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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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Tadel, scheuchte sie aus dem Büro und stapfte dann schwerfällig die Treppe hinauf. Molly vermeinte, eine flüchtige Bewegung oben auf dem Gang wahrgenommen zu haben. Vermutlich Sharleen. Offenbar hatte sie rund um die Uhr Bereitschaftsdienst.
    Molly wandte sich Raleigh zu. Ihre Gefühle für ihn waren äußerst zwiespältig: eine Mischung aus Dankbarkeit, Misstrauen und erotischer Faszination. Es war sonst nicht ihre Art, sich derart gehen zu lassen wie vorhin. Na gut, räumte sie im Stillen ein, immerhin ist es jetzt mitten in der Nacht, und meine Abwehrkräfte liegen brach. Und eiserne Willenskraft gehörte ohnehin nicht zu ihren Stärken. Sie hatte sich einfach vom Zauber des Augenblicks mitreißen lassen.
    Aber was war mit Raleigh?
    Er stand da, den Kopf leicht gesenkt, sodass sie seine Augen nicht sehen konnte. Typisch Mann! Nur zu schnell bereit, eine Mauer um sich herum zu errichten.
    Molly blinzelte. Heiliger Cowboy! Obwohl es relativ dunkel in der Lobby war, verschaffte ihr sein offenes Hemd eine fantastische Ansicht seiner Brust. Dunkle Härchen kringelten sich auf der Haut, unter der die kräftigen Muskelstränge wie gemeißelt hervortraten. Seine Hände steckten in den Schlaufen seiner Jeans und schoben den Bund bis unter seinen Bauchnabel. Sein Bauch war im Gegensatz zu ihrem flach und hart. Ihrer beiden Konturen passten perfekt zusammen, wie die Teile eines Puzzles.
    Himmel, in welche Richtung trieben ihre Gedanken da ab? Sie litt offensichtlich unter einem schweren Fall überreizter Sinne. Trotzdem setzte Molly ihre Musterung fort. Ihr Blick glitt tiefer, verweilte sekundenlang auf der imposanten Ausbuchtung unter seinem Hosenschlitz, wanderte dann über die kräftigen, aber dennoch schlanken Schenkel in den hautengen Hosen. Fasziniert betrachtete sie den schmalen Streifen krauser Härchen, der unterhalb des Bauchnabels im Hosenbund verschwand. Unbekanntes Terrain. Und unaussprechlich verlockend.
    Molly sah Raleigh direkt ins Gesicht, auf der Suche nach Antworten auf ihre vielen Fragen. Doch seine Miene blieb undurchdringlich. Nur diese unglaublich arktisch-blauen Augen … sie verrieten einen aufrechten, ehrenhaften Charakter.
    „Ich danke Ihnen, dass Sie sich um die Kätzchen kümmern“, versetzte sie förmlich. Mach jetzt bloß keinen Fehler, ermahnte sie sich. Kein Wort über den Kuss. Auch wenn du vor Glück am liebsten explodieren möchtest. „Jocelyn wird zwar traurig sein, aber dank Ihrer Hilfe nicht untröstlich.“
    „Es war das Mindeste, was ich tun konnte.“
    „Wie?“
    Er zuckte die Achseln. „Sagen wir, das war ich Ihnen schuldig.“
    Weil er es gewesen war, der das Stew versalzen hatte? Unsinn! Oder weil er aus einem ihr unerfindlichen Grund die Kätzchen in Wyatts Büro eingesperrt hatte? Schon eher wahrscheinlich.
    Molly zögerte. Es gab noch eine dritte Möglichkeit. Raleigh könnte sich auch auf den Kuss bezogen haben.
    Wollte sie das wirklich wissen?
    Nein.
    „Hier.“ Sie drückte ihm die beiden Kätzchen in die Arme. Energisch schob sie die Gedanken an Raleighs mögliche Motive beiseite. Morgen würde sie bestimmt klarer sehen. „Passen Sie auf diese beiden auf. Ich gehe Krümel suchen. Er muss noch irgendwo oben stecken. Ich möchte keinesfalls, dass Mr. Wyatt über ihn stolpert.“
    „Brauchen Sie Hilfe?“
    Molly hielt mitten auf der Treppe inne und drehte sich zu Raleigh um. Er war ohne Zweifel ein umwerfendes Prachtexemplar von Mann. Und sie war definitiv verliebt in ihn.
    Doch diese Tatsache würde noch lange keine leichte Beute aus ihr machen.
    „Ich komme schon klar“, erwiderte sie zuckersüß. „Auch im Dunkeln.“
    „Tatsächlich?“ Ihr Mumm schien ihn ganz offensichtlich zu amüsieren.
    „Allerdings.“ Sie setzte ein überlegenes Lächeln auf. „Warten Sie hier. Sie können in der Zwischenzeit ja mal darüber nachdenken, wie diese Kätzchen wohl in einen verschlossenen Raum gelangt sind. Mir erscheint das jedenfalls ziemlich rätselhaft.“
    Äußerst zufrieden über die Feststellung, wie leicht es war, Heißhunger zu überwinden, wenn auch nur kurzfristig, wandte sie sich um und schritt majestätisch weiter die Treppe hinauf. Jeder ihrer wiegenden Schritte höhnte: Schluck das, Cowboy.
    Am nächsten Morgen wirkte die Ranch und ihre Umgebung schon wesentlich positiver auf Molly. Vielleicht lag das an ihrer guten Laune, mit der sie schon am frühen Morgen aus dem Bett gesprungen war. Aufgedreht trat sie in die kalte Novemberluft, warm eingepackt in

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