JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
im Krankenhaus mit deinem Daddy und mit Daisy zusammen. Daisy hat mir erzählt, dass du dir am Arm wehgetan hast. Zeigst du mir mal, wo?“
Zögernd ließ sie den Arm los und deutete auf den Ellbogen.
„Oh, das tut bestimmt weh, meine Kleine. Sollen wir ihn wieder heil machen?“, sagte er, um Ben vorzuwarnen. Dann ergriff er den Ellbogen fest mit seiner linken Hand, nahm ihre Hand in seine rechte, und renkte das Gelenk mit einem geübten Handgriff wieder ein.
Man hörte deutlich ein Knacken, und Florence heulte hysterisch auf. Aber es war schnell vorbei, sie wimmerte nur noch ein paar Sekunden, dann rutschte sie von Bens Knie und rannte zu Daisy. Sie schlang beide Arme um Daisys Beine und schmiegte sich dicht an sie.
„Alles okay, wie man sieht“, meinte Andy mit einem zufriedenen Lächeln zu Daisy.
Ben schloss die Augen, ließ den Kopf in den Nacken sinken und wurde kreidebleich.
„Nicht doch, verehrter Kollege.“ Andy packte Bens Kopf und zog ihn nach vorn zu den Knien.
Ben verharrte vorübergebeugt, bis die Übelkeit nachließ. Schließlich richtete er sich auf und verzog reumütig das Gesicht. „Entschuldigung, das war der Schock. Ich fasse es immer noch nicht, dass mir das passieren konnte.“
„Mach dir keine Vorwürfe. Ihr geht es gut. Wir sollten es uns zur Sicherheit aber noch einmal genau ansehen. Was meinst du, Florence, wollen wir von deinem Arm ein Bild machen?“
„Für Mummy?“
„Oje“, meinte Ben dumpf, dem gerade bewusst zu werden schien, dass er seiner Ex einiges zu erklären hatte.
Daisy sprang ein. „Es ist ein besonderes Bild, von innen. Es zeigt deine Knochen.“
„Tut das weh?“ Ihre Unterlippe fing an zu zittern.
„Nein, überhaupt nicht“, beruhigte Daisy sie lächelnd. „Es ist wie beim Fotografieren, aber du musst ganz, ganz stillhalten, damit es nicht verwackelt.“
„Kommst du mit?“
„Nein, Daddy ist ja bei dir.“
Ben stand auf und streckte die Hand nach seiner Tochter aus, besann sich und nahm sie lieber auf den Arm. Nur zur Sicherheit.
„Ich kaufe ihr ein Laufgeschirr, damit ich nie wieder ihre Hand halten muss“, murmelte er zerknirscht.
Andy lachte. „Beruhige dich. Du bist nicht der Erste und auch nicht der Letzte, dem so etwas passiert. Aber sei vorsichtig, das Gelenk sollte noch sechs Wochen geschont werden. Man kann auch nicht ausschließen, dass es wieder vorkommt.“
„Na toll. Ich möchte gar nicht wissen, was ihre Mutter dazu sagt.“ Er nahm das Formular, das Andy ihm reichte, und machte sich mit Florence auf den Weg in die Radiologie.
„Ich will mein Fröschchen“, verlangte Florence zum x-ten Mal.
Ben seufzte matt. „Fröschchen schläft schon“, sagte er sanft. „Und für dich ist auch Schlafenszeit. Komm, baden, und dann gehst du schön ins Bett, ja?“
Das war einfacher gesagt als getan. Ben hatte die ganze Zeit Angst, dass sie ausrutschte oder ihm aus den Händen glitt. Als er sie endlich aus der Wanne gehoben und in ein großes flauschiges Badetuch gewickelt hatte, fühlte er sich selbst wie durchs Wasser gezogen. Er hielt Florence auf dem Schoß und trocknete sie vorsichtig ab. An ihrem Arm waren weder eine Schwellung noch blaue Flecken zu sehen, aber als er ihn mit dem Handtuch abtupfte, zog sie ihn weg.
„Ich will mein Fröschchen“, sagte sie wieder und fing an zu weinen.
Er hätte es einfach holen können, es stand ja in seinem Garten und bewachte den Blumentopf, den Daisy ihr geschenkt hatte.
Seine liebe, bezaubernde Daisy … Nur dass sie nicht mehr seine Daisy war, weil sie genug von ihm hatte.
Während er Florence den Schlafanzug anzog, überlegte er, ob er den Frosch herholen sollte. Da erklang plötzlich Daisys melodische Stimme von unten herauf.
„Ben? Kann ich hochkommen?“
Er schluckte. Sie musste vom Garten her durch die Hintertür gekommen sein.
„Klar, natürlich. Wir sind im Bad.“
Ben schob das feuchte Handtuch mit dem Fuß von der Tür weg und öffnete sie.
Draußen stand Daisy, in der Hand eine Geschenktüte. „Ich hatte ihr dies zum Geburtstag besorgt“, sagte sie leise. „Ein Froschkissen und ein Buch. Sie hat einen schlimmen Tag hinter sich, vielleicht muntert sie das ein bisschen auf.“
„Daisy, das ist unglaublich lieb von dir“, erwiderte er gerührt.
Florence tauchte neben ihm auf. „Daddy sagt, ich kann Fröschchen nicht sehen, weil es schläft.“ Sie verzog das rotwangige Gesichtchen, als ob sie gleich anfangen würde zu weinen.
Daisy hockte sich vor das
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