Julia Liebeskrimi Band 09
Kaltes vertragen.“
Gerade noch rechtzeitig schluckte Reece die Bemerkung hinunter, dass er viel mehr an etwas Warmem interessiert war. Wie zum Beispiel ihren Lippen. Oder ihrer Halsbeuge. Oder jedem anderen Teil ihres Körpers, den ihm zugänglich zu machen sie bereit war.
Doch er sagte stattdessen: „Du bist eine Frau mit einer bemerkenswerten Intelligenz und Beobachtungsgabe“, und legte ihr eine Hand in den Nacken.
„Das ist dir also auch schon aufgefallen, ja?“
Ihr süffisantes Lächeln gab ihm fast den Rest. Nur unter Aufbietung seiner gesamten Willenskraft schaffte er es, sich zu beherrschen und die Beiläufigkeit der Berührung beizubehalten.
Doch eine kleine Kostprobe konnte er sich dennoch nicht versagen. Sydney schmeckte herrlich, nach Sonne und Wind und Frau und nach Lulas Spezialkaffee. Nachdem er den Kuss beendet hatte und sich zurückzog, lachte sie ein bisschen zittrig.
„Du schmeckst nach Zement.“
Er hob eine Augenbraue. „Hast du jemals vorher Zement gekostet?“
„Nein, aber es gibt immer ein erstes Mal.“
„So sagt man zumindest.“
Die kleine blaue Ader an ihrem Hals zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er fuhr darüber, spürte, wie sie unter seinem Daumen pochte.
„Vielleicht stimmt es ja“, murmelte er.
Dieses ungestüme, leidenschaftliche Begehren verspürte er jedenfalls mit Sicherheit zum ersten Mal. Letzte Nacht hatte er wach gelegen, dem Heulen des Windes gelauscht und jeden Moment dieser Stunden in den Ruinen Revue passieren lassen. Als er sich schließlich aus dem Bett gequält hatte, war er fast schon überzeugt gewesen, dass er sich alles nur eingebildet hatte. Dass Sydney sich ihm gar nicht entgegengewölbt und im Taumel wilder Ekstase ihre Lust herausgeschrien hatte.
Jetzt wusste er, dass er sich nichts eingebildet hatte. Ihr Blut pulsierte unter seinem Daumen. Ihre Haut fühlte sich wie Seide an. Gott, er wollte sie. Gierte nach ihr wie ein Schokoladensüchtiger nach seinem süßen, dunklen Stoff. Die mit ihr verbrachten Stunden hatten seine Zweifel, seine unausgegorene, unterbewusste Verachtung für die Frau, die ihm jeder in Chalo Canyon als eine Frau geschildert hatte, die sich ohne die geringsten Gewissensbisse in eine bestehende Beziehung hineingedrängt hatte, ausgelöscht.
Der Ingenieur in ihm versuchte immer noch, die Auswirkungen einschätzen, die sie auf seiner internen Richterskala hinterlassen hatte. Zu Reese’ immenser Befriedigung war ihr Atem ebenso beschleunigt wie seiner.
„Ich … ich hole jetzt das Bier“, brachte sie mühsam heraus. „Klopf an die Tür, wenn du bereit bist.“
Er war bereit, sogar mehr als bereit, schon ehe er unter einen kühlen, prasselnden Duschstrahl trat. Dennoch versuchte er immer wieder, sich zur Langsamkeit zu ermahnen. Sie hatten vereinbart, dass sie es langsam angehen würden. Selbst wenn es ihn umbrachte, was zu diesem Zeitpunkt durchaus im Bereich des Möglichen lag.
Doch bald musste er entdecken, dass sich Sydneys Definition von langsam von der seinen beträchtlich unterschied. Der Kuss, den sie ihm wenig später bei ihrem Eintritt gab, machte den Effekt seiner kalten Dusche komplett zunichte.
Zwanzig Minuten später lagen sie eng ineinander verknäult, nackt und keuchend auf dem Bett.
„Ich musste den ganzen Tag ständig an dich denken“, gestand sie zwischen hungrigen Küssen. „Ich bin völlig verrückt nach dir.“
Wegen der köstlichen Zärtlichkeiten, mit denen sie ihn überhäufte, entging Reece der leicht anklagende Unterton, der in ihrer Stimme mitschwang.
„Ich habe auch an dich gedacht, zwischen den Detonationen.“
„Wirklich?“ Ihr Atem streifte sein Ohr, heiß, feucht, unglaublich erregend. „Warum sehen wir nicht zu, ob wir nicht noch ein paar Explosionen auslösen können?“
Ihre Zunge in seinem Ohr bewegte sich schneller. Sofort wurde Reece noch härter. Stöhnend hob er eine Schulter. Ihre Taille mit beiden Händen umfassend, rutschte er ein bisschen tiefer. Das schnelle Heben und Senken ihrer Brüste, ihre Hüften an seinem Becken setzten mehr als nur ein paar Explosionen bei ihm frei. Der Schmerz, der in Reese’ Lenden brannte, eskalierte mit jeder tastenden, neckenden, staunenden Berührung.
Sie war wunderbar gierig im Nehmen, atemberaubend großzügig im Geben. Er wühlte seine Finger in das dunkle Haar, das sich über ihre Schultern ergoss, verlor sich in der heißen, glatten Höhle ihres Mundes.
Sie waren beide schweißüberströmt, als Sydney ein Bein um ihn
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