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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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Jagdwart, und Henry als Oberhaupt der Hopi-Indianer, deren Land an das Chalo River Reservoir grenzte. Sydney hatte vor ein paar Monaten mit ihm telefoniert. Er hatte sich bereit erklärt, die Aufgabe des Führers zu übernehmen, und würde ihnen hoffentlich ein paar der alten Legenden über die Anasazi erzählen, die vor langer Zeit die Gegend bewohnt hatten.
    Sie hatte keine Ahnung, wie alt er war. Er war ihr schon vor zwei Jahrzehnten uralt erschienen. Jetzt erwachte beim Anblick seiner würdevollen Gestalt und dem wettergegerbten Gesicht, das im Schatten eines braunen, mit einem Band aus Klapperschlangenleder verzierten Huts lag, sofort die Filmemacherin in ihr.
    „Henry! Wie schön, dich wieder einmal zu sehen.“
    „Dich auch, kleines Eichhörnchen.“
    Der Spitzname, den er der lebhaften, wissbegierigen Neunjährigen gegeben hatte, die ihm in ihrem ersten Sommer in Chalo Canyon nicht von der Seite gewichen war, entlockte Sydney ein Grinsen.
    Seine knorrigen Hände falteten sich über den ihren. Seine schwarzen Augen sprachen zu dem kleinen Knoten aus Schmerz, der direkt unter ihrem Herzen saß.
    „Ich weiß, dass dein Vater der Grund ist, warum du zurückgekommen bist“, sagte Henry weich. „Du willst ihm mit diesem Film ein Denkmal setzen.“
    „Ja.“
    „Es ist gut für eine Tochter, ihren Vater zu ehren.“ Seine arthritischen Finger drückten sie leicht. „Und es ist gut für mich, ihr dabei zu helfen.“
    „Danke.“
    Er ließ seinen ruhigen Blick über die Crew schweifen. Er begrüßte jeden Einzelnen mit ernster Würde, was sogar einen noch immer verschlafenen Zack dazu brachte, ihm die Hand zu schütteln, statt wie üblich seinen lässigen Gruß anzubieten.
    „Ey, Mann … äh … Mr. Three Pine … äh … Sir.“
    „Nennen Sie mich Henry.“ Er wandte sich mit unbewegtem Gesicht wieder an Sydney. „Ich habe dir gesagt, dass du Männer anheuern sollst, die euer Gepäck in den Canyon bringen.“
    „Das habe ich.“ Sie runzelte die Stirn und warf einen Blick auf ihre Uhr. „Sie müssten eigentlich schon hier sein.“
    „Sie kommen nicht.“
    „Was?“
    „Sebastian Chavez hat ihnen gesagt, dass sie dir nicht helfen müssen.“
    Sie presste die Kiefer aufeinander und schluckte die Verwünschung, die ihr auf der Zunge lag, hinunter.
    „Wenn du es möchtest, bitte ich meine Enkel, diese Kisten in den Canyon zu bringen“, sagte Henry ruhig. „Sie sind heute Morgen nach Phönix gefahren, um sich an der Universität einzuschreiben, aber sie kommen heute Nachmittag zurück.“
    Sydney organisierte in Gedanken flugs den Drehplan um. Wenn der Nieselregen nachließ und wenn Reece ihnen erlaubte, in den Canyon hinabzusteigen, konnten sie sich erst einmal auf den Hintergrunddreh konzentrieren, bis Henrys Enkel mit der schweren Ausrüstung kamen. Obwohl sie an ihrer Enttäuschung fast erstickte, nahm sie Henrys Angebot an.
    Zack steuerte den Van, während Sydney und Henry in den von Zack gemieteten Blazer kletterten, der diesmal Gott sei Dank eine Automatikschaltung hatte. Sydney wollte nicht einmal daran denken, sich auf diesen engen nassen Straßen mit einer Kupplung abplagen zu müssen.
    Da Sebastian Chavez ihnen den Zutritt zum Canyon über sein Land verweigert hatte, mussten sie einen Umweg von bestimmt zwanzig Meilen fahren. Sydney schäumte noch einen guten Teil des Wegs über Sebastians Versuche, ihre Dreharbeiten zu behindern.
    Als die kleine Karawane die enge, gewundene Straße, die hinunter in den Canyon führte, erreichte, hatte der Nieselregen aufgehört, und der Dunstschleier über der Schlucht begann sich aufzulösen.
    Sydney wollte eben Reece anrufen, als Tish mit einem ekstatischen Aufschrei aus dem Kleinbus sprang.
    „O mein Gott, schaut euch das an!“
    Die ganze Crew beobachtete gebannt, wie sich der Nebel teilte und einen perfekten, leuchtenden Regenbogen enthüllte. Ein Ende verlor sich in den Wolken im Osten, während das andere den Felsvorsprung berührte, unter dem die Ruinen lagen.
    Gleich darauf setzte bei der Crew eine hektische Aktivität ein. Zehn Minuten später löste sich der Regenbogen auf und ließ Sydney von Zufriedenheit erfüllt zurück, weil es ihnen gelungen war, wunderschöne Bilder einzufangen. Der Morgen, der so trübselig begonnen hatte, hatte einen unerwarteten Bonus abgeworfen. Jetzt musste ihnen nur noch Reece Henderson grünes Licht geben.
    Er tat es, wenn auch widerwillig. „Nehmen Sie aber Ihr Handy überallhin mit.“
    „Gebongt.“
    „Sagen

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