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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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und Spiritualismus verwurzelt, um sich über die Frau lustig zu machen, die die halbe Stadt Crazy Lady Brent nannte. Die neunjährige Sydney war von der exzentrischen Frau gleichermaßen erschreckt und fasziniert gewesen, als sie ihr bei ihren einsamen Spaziergängen über das Tafelland zum ersten Mal begegnet war. Wenn irgendjemand die schaurige Stimmung, die Sydney für ihren Film vorschwebte, transportieren konnte, dann war es die grauhaarige verwitwete Frau. Aber es würde nicht leicht sein, ihr vor laufender Kamera ein paar Geschichten über die weinende Frau von Chalo Canyon zu entlocken.
    „Für heute Vormittag habe ich Buck Sanders und Joe Smallwood auf meiner Liste“, berichtete sie Henry. „Zu Mrs. Brent fahren wir nach dem Mittagessen raus. Und wenn es nach dem Dinner ruhig geworden ist, holen wir uns Lula und Martha vor die Kamera.“
    „Wir werden alle Hände voll zu tun haben“, kommentierte Henry mit einem Lächeln.
    „Das werden wir.“
    Unter anderen Umständen würde sie Sebastian Chavez, dessen Familie schon seit Generationen in Chalo Canyon lebte, ebenfalls um ein Interview gebeten haben. In seinen Adern vermischte sich das stolze Blut der Spanier mit dem nicht weniger stolzen Blut der Hopi, und mit seiner weißen Mähne, der Adlernase und der aufrechten Körperhaltung war sein Anblick ein visueller Leckerbissen, auf den Sydney normalerweise nicht freiwillig verzichtet hätte.
    Doch jetzt bekam sie allein bei der Vorstellung, ihn auf einen Videofilm zu bannen, eine Gänsehaut.
    Konnte er sie so hassen? Sie so fürchten? Konnte es wirklich sein, dass er diesen Zwischenfall auf der Canyon Rim Road absichtlich herbeigeführt hatte?
    Sie gab sich alle Mühe, diese bohrenden Fragen aus ihrem Kopf zu verbannen, als sie, begierig darauf, endlich an die Arbeit zu gehen, aufstand, um ihre Crew zusammenzutrommeln.

11. KAPITEL
    Reece betrat sein Motelzimmer und machte die Tür hinter sich zu, wild entschlossen, sich an das Versprechen, das er Sydney gegeben hatte, zu halten.
    Er hatte die vergangenen fünfzehn Stunden unter anderem damit verbracht, gegen das pulsierende Verlangen anzukämpfen, das sein Haupt hob, wann immer sich Sydney in seine Gedanken drängte.
    Nach einem anstrengenden Arbeitstag, den er bei ohrenbetäubendem Lärm in Hitze und Sonne verbracht hatte, war er von oben bis unten staubbedeckt und todmüde in seinen Jeep geklettert, um die lange Fahrt in die Stadt anzutreten. Nur Minuten nachdem die majestätische Kurve des Damms aus seinem Rückspiegel verschwunden war, waren seine Gedanken wieder bei Sydney gewesen.
    Gegen Mittag hatte ihn Deputy Sheriff Martinez angerufen, um ihm zu berichten, dass seine Leute eine Gesteinsprobe in das Labor in Tucson geschickt hatten. Reece hatte schon vorher Kontakt zu Jane Kingsley aufgenommen, die versprochen hatte, die Probe innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden unter dem elektronischen Mikroskop zu untersuchen.
    In der Zwischenzeit …
    „Hi.“
    Der schlichte Gruß bewirkte, dass sich Reese’ Magenmuskeln zusammenkrampften. Als er sich umdrehte, sah er Sydney auf der Schwelle zu seinem Zimmer stehen.
    „Wie ist es dir heute ergangen?“
    „Wir haben es geschafft, den Kern des rechts unten liegenden Quadranten freizulegen.“
    „Ist das gut?“
    Er grinste. „Sehr gut. Wir haben für die Sprengarbeiten mindestens zwei Tage eingeplant, aber der Bauunternehmer hat eine Menge Geschick bewiesen.“
    „Dann sind die Sprengarbeiten also abgeschlossen?“
    „So sieht es aus.“
    „Heißt das, dass ich morgen mit meiner Crew wieder in die Ruinen kann?“
    Reece zögerte mit der wenig erfreulichen Nachricht, dass neue schwere Gewitterstürme vorhergesagt waren. Die obere Coloradoregion konnte dieses Jahr bereits mit Rekordniederschlägen aufwarten, und allem Anschein nach würde auch das untere Coloradobecken nicht verschont bleiben.
    Angespornt von den jüngsten Wettervorhersagen, hatte der Bauunternehmer das nahezu Unmögliche möglich gemacht und die Sprengarbeiten in einem einzigen Tag abgeschlossen. Jetzt musste Reece sich nur noch um eine eventuelle Sturmflut Sorgen machen, die den Canyon überschwemmen und seinen lahmgelegten Damm mit sich fortreißen konnte, ganz zu schweigen von Sydney und ihrer Crew.
    „Warum reden wir nicht weiter, nachdem ich geduscht habe?“, schlug er vor.
    Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu, doch dann nickte sie. „Okay. Ich hole inzwischen zwei Bier. Du siehst aus, als könntest du etwas

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