Julia James
verhielt sich wie ein Fremder. Er nahm nicht einmal ihre Hand und legte ihr auch nicht den Arm um die Schulter.
Im Kasino, in dem auch um diese Zeit noch reger Betrieb herrschte, wandte Cesar sich endlich an sie. "Ich gehe noch einmal durch die Spielsäle. Fahr bitte schon ins Apartment hinauf", forderte er sie auf und verschwand.
Erst eine gute Stunde später erschien Cesar im Apartment. Rosalind hatte sich ausgezogen, das Make-up entfernt und geduscht und saß im Morgenmantel in einem Sessel auf der Terrasse. Auf dem Tischchen neben ihr stand eine Tasse Kaffee.
Als die Tür geöffnet wurde, versteifte Rosalind sich. Sie hörte Cesar zur Getränkebar schlendern und sich etwas einschenken. Gleich darauf tauchte er mit einem Whiskyglas in der Hand an der offenen Terrassentür auf und betrachtete Rosalind schweigend.
Sie sah ihn an.
"Es ist Zeit, schlafen zu gehen", sagte er.
Sie schluckte. "Cesar, wir müssen reden."
"So? Worüber denn?" fragte er gelangweilt.
"Über das Geld." Es fiel ihr schwer, es auszusprechen, aber es musste sein. "Ich weiß, du bist wütend auf mich, aber das brauchst du nicht zu sein."
Er trank einen Schluck Whisky. "Ich bin nicht wütend auf dich", erwiderte er gleichgültig.
"Sei bitte nicht so, Cesar. Es ist anders, als du denkst."
Plötzlich war ihre Kehle wie zugeschnürt, und ihr traten Tränen in die Augen. Vergeblich versuchte Rosalind, sie fortzublinzeln.
Cesar stand reglos da und blickte sie an. "Drück nicht auf die Tränendrüsen, Liebes. Beim letzten Mal bin ich darauf hereingefallen, als meine Fragen dir unangenehm wurden. Aber diesmal erreichst du nichts damit." Seine Stimme klang nicht einmal ärgerlich, sondern eher gleichgültig. Wieder trank er einen Schluck Whisky. "Wisch die Tränen weg, und komm ins Bett."
"Cesar, bitte …"
Unvermittelt kam er auf sie zu und nahm ihre Hand. "Hör auf damit, Liebes. Es ist sinnlos. Wir passen gut zusammen. Nur weil ich deine siebentausend Euro Schulden bezahlt habe, muss sich zwischen uns nichts ändern. Deswegen werfe ich dich nicht hinaus. Der Betrag ist für mich nicht der Rede wert. Denk nicht mehr daran. Und hör auf, mir einreden zu wollen, es sei alles ganz anders. Das Thema ist abgehakt." Er zog sie hoch. "Komm, lass uns ins Bett gehen."
Unsicher sah sie ihn an. Er hatte sich sein Urteil über sie gebildet und ließ sie nicht an sich heran. Selbst wenn sie darauf bestand, dass er ihr zuhörte, würde er es nicht tun. Deshalb blieben ihr zwei Möglichkeiten: Sie konnte ihn verlassen, aber dazu fehlte ihr die Kraft. Oder sie blieb und versuchte, die Krise durchzustehen, bis Cesar über die Sache mit den Schulden hinweggekommen war. Wenn es ihn nicht mehr schmerzte, dass er sich von ihr getäuscht fühlte, würde sie ihm alles erklären und ihn dazu bringen, ihr zu glauben.
Wortlos ging sie ins Schlafzimmer. Cesar folgte ihr und streifte sein Jackett ab.
"Ich muss duschen, und du auch."
"Ich habe vorhin geduscht", erwiderte Rosalind.
Er sah sie an. "Dann tust du es eben noch einmal."
Etwas unsicher lächelte sie ihn an. "Okay."
Irgendwie mussten sie die unerträgliche Spannung auflösen. Unzählige Male hatten sie sich unter der Dusche geliebt. Doch während sie dieses Mal unter dem heißen Wasserstrahl standen, sagte Cesar kein Wort. Betont langsam verteilte er das Duschgeld auf ihrem Körper und rieb ihre Brüste und ihren Po besonders intensiv ein. Ohne sie zu küssen, hob er sie schließlich hoch, drückte sie gegen die Fliesen und drang in sie ein. Rosalind hob den Kopf, ließ das Wasser über ihr Gesicht laufen und rang nach Luft. Es war ungemein erotisch, und schon bald gelangte sie zum Höhepunkt. Dann löste Cesar sich von ihr. Er war immer noch erregt und drehte Rosalind um. Er presste ihre Hände an die Wand und schob mit den Schenkeln ihre Beine auseinander, ehe er von hinten in sie eindrang. Schließlich kam sie gleichzeitig mit ihm erneut zum Höhepunkt.
Danach lehnten sie sich sekundenlang erschöpft an die Wand, während das warme Wasser über ihre Körper rann. Unvermittelt drehte Cesar das Wasser ab und zog sich zurück.
"Trockne dir das Haar." Er öffnete die Kabinentür und reichte Rosalind ein Handtuch.
Sie wickelte sich das Handtuch ums Haar und ein anderes um ihren Körper. Zu rasch hatte sie nach der heftigen Erregung in die Wirklichkeit zurückkehren müssen, mit der sie irgendwie noch nicht wieder zurechtkam. Sie ging ins Schlafzimmer und föhnte ihr Haar, bis es trocken war und
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