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Julia James

Julia James

Titel: Julia James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roulette der Liebe
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schrecklichen Anschuldigungen. Nur eins würde sie nicht tun, sie würde sich nicht an ihn klammern.
    Cesar merkte, dass sie ihm auswich, er spürte, dass sie ihm etwas verheimlichte. Seine eben noch wunderbare, heile Welt war zerbrochen, weil er die Wahrheit über Rosalind herausgefunden hatte.
    Die Frage war nicht, warum sie ihm so geschickt etwas vorgespielt hatte, sondern warum es ihm so wehtat. Er hatte nicht geglaubt, dass Rosalind auch zu den käuflichen Frauen gehörte, die überall dort auftauchten, wo es reiche Männer gab. Er hatte gedacht, sie sei anders und etwas Besonderes.
    Er versuchte, sich nicht von seinem Zorn überwältigen zu lassen. Doch ihn erfüllte mehr als Zorn. Er empfand etwas, was er nicht einordnen konnte und wollte und am besten verdrängte.
    Was ist schon dabei, wenn sie auch nur eine von den vielen Frauen ist, die einen reichen Mann suchen, warum sollte sie anders sein? überlegte er.
    Die Antwort gab er sich selbst. Er hatte sich gewünscht, sie wäre anders, und er hatte angefangen zu glauben, sie bedeute ihm etwas und er bedeute ihr auch etwas. Aber er hatte ihr ja etwas bedeutet: Er war der Dummkopf, der ihre Schulden bezahlen sollte. Wer sonst würde es tun?
    Wieder geriet er in Zorn, doch er kämpfte dagegen an. Was brachte es, Zorn und Schmerz zu empfinden?
    Sie wollte etwas sagen, aber er wollte nichts mehr hören. Er musste weg.
    "Ich esse in der Stadt", erklärte er deshalb kurz angebunden. "Anschließend habe ich eine geschäftliche Besprechung. Heute Abend essen wir mit den Henriques an Bord der 'Aurora'. Wir werden um acht mit dem Motorboot hingebracht."
    Verzweifelt sah Rosalind hinter ihm her, als er ging. Der Schmerz legte sich wie ein Schraubstock um ihr Herz.

8. Kapitel
     
    Den Nachmittag verbrachte Rosalind im Schönheitssalon des Hotels, um die Zeit totzuschlagen. Immer wieder fragte sie sich, was sie machen sollte.
    Es gab nur eine einzige Antwort: Sie musste Cesar dazu bringen, ihr zu glauben, dass sie mit allen Mitteln versucht hatte, ihm ihre schwierige Situation zu verheimlichen, und am allerwenigsten gewollt hatte, dass er ihre Schulden bezahlte.
    Ihr verkrampfte sich das Herz. Jetzt schuldete sie ihm das Geld! Wie sollte sie es ihm zurückzahlen? Vielleicht konnte sie im El Paraíso als Bedienung, Empfangsdame oder Zimmermädchen arbeiten und so ihre Schulden nach und nach abtragen, wie sie es zuvor bei Sable getan hatte, als sie im Café gearbeitet hatte.
    Vielleicht konnte sie Cesar damit überzeugen, dass sie nicht des Geldes wegen bei ihm war.
     
    Rosalind trug noch ihren Morgenmantel, als Cesar kurz vor halb sieben das Apartment betrat.
    "Cesar! Du kommst früh. Ich bin noch nicht fertig." Sie versuchte, sich so normal wie möglich zu verhalten.   "Ich finde dein Outfit völlig in Ordnung, Liebes."
    Unsicher sah sie ihn an. Es war schwer zu sagen, in welcher Stimmung er war.
    Cesar spürte ihre Unsicherheit. Normalerweise hätte es ihn belustigt, doch nicht in diesem Moment, denn er hatte nur eins im Sinn: Er wollte Sex. Gut, dass Rosalind noch nicht angezogen war. Den ganzen Nachmittag über war er während der geschäftlichen Besprechung in Gedanken ganz woanders gewesen. Dabei hatte er, wie er fand, einige sehr vernünftige Entscheidungen getroffen.
    Er begehrte Rosalind mehr als je eine Frau zuvor, und solange er von ihr bekam, was er wollte, würde er zufrieden sein.
    Vom ersten Augenblick an hatte er sie begehrt, als er sie mit Yuri Rostrov gesehen und für ein billiges Flittchen gehalten hatte. So ganz abwegig war dieser Gedanke nicht gewesen, wie sich herausgestellt hatte. Sie war jedoch nicht billig, sondern eher teuer. Sie hatte ihn viel Geld gekostet.
    Ihm ging ein Stich durchs Herz. Rosalind Foster hatte ihn nicht nur Geld gekostet, sondern sie hatte seine Illusionen zerstört. Und das war viel schlimmer. Er hatte gehofft, endlich eine Frau gefunden zu haben, die anders war als alle die anderen, die sich an ihn geklammert hatten. Aber es hatte sich herausgestellt, dass er sich getäuscht hatte. War das, was er empfand, etwa Trauer oder Schmerz? Nein, solche Regungen wollte er nicht zulassen. Rasch verdrängte er sie und konzentrierte sich darauf, dass er Rosalind begehrte.
     
    Reglos stand Rosalind da, als Cesar auf sie zukam. Der Ausdruck in seinen Augen war ihr nur zu vertraut. Erregung durchflutete sie wie immer, wenn er sie so ansah. Doch es war keine gute Idee, jetzt mit ihm zu schlafen. Erst mussten sie sich aussprechen und alles

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