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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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womöglich trotz seines Urlaubs ins Krankenhaus gefahren. Auch wenn er nicht so freundliche Umgangsformen wie Josh besaß, war er seinem Beruf ebenso ergeben. Er liebte es, Arzt zu sein. Vermutlich war es das Einzige, das er überhaupt liebte.
    Vorsichtshalber klopfte Colleen an die Wohnungstür und lauschte. Nichts rührte sich drinnen. Weder Musik noch der Fernseher war zu hören. Also trat sie ein.
    Für einen Junggesellen hielt Clayton sein Apartment sehr sauber. Alles war aufgeräumt, genau wie in seinem Leben. Sie warf einen Blick ins Wohnzimmer, doch auf dem Couchtisch aus poliertem Walnussholz lag weder die Akte noch sonst irgendein Gegenstand.
    Colleen eilte weiter durch den Flur. Aus dem Badezimmer ertönten Geräusche. Die Wasserrohre ächzten und summten. Nick war also doch nicht fort. Unwillkürlich blieb sie stehen. Ihr Puls beschleunigte sich bei dem Gedanken, dass nur ein dünnes Türblatt zwischen ihr und seinem nackten Körper stand.
    Das Rauschen verstummte, und dann waren sie nicht einmal mehr von der Tür getrennt.
    Wasser tropfte aus Nicks Haaren auf seine breiten Schultern, rann an Armen und Brust hinab. Fasziniert verfolgte sie einen Tropfen über seinen Waschbrettbauch bis hinunter zu dem schmalen Handtuch, das um seine Hüften geschlungen war. Zum Glück war er nicht völlig nackt.
    „Na, anders überlegt?“, fragte er in rauem Ton.
    „Was?“
    „Willst du doch nicht, dass ich dich in Ruhe lasse?“ Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Bist du deswegen hergekommen?“
    „Ich … Ich dachte … du wärst …“ Colleen heftete den Blick über seiner Schulter auf die Badezimmerwand.
    Belustigt hakte er nach: „Du bist nicht meinetwegen gekommen?“
    „Nein.“
    „Natürlich nicht“, spottete er.
    Er ist so verdammt arrogant. Aus gutem Grund . Sie musste diesen Grund ignorieren. „Ich soll eine Akte für Clayton holen. Er hat sie im Schlafzimmer vergessen.“
    „Also arbeitet er nachts. Ich dachte schon, er hätte auch eine Frau im Sinn, die ihn wach hält.“
    „Auch?“
    „Du weißt, dass ich ständig an dich denken muss. Ich habe es dir bei unserem Picknick gesagt.“
    „Aber ich habe es dir nicht geglaubt.“ Und so sollte sie es weiterhin halten, auch wenn dunkle Ringe um seine Augen von schlaflosen Nächten kündeten.
    „Es ist aber wahr, auch wenn ich wünschte, es wäre nicht so.“
    „Dann haben wir doch etwas gemeinsam.“
    „Du denkst auch an mich?“, vermutete Nick grinsend.
    Schon seit Jahren, aber das konnte sie nicht eingestehen, ohne sich in Verlegenheit zu bringen. Also schüttelte sie den Kopf. „Ich frage mich, warum du in Cloverville bleibst. Josh geht es gut, eure Praxis ist noch nicht fertig, und du brauchst nicht auf die Zwillinge aufzupassen.“
    „Vielleicht bleibe ich ja deinetwegen.“
    „Du verschwendest nur deine Zeit.“
    „Das stimmt nicht. Auch wenn ich nicht babysitten muss, hat Josh Verwendung für mich. Ich arbeite an seinem neuen Haus.“
    „Ich dachte, er hätte erst in zwei Wochen Zutritt. Er hat doch das Haus von den Mannings gekauft, oder?“
    Muskeln spielten an seinem Oberkörper, als er die Schultern zuckte. „Ich habe keine Ahnung, wer die Verkäufer sind, aber sie haben es vorzeitig geräumt. Und es ist renovierungsbedürftig. Wir reißen die Tapeten von den Wänden und streichen alles neu.“
    Sie zupfte ihm einen Klecks Farbe aus den blonden Haaren. „Du hast was übersehen.“
    „Unmöglich. Die Wanne ist ganz grün geworden. Dein Bruder wird gar nicht gut auf mich zu sprechen sein.“
    „Auf mich auch nicht. Ich muss ihm die Akte bringen.“ Statt sich abzuwenden, strich sie ihm durch das seidige feuchte Haar, wie auf der Suche nach weiteren Farbresten.
    „Hast du noch etwas gefunden?“, fragte Nick mit angehaltenem Atem.
    „Was?“
    „Farbe.“
    „Ach so.“ Sie zog die Hand zurück. „Nein.“
    Er nahm ihre Hand und legte sie sich auf die nackte Brust. „Such lieber weiter.“
    Ihre Finger zitterten ein wenig. Sie wollte ihn anfassen. Sie wollte ihn kosten. Nun, da ihre lang unterdrückte impulsive Ader einmal freigesetzt war, konnte sie ihre Bedürfnisse nicht länger leugnen. Sie brauchte ihn.
    Nur die Wärme ihrer Hand auf seiner Brust bestätigte Nick, dass Colleen echt war. Sie erschien ihm eher wie ein Ausbund seiner Fantasie. Schon seit zwei Nächten hielt sie ihn wach mit verlockenden Vorstellungen, was im Park hätte geschehen können, hätte Colonel Clover nicht den Kopf verloren.
    Hätte ich

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