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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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Molly McClintock unpassend wirkte. Sie war ebenso schön wie klug und darüber hinaus sehr nett. Soweit Nick es aufgrund der wenigen Begegnungen beurteilen konnte, war sie das genaue Gegenteil von Amy, Joshs geldgieriger Exfrau.
    „Außerdem hat nach dieser Schlappe niemand von dir erwartet, dass du zum Empfang erscheinst. Also sag schon, was ist wirklich los mit dir?“
    Josh lächelte halbherzig. „Die Jungs wollten feiern.“
    „Du glaubst, dass sie hier auftaucht? Ist es das? Du wartest auf sie ?“ Nick bezweifelte, dass sie den Mut besaß, sich nach ihrer „Glanzleistung“ der ganzen Stadt zu stellen. „Sie kommt ganz bestimmt nicht.“
    „Wahrscheinlich nicht.“ Josh seufzte. „Ich bleibe trotzdem. Ich habe hier ein Haus gekauft – für mich und die Jungs.“
    Und für die Frau, die er heiraten wollte … Nick spürte den Kummer seines Freundes fast wie seinen eigenen. „Warum hast du das getan?“ Er strich sich durch das Haar und bemühte sich, seinen Zorn und seine Zunge zu hüten. „Die Praxis ist doch noch gar nicht fertig.“
    „Aber es dauert nicht mehr lange.“
    „Vielleicht soll es einfach nicht sein.“
    „Du kannst mich jetzt doch nicht im Stich lassen! Wir haben viel Geld investiert.“
    „Du weißt, dass du dich auf mich verlassen kannst. Ich meine nicht die Praxis, sondern nur diese Stadt.“
    „Du wolltest nie hier arbeiten“, räumte Josh ein.
    „Weil es zu weit weg vom Krankenhaus ist. Ich weiß nicht, wie wir es mit den chirurgischen Eingriffen auf die Reihe kriegen sollen.“ Falls überhaupt Patienten zu uns kommen .
    „Aber du hast zugestimmt.“
    „Weil du mein bester Freund bist. Und weil du dachtest, dass hier deine privaten Interessen liegen.“
    „Ich habe immer noch Interessen hier.“
    „Aber sie hat dich am Altar stehen lassen“, entgegnete Nick, obwohl der Bräutigam es sicherlich nicht vergessen hatte. „Was willst du also noch von ihr?“
    „Ich will mit ihr reden.“
    „Du bist ja …“
    „Verrückt?“
    Hoffentlich nicht, dachte Nick. Er hatte bereits eine geliebte Person wegen eines gebrochenen Herzens verloren. Sein älterer Bruder Bruce war dem Alkohol verfallen und gegen einen Baum gefahren, weil seine Ehefrau ihn nach Strich und Faden betrogen und schließlich – von einem anderen Mann geschwängert – verlassen hatte. „Nein, du bist nicht verrückt.“
    „Verdammt, vielleicht bin ich es doch.“
    „Lass uns von hier verschwinden.“
    „Ja. Ich muss nur erstmal weiter nach den Jungs suchen. Ich dachte, sie wären hier drinnen.“
    „Hattest du Angst, dass sie mal wieder was im Klo runterspülen?“
    Josh schüttelte den Kopf, obwohl er wusste, welche Teufelsbraten seine Söhne manchmal waren. Darüber bekam er in regelmäßigem Abstand Bericht erstattet, wenn ein Kindermädchen nach dem anderen kündigte. Vielleicht wollte er deswegen unbedingt heiraten, obwohl er damit rechnen musste, dass seine zweite Frau ihn ebenso verließ wie die erste.
    „Ich meine nicht nur den Empfang“, erklärte Nick. „Ich spreche von dieser Stadt. Sobald die Praxis fertig ist, können wir sie verkaufen und irgendwo näher zum Krankenhaus neue Räume pachten.“
    „Das Haus …“
    „Der Verkäufer war heute bestimmt dabei.“ Hatte sich nicht die ganze verdammte Stadt in der Kirche versammelt? „Er versteht sicher, wenn du es dir anders überlegst.“
    „Wir haben die Übertragungsurkunde schon beim Notar hinterlegt, und ich habe mein Wort gegeben.“
    „Dann kannst du es ja weiterverkaufen.“
    „Es ist renovierungsbedürftig.“
    „Komm schon, lass uns verschwinden“, drängte Nick. „Du hast hier in Cloverville nichts mehr verloren.“
    „Ich denke doch.“ Hoffnung leuchtete aus Joshs blauen Augen. „Und vielleicht hast du das auch, wenn du der Sache bloß eine Chance gibst“, bemerkte er rätselhaft und ging hinaus.
    Welche Sache meinte er? Die Stadt, die Praxis oder den Anreiz einer gewissen brünetten Brautjungfer?
    Der Optimismus hätte Nick erleichtern sollen. Doch sein Herz schlug nicht höher. Vielleicht sorgte er sich mehr um sich selbst.
    Anscheinend aus gutem Grund, denn sobald er aus dem Waschraum kam, hielt er unwillkürlich Ausschau nach ihr .Inzwischen war ihm ihr Name zu Ohren gekommen: Colleen. Sie stand zusammen mit den anderen Brautjungfern in einer Ecke des überfüllten Ballsaals, in dem die peinlichste Dinnerveranstaltung seines Lebens weiterging.
    Die Brautmutter hatte den Empfang in eine Willkommensparty für die

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