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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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unter Schmerzen auf. Ihre linke Wange war heiß und pochte, weil der Mann sie geschlagen hatte, und ihre rechte Schulter und Hüfte waren steif und brannten. Als sie sich, nachdem sie sich aus dem Bett gerollt hatte, umschaute, packte sie eisiges Entsetzen. Der Mann war da und starrte sie von der anderen Seite des Zimmers aus an. Sie wusste nicht, wie lange er schon so dastand oder was er während der Zeit ihrer Bewusstlosigkeit mit ihr angestellt hatte – aber als sie den Ausdruck in seinen Augen sah, wurde sie von Übelkeit überschwemmt.
    Sie zwang sich zur Ruhe. „Wer sind Sie?“
    „Ich heiße Howard Lee Martin.“
    „Schön, Howard Lee … ich würde gern wissen, was das alles hier soll.“
    Er lächelte. Als Mary es sah, begann ihre Haut zu kribbeln.
    „Es wird alles gut werden, wissen Sie.“
    Mary spürte, wie es ihr eiskalt über den Rücken lief. Es sah ganz danach aus, als ob der Mann übergeschnappt wäre.
    „Am besten wäre es, wenn Sie mich wieder nach Hause zu meiner Familie gehen ließen.“
    Seine Mundwinkel zogen sich nach unten. „Ihre Familie ist hier, hier ist Ihr Zuhause. Sie werden sich bald eingewöhnt haben. Ich habe einen guten Job und werde für uns alle sorgen.“
    Mary gab sich alle Mühe, ihre Panik in den Griff zu bekommen. Jetzt konnte kein Zweifel mehr bestehen – der Mann war wirklich völlig verrückt. Trotzdem war es wohl das Wichtigste, Ruhe zu bewahren. Ein Mann in seiner geistigen Verfassung konnte mit Panik wahrscheinlich nur sehr schlecht umgehen.
    „Schauen Sie, Mr. Martin, ich …“
    „Nicht Mr. Martin. Sag Howard Lee zu mir, und ich werde dich Sophie nennen. Sophie war der Name meiner Mutter. Ich habe sie sehr geliebt. Sie würde stolz sein, wenn sie wüsste, dass du ihren Namen trägst.“
    Mary erschauerte. „Ich heiße nicht Sophie, sondern Mary, Howard Lee, und ich muss dringend nach Hause, weil sich meine kleine Tochter sonst nämlich Sorgen um mich macht.“
    Howard Lee schüttelte den Kopf. „Ich habe auch zwei Töchter, die eine Mutter brauchen.“ Dann deutete er über Marys Schulter. „Es geht ihnen im Moment nicht gut, das wirst du gleich selbst sehen. Sie brauchen dich viel mehr als dein Kind. Ich habe Ihnen heute bereits eine Spritze gegeben, und die Medizin, die sie einnehmen sollen, steht auf dem Tisch, aber sie müssen noch gebadet werden. Ich lasse euch jetzt allein.“
    Mary rang keuchend nach Atem, dann drehte sie sich um und sah, dass an der Wand noch ein zweites Bett stand. Ein lauter Knall über ihr ließ sie zusammenfahren, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass der Mann durch die stählerne Falltür am Ende der Treppe verschwunden war. Sie rannte die Treppe hinauf, hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür und versuchte sie hochzuwuchten, aber sie schaffte es nicht.
    Mit den Fingerspitzen über die Kanten fahrend, versuchte sie irgendwo einen Spalt zu finden, aber vergebens. Da war nichts als kalter glatter Stahl.
    „Nein“, flüsterte sie verzweifelt, dann begann sie wie eine Besessene mit den Fäusten gegen die Tür zu hämmern. „Nein, nein, nein!“, schrie sie. „Das können Sie nicht machen! Lassen Sie mich sofort raus hier! Hilfe!“
    „Außer ihm kommt nie jemand.“
    Als sie die Stimme hörte, wirbelte Mary herum. Das kleine Mädchen, das sie vom Fuß der Treppe aus mit großen Augen anschaute, erinnerte sie so an Hope, dass es ihr bei der Vorstellung, ihre Tochter könnte diesem Wahnsinnigen in die Finger gefallen sein, eiskalt über den Rücken lief. Mary atmete tief durch und ging die Treppe hinunter. In Ordnung. Wenn dies schon passieren musste, dann dankte sie Gott, dass es ihr passiert war und nicht ihrem geliebten Kind. Sie hockte sich vor das Mädchen hin und schob ihm eine Haarsträhne aus den Augen, während sie leise fragte: „Ist er dein Vater, Schätzchen?“
    Das kleine Mädchen zog die Stirn in Falten. „Nein, mein Daddy ist lieb.“
    O Gott … o Gott. „Weißt du, wie lange du schon hier bist?“
    „Nein. Aber bestimmt schon lange.“
    „Und wie heißt du?“
    „Justine.“ Die Kleine deutete auf das Bett. „Und das da ist Amy Anne, aber sie sagt nichts.“
    Mary unterdrückte ein entsetztes Luftholen. Die beiden verschwundenen Mädchen! Großer Gott! Aber zumindest lebten sie. Als sie Justine eine Hand auf die Stirn legte, fühlte sie, dass sie Fieber hatte.
    „Er hat erzählt, dass ihr krank seid.“
    Die Kleine nickte, dann begann ihre Unterlippe zu zittern, und gleich darauf fing sie an zu

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