ach ja. Ich möchte gern mit den Sanitätern sprechen, die Westin hergebracht haben.“
    „Gibt es Komplikationen?“
    „Nein, im Gegenteil. Wer immer ihn am Unfallort erstversorgt hat, hat ihm zumindest das Bein und vermutlich auch das Leben gerettet. Das war verdammt gute Arbeit.“
    „Das war Eric South.“
    Eifersucht dämpfte die Bewunderung für Colleens allerersten Schwarm.
    „Vielleicht ist er noch im Personalraum. Seine Schicht ist längst vorbei, aber er ist noch geblieben, weil er wissen wollte, wie die Operation verlaufen ist. Ich habe ihm gesagt, dass Sie brillant wie immer operiert haben.“
    Nick ignorierte das Kompliment und eilte in den Aufenthaltsraum. Nur eine Person war anwesend. „Eric?“
    Der dunkelblonde Mann, der mit dem Rücken zur Tür vor dem Kaffeeautomaten stand, blickte über die Schulter. „Ja. Brauchen Sie etwas, Doktor?“
    „Ich dachte, Sie hätten dienstfrei.“
    „Stimmt. Aber es gibt momentan keinen Ort, an dem ich lieber wäre.“
    „Das kenne ich.“ Für Nick gab es keinen Ort, an dem er den Erinnerungen an Colleen entfliehen konnte.
    „Daran bin ich allerdings selbst schuld.“
    „Auch das kenne ich.“ Nick hätte in Cloverville bleiben können, bei ihr. Aber er hatte es vorgezogen zu fliehen.
    Eric drehte sich um und streckte die Hand aus. „Eric South – aber das wissen Sie ja anscheinend schon.“
    „Nick Jameson.“ Er schüttelte die ausgestreckte Hand, musterte dabei eine lange zackige Narbe auf Erics linker Wange und urteilte fachmännisch: „Ich würde sagen, die stammt von scharfem Metall oder Glasscherben. Ein Autounfall?“ Hatte er etwa Colleens Zusammenstoß mit dem Colonel am eigenen Leib miterlebt?
    „Nein. Afghanistan.“
    Die Narbe sah nicht frisch aus, war aber womöglich verantwortlich für Erics Fehlen bei der ausgefallenen Hochzeit. Ein besserer Grund, als die Braut vermutlich vorbringen konnte, und eindeutig ein Fall für Joshs wiederherstellende Chirurgie. „Wie lange ist das her?“
    „Schon ein paar Jahre.“
    „Waren Sie als Mediziner dort?“
    „Ja. Bei der Marine.“
    „Daher also Ihr Können als Sanitäter. Sie haben bei Westin gute Arbeit geleistet.“
    „Vielen Dank. Sie auch, wie ich hörte.“ Eric deutete auf Nicks gerötete Unterarme. „War bestimmt nicht leicht mit der Allergie. Bei mir bricht sie jedes Mal aus, wenn ich bloß in die Nähe vom Cloverville Park komme. Verdammt

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