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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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Kühlkammer eingesperrt hat?“
    „Versuchen Sie ja nicht, mir das anzuhängen, Schwester!“ Sharleens Augen funkelten aufgebracht. „Ich hab Ihnen schon gesagt, dass ich gleich nach oben gegangen bin, nachdem ich nach Hause gekommen war. Jocelyn kann das bezeugen.“
    Das stimmte, musste Molly einräumen. Jocelyn hatte das Alibi ihrer Mutter bestätigt. Aber etwas anderes war von ihr ja wohl auch nicht zu erwarten gewesen, oder? Schließlich war Jocelyn noch ein kleines Mädchen, und es ging hier um ihre Mutter.
    „Ich hab Sie dabei erwischt, wie Sie mit Cord herumgeturtelt haben!“, beschuldigte Sharleen Molly mit schriller Stimme, wobei sie bedrohlich mit ihren langen Krallen vor Mollys Nase herumfuchtelte. „Glauben Sie ja nicht, ich hätte das vergessen, nur weil mein Zuckerbär mir ein paar Diamantohrringe als Wiedergutmachung geschenkt hat.“ Sie hielt den Kopf schräg, sodass sich das Licht in den Klunkern in ihren Ohrläppchen brach.
    „Ich habe kein persönliches Interesse an Cord Wyatt“, versicherte Molly wohl zum hundertsten Mal. „Er ist mein Boss – das ist alles.“
    „Dafür haben Sie ihn aber ordentlich begrabscht!“
    „Mir war kalt.“ Molly schluckte. „Er hat … sich bemüht, mich aufzuwärmen.“ Irgendwie hörte sich das nicht so gut an.
    Sharleen stützte die Hände in die Hüften. „Halten Sie sich von jetzt an gefälligst von ihm fern.“
    „Auf jeden Fall.“ Noch nie war Molly ein Versprechen so leicht über die Lippen gekommen wie dieses.
    Sharleen schien zufrieden. „Und um zu beweisen, wie kooperativ ich bin, werde ich Raleigh sagen, dass er mich gar nicht erst anzumachen braucht“, erklärte sie selbstlos. „Ist zwar ein süßer Kerl, aber was zählt schon das Aussehen, wenn die Brieftasche leer ist.“
    „Er wird seine Enttäuschung im Zaum halten“, konnte sich Molly einen spöttischen Kommentar nicht verkneifen.
    „Yep, ich bin immer nur mit einem Mann zusammen.“ Sharleen kicherte kokett. „Los, Jungs, anstellen. Einer zurzeit!“
    Molly atmete auf. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, wie albern sie sich benahm. Verkroch sich in den Tiefen des Weihnachtsbaums! Sharleen mochte ihre Macken haben, aber sie war harmlos. Molly empfand sogar Mitleid für ihre ziemlich missliche Lage: eine alleinerziehende Mutter, die sich ganz auf sich gestellt durchs Leben schlagen musste, stets darauf bedacht, Cord Wyatt zufriedenzustellen.
    Und obwohl Sharleen nach Geld und Ruhm strebte, während Molly sich lediglich nach einer glücklichen Liebesbeziehung sehnte, wusste sie, dass sie beide im Grunde dasselbe suchten: Sicherheit.
    „Molly“, meinte Sharleen zögernd, „kommen Sie heute Abend zur Talentshow? Ich brauche ordentlich viele Beifallklatscher – der Sieger wird nämlich mit dem Applaus-o-Meter ermittelt.“
    Molly zögerte. Jedermann auf der Ranch wusste, dass Sharleen heute im „Thunderhead Saloon“ beim jährlich stattfindenden Talentwettbewerb auftreten würde. „Hm.“ Erschaudernd stellte sie sich Wyatts Hände unter dem Tisch vor, auf der Suche nach ein paar weiblichen Schenkeln. „Wenn Raleigh geht, dann komme ich mit.“
    Er konnte als Bodyguard fungieren.
    „Spitze, zwei Beifallklatscher zum Preis von einem.“
    Damit ließ Sharleen die halb im Baum feststeckende Molly zurück, die sich sogleich daraus befreite, bevor sie noch jemand in dieser demütigenden Position entdeckte.
    Sie nahm den Stecker der Lichterkette und steckte ihn in die Steckdose an der Wand hinter der Fichte. Nichts. Der Baum blieb dunkel.
    „Warum immer ich?“, wandte sie sich anklagend an die große, stachelige Fichte. Die antwortete nicht. Das Ding war schön, aber es hatte einfach keine Persönlichkeit.
    Molly gab es auf. Sie ließ sich völlig erschöpft auf den Boden sinken. Früher waren ihr derlei Dinge nie passiert. Ihre Rezepte wirkten Wunder, ihr Essen war weder angebrannt noch versalzen. Und ihre Weihnachtsbäume erstrahlten stets wie auf Kommando im schönsten Lichterglanz.
    Jetzt lebte sie ein Leben, das dem einer Rolle in einer schrillen Seifenoper glich, und sie war nie zuvor glücklicher gewesen. Wenn das nichts heißen sollte!
    Molly machte gerade Anstalten, unter dem Baum hervorzukriechen, als das Geräusch quietschender Reifen Etta Sue ankündigte. Die Frau stieß ihren Karren in ungewohnt flottem Tempo aus Wyatts Büro, wobei sie sich verstohlen in der Lobby umsah.
    Molly, auf Händen und Knien außer Sichtweite, beschloss, sich lieber nicht bemerkbar zu

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