Julia James
sind auch sehr attraktiv", erwiderte sie, ohne nachzudenken.
Ihre Antwort schien ihm zu gefallen, denn er beugte sich etwas vor.
"Dann weiß ich, dass es ein wunderbarer Abend wird." In seiner Stimme schwang Freude, und in seinem Blick lag ein Lächeln … und noch viel mehr.
Sie war eine andere Frau geworden, dessen war Rosalind sich sicher. Als Cesar Montarez auf sie zugekommen war und ihre Hand genommen hatte, hatte die andere Rosalind aufgehört zu existieren.
Sie fühlte sich wie verzaubert und glaubte, auf Wolken zu schweben, als sie neben Cesar herging. Sie war sich seiner Nähe, seiner Kraft und Stärke sehr bewusst.
"Sie sind doch noch gekommen", wiederholte er, während sie den Barbereich verließen. "Warum haben Sie mich so lange warten lassen?"
Zärtlich betrachtete er ihr Gesicht und ließ die Finger sanft über ihre Wange gleiten. Rosalind erbebte.
"Wie dem auch sei", fuhr er lächelnd fort, "Sie sind hier, nur das ist wichtig."
Ja, nichts anderes ist mehr wichtig, auch die Tatsache nicht, dass ich einem Kriminellen siebentausend Euro schulde, dachte sie.
Cesars Miene wurde ernst. "Haben Sie Ihrer Freundin gesagt, dass Sie ihr keinen Gefallen mehr tun werden? Ich muss Sie doch sicher nicht davor warnen, noch einmal mit Yuri Rostrov zusammenzukommen, oder?"
Rosalind schüttelte den Kopf. "Nein! Mit diesem Mann will ich nichts zu tun haben!"
"Gut", fuhr er zufrieden fort. "Mit Männern wie ihm dürfen Sie sich auf keinen Fall einlassen. Halten Sie sich von ihm und seinen Freunden fern."
In ihren Augen hatte es ängstlich aufgeblitzt, und das war gut, wie Cesar fand. Er musste ihr klarmachen, dass Leute wie Rostrov äußerst gefährlich waren.
Ihr schlug das Gewissen, als sie den angewiderten Ausdruck in Cesars Augen bemerkte. Die andere Rosalind war plötzlich wieder da.
Sag es ihm, mahnte sie eine kleine innere Stimme. Sie musste ihm erzählen, warum sie wirklich hier war, warum sie Angst vor Rostrov hatte und dass sie bei ihm bis über die Ohren verschuldet war.
Doch das konnte sie Cesar nicht verraten. Sie brachte es einfach nicht über sich. Dann würde er sie genauso verachten wie Yuri Rostrov, und das hätte sie nicht ertragen.
Dieser Abend war wie ein Märchen, ein kurzer, herrlicher Traum. Sie schwebte am Arm des wunderbarsten Mannes der Welt dahin, der sie mit seinen dunklen Augen voller Verlangen ansah. Diesen Traum konnte und wollte sie nicht zerstören.
Warum auch? Sie würde nur diesen einen Abend hier sein, weil sie sicher sein konnte, Yuri Rostrov nicht zu begegnen. Sie wollte mit Cesar Montarez schöne Stunden verbringen und an nichts anderes denken. Und er schien etwas Ähnliches zu empfinden.
Cesar führte Rosalind zu den Roulettetischen, wo man ihr sofort einen Stuhl zurechtrückte. Cesar stellte sich hinter sie und legte die Hand auf die Lehne. Rosalind spürte die Wärme seines Körpers und die Kraft, die er ausstrahlte. Ihr Puls jagte, und sie trank einen Schluck Champagner.
Dann beugte Cesar sich vor und schob ihr eine Hand voll Chips zu. "Setzen Sie auf eine Zahl", forderte er sie auf.
Sie tat es auf gut Glück. Er setzte ebenfalls, und sie verfolgten, wie das Rad sich drehte und die Kugel bei einer anderen Zahl zum Stillstand kam. Ein Fremder gewann. Erst war Rosalind entsetzt, dann dachte sie daran, dass das Kasino Cesar gehörte, so dass er den Verlust leicht verschmerzen würde.
Der Croupier rief zum nächsten Spiel auf, und kühn setzte Rosalind einen weiteren Chip. Diesmal wählte sie ihren Geburtstag und verlor erneut.
Lachend schlug sie Cesar vor: "Setzen Sie!"
Seine Augen funkelten, und er schob einen Stapel ihrer Chips auf eine andere Zahl.
Während das Rad langsamer wurde, hielt sie unwillkürlich den Atem an. Die Kugel rollte weiter, bis sie zu Rosalinds Überraschung auf der Zahl anhielt, auf die Cesar gesetzt hatte!
Sie atmete tief ein und lachte belustigt auf. Auch er musste lachen.
"Jetzt setze ich wieder!" rief sie und platzierte einen weiteren Chip auf eine andere Zahl. Diesmal gewann Rosalind und prostete Cesar übermütig zu.
Danach spielte sie mit wechselndem Glück, verlor aber meistens. Schließlich lagen nur noch wenige Chips vor ihr, und sie stand resigniert auf.
"Es ist Zeit aufzuhören, solange noch etwas übrig ist", erklärte sie.
Lächelnd bemerkte Cesar: "Sie sind eine kluge Frau. Kommen Sie." Er reichte ihr die Hand. Rosalind nahm sie und folgte ihm.
Immer noch fühlte sie sich wie verzaubert, und alle Sorgen und
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