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Julia James

Julia James

Titel: Julia James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roulette der Liebe
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du Rostrov die Schulden zurückzahlen? Du wusstest doch genau, dass er bei mir auftauchen würde, sobald er herausgefunden hatte, dass du mit mir zusammenlebst. Wolltest du mir dann eine herzzerreißende Geschichte auftischen, wieso du einem Ganoven siebentausend Euro schuldest? Hättest du dir etwas Tragischeres einfallen lassen als nur das alte Lied vom überzogenen Konto, das du nicht ausgleichen konntest? Wie hättest du mir erklärt, dass du über deine Verhältnisse gelebt hast? Durch den reichen Liebhaber, der dich hergebracht hat, hast du Geschmack am glanzvollen Leben gefunden, stimmt's? So hat es jedenfalls deine Freundin Sable ausgedrückt." Er atmete tief ein. "Jetzt lebst du ja wieder im Luxus, Liebes. Ich tue dir gern jeden Gefallen und habe nicht gezögert, deine Schulden zu bezahlen. Aber ich finde, du könntest ruhig etwas dankbarer sein." Er klopfte auf das Bett. "Komm her, Liebes, und bedank dich …" Er musterte sie so kühl und spöttisch, dass ihre Hoffnung schwand.
    Stumm wandte Rosalind sich ab und ging zum Schrank. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Sollte sie einige Sachen einpacken und fortgehen? Ihr war plötzlich alles gleichgültig. Das Herz war ihr schwer, und ihr wurde übel. Langsam schob sie die Schranktür auf.
    "Was, zum Teufel, tust du da?"
    Schweigend nahm sie eine Hose heraus und hörte Cesar aus dem Bett springen. Als sie sich umdrehte, packte er sie an der Schulter, nahm ihr die Hose aus der Hand und warf sie achtlos auf den Boden.
    "Du gehst nirgendwohin", erklärte er zornig. Er roch nach Whisky, und seine Miene machte Rosalind Angst.
    Sie befreite sich aus seinem Griff. "Fass mich nicht an!" Ohne ihn aus den Augen zu lassen, wich sie einen Schritt zurück und hob die Hose auf. "Ich gehe, Cesar." Vorsichtig bewegte sie sich rückwärts, bis sie an die Kommode stieß, in der sich ihre Sachen befanden. Dann zog sie die erstbeste Schublade auf.
    Cesar stand völlig nackt da und hatte sich mit dem Arm an die geschlossene Zimmertür gestützt. "Und das Geld, das du mir schuldest?" fragte er hart.
    "Das zahle ich dir in monatlichen Raten zurück. Ich hatte dich um eine Arbeit im Kasino bitten wollen, aber jetzt …" Sie verstummte.
    Zynisch zog er eine Augenbraue hoch, er sagte jedoch nichts. Rosalind ärgerte sich darüber, und zugleich zerbrach etwas in ihr. Wie automatisch begann sie, sich anzuziehen.
    Sekundenlang beobachtete Cesar sie, dann fluchte er auf Spanisch. "Jetzt reicht es. Du hast deine Rolle überzeugend gespielt! Kannst du dir ernsthaft vorstellen, mitten in der Nacht wegzulaufen? Wohin willst du um diese Zeit? In die Stadt, um zu sehen, ob du irgendwo den nächsten reichen Mann finden kannst?"
    Rosalind ignorierte ihn. Sie schlüpfte in die Hose und ein Oberteil. Ihr Herz klopfte wie wild, und ihr war übel. Plötzlich hatte sie das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Das fehlte gerade noch! Was habe ich gegessen? überlegte sie verzweifelt. War ihr das Fischgericht nicht bekommen? Sie stöhnte auf, hielt die Hand vor den Mund und lief ins Bad.

9. Kapitel
     
    Nachdem Rosalind sich mehrere Male übergeben hatte, fühlte sie sich ziemlich elend. Sie spülte den Mund aus, wusch das Gesicht mit kaltem Wasser und betrachtete sich dann im Spiegel. Sie war sehr blass und sah so fürchterlich aus, wie sie sich fühlte.
    Hatten die seelischen Verletzungen, die Cesar ihr zugefügt hatte, diese Übelkeit ausgelöst? Was auch immer der Grund dafür war, momentan war es Rosalind egal.
    Die ganze Zeit hatte Cesar immer wieder lautstark an die Tür geklopft. Als Rosalind sich Gesicht und Hände abgetrocknet hatte, öffnete sie.
    "Was, zum Teufel …" Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß. Er hatte sich Jeans und ein Sweatshirt angezogen. Sein Haar war zerzaust, und auf dem Kinn waren die Bartstoppeln zu sehen.
    "Wahrscheinlich habe ich das Fischgericht nicht vertragen", erklärte Rosalind benommen. Plötzlich konnte sie sich vor Schwäche nicht mehr auf den Beinen halten und schwankte.
    Geistesgegenwärtig fing Cesar sie auf, trug sie zum Bett und legte sie behutsam darauf. Um sie her drehte sich alles, und einen schrecklichen Augenblick lang glaubte sie, sich noch einmal übergeben zu müssen.
    Cesar beobachtete sie, und sein Blick wirkte rätselhaft. "Am besten trinkst du etwas Wasser", sagte er, ehe er ins Bad ging und mit einem Glas Wasser in der Hand zurückkam. Vorsichtig half er ihr, sich aufzusetzen und zu trinken.
    Nachdem sie das Glas geleert hatte, stand er

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