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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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durch den Central Park geritten zu sein, hatte er ihren angeblichen Reitkünsten nicht so recht getraut. Doch er wurde angenehm überrascht. Sie erwies sich als geübte Reiterin.
    Molly tätschelte dem Wallach den Hals. „Du meinst Jocelyn, nicht wahr?“
    „Ja. Sie ist ganz vernarrt in dich und die Kätzchen. Mehr, als ihr guttut.“
    „Das hatte ich befürchtet.“ Molly seufzte. Ihr roter Wollschal brachte ihre rosigen Wangen und Lippen erst richtig zur Geltung. Sie war zwar kein Cover-Girl, aber zweifellos hübsch genug, um einem Cowboy den Kopf zu verdrehen. „Wie hat es Sharleen eigentlich hierher verschlagen?“
    „Zunächst einmal, ihr richtiger Name lautet Charlene Brodsky.“ Dies war keine vertrauliche Information, sondern allgemein bekannt. Sharleen selbst hatte ihre Geschichte überall herausposaunt. „Sie stammt aus Washington State, hat mit zwanzig geheiratet, ein paar Jahre später wurde Jocelyn geboren. Nach ihrer Scheidung hat sie ihren Namen in Sharleen Jackleen geändert, ihre Siebensachen gepackt und sich nach Nashville aufgemacht, um Country-Sängerin zu werden. Kurz vor der Grenze gab ihr Wagen den Geist auf. Das Geld ging ihr in Boise aus. Sie ist jetzt ungefähr seit einem Jahr auf der Triple Eight. Immer wenn sie sich darüber aufregt, dass Wyatt ihr nicht die Ehe anträgt, kündigt sie an, nach Nashville zu verschwinden.“
    „Wow! Du kennst ja ihre ganze Lebensgeschichte.“
    „Oh, sie redet gern.“ Einige Details hatte er Molly jedoch verschwiegen: Sharleens Vorliebe für Männer mit zwielichtigen Jobs und ihre eigene Anfälligkeit, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Derart in Einklang mit Recht und Ordnung wie hier auf der Triple Eight hatte sie noch nie gelebt. Jedenfalls so lange, bis das Falschgeld aufgetaucht war …
    „Wir hatten heute Morgen auch eine kleine Unterhaltung“, sagte Molly. „Keine Ahnung, ob sie sich daran halten wird, aber sie hat mir zumindest versprochen, in Zukunft etwas tüchtiger zu arbeiten. Ich hab ihr aufgetragen, die Fußböden zu feudeln. Mal sehen, was daraus geworden ist.“
    „Hey“, meinte Raleigh anerkennend. „Wenn du es jetzt noch schaffst, den blöden Rollwagen von Etta Sue loszuschweißen, dann bist du richtig im Geschäft.“
    Molly lachte. „Was hat es eigentlich mit Etta Sue auf sich? Ist sie so eine Art treues altes Faktotum, oder was?“
    „So etwas in der Art, vermute ich.“ Mehr wollte er dazu nicht sagen.
    „Aha, vermutest du das.“ Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu, bevor sie sich dem Anblick der prachtvollen Landschaft hingab, die sich unter ihnen ausbreitete.
    Eine frische Brise fuhr durch die lange Mähne des Appaloosa. Der Hengst schnaubte unruhig und scharrte mit den Hufen, doch Raleigh hielt die Zügel straff gespannt und ließ das stolze Tier auf der Stelle tänzeln.
    „Du machst dich gut auf dem Pferd“, bemerkte Molly. „Wie hat es dich denn hierher auf die Triple Eight verschlagen?“
    „Schicksal“, entgegnete er vage. Und, vielleicht, sogar wahrheitsgemäß. Der süßen, verführerischen Molly hier zu begegnen, damit hatte er nicht gerechnet. Wenn er großes Glück hatte, dann war sie bereit, sein Schicksal zu erfüllen.
    „Das ist keine Antwort“, erwiderte sie. Doch Raleigh hatte sein Pferd bereits angetrieben und ritt jetzt in flottem Tempo den Hügel hinab. Der Wallach folgte, als sei er es nicht anders gewohnt. Als sie die Ranch erreichten, brannten Molly tausend Fragen auf den Lippen. Obwohl Raleigh ihr durchaus aufrecht und ehrlich vorkam, hatte sie dennoch das Gefühl, zum Narren gehalten zu werden.
    Molly stieg ab, und sie führten die Pferde in die Scheune, ein imposantes Gebäude aus dicken Steinwänden, die im Laufe vieler Jahre weit ins Erdreich abgesackt waren, sodass es irgendwie windschief wirkte. Im Innern roch es nach Heu und Pferden, ein heimeliger, urtümlicher Geruch.
    Rip Lawless nahm Molly die Zügel ab. „Sharleen war hier und hat Sie gesucht, aufgebracht wie eine nasse Henne. Etta Sue hat ihren Karren über ihren frisch gefeudelten Fußboden gerollt.“ Gackernd rieb er sich die weißen Bartstoppel. „Eine richtige Hexe, dieses Weib!“
    Molly nickte. „Mit Sharleen ist nicht gut Kirschen essen. Ich werd mal sehen, was sich machen lässt, um die Gemüter zu beruhigen.“
    „Nicht Sharleen. Etta Sue!“ Der verhutzelte alte Mann hievte den schweren Sattel vom Rücken des Rotschimmels und warf ihn über einen Holzbock. „Ein Teufelsweib, das hätt ich mal besser

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