Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02
paar Mal beinahe getan. Doch irgendetwas hat mich immer davon abgehalten. Wenn es an der Zeit ist, werde ich eine geeignete Frau auswählen und meine Pflicht erfüllen – heiraten und Kinder zeugen.“
„Und wenn die geeignete Frau Nein sagt?“
„Vollkommen unmöglich. Sie würde niemals auch nur im Traum daran denken, die Ehre einer Ehe mit Rafiq Hassan, Prinz von El Zafir, abzulehnen.“ Er grinste. „Außerdem ist da auch noch die Tatsache, dass Frauen mich – attraktiv finden“, meinte er mit einem Schulterzucken.
„Sie tun also absolut nichts, um sie zu ermutigen?“ Flirtete sie mit ihm? Schon wieder? Was war nur an diesem Mann, dass er sie so provozierte?
„Natürlich nicht.“ Schon wieder grinste er. „Hat Ihnen schon einmal jemand gesagt, dass Sie wunderschöne Augen haben?“
Wenn man vom Flirten sprach … „Ja, klar“, schnaubte sie.
„Ich spreche die Wahrheit, denn ich habe es gesehen. Wenn Ihre Augen nicht von einer Brille verdeckt werden, dann sind sie blauer als ein wolkenloser Wüstenhimmel.“
Er hatte ihr unter diesem Himmel, den er gerade erwähnt hatte, die Brille abgenommen. Er hatte sie geküsst, bis sie in seinen Armen zu Wachs geworden war.
„Und es ist meine Schuld, dass Ihre Brille zerbrochen ist. Ich habe daher einen Termin für Sie bei unserem Hofarzt vereinbart. Er wird Ihnen dabei helfen, die Brille zu ersetzen.“ Er hob den Finger. „Und es wird keine Diskussion über die Rechnung geben. Sie wird mir zugeschickt werden. Ich bin verantwortlich.“
„Okay.“
Er hob die Augenbrauen. „So einfach?“
„Wenn Sie recht haben, haben Sie recht.“
„Ich habe immer recht“, meinte er mit einem Funkeln in den Augen.
So mochte sie ihn am liebsten, wenn er sie mit dieser Zärtlichkeit neckte, die die Mauer um ihr Herz zum Einsturz zu bringen drohte. Penny ermahnte sich streng, unter keinen Umständen denselben Fehler ein zweites Mal zu begehen. Rafiq Hassan spielte nur mit ihr. Sie durfte sich keinen falschen Hoffnungen hingeben.
Wenn bloß die Erinnerung an ihren gemeinsamen Kuss nicht so süß wäre.
8. KAPITEL
Rafiq sah müde aus. Penny bemerkte es sofort, als sie den Ballsaal betrat. Die atemberaubend schöne Festhalle des königlichen Palasts hatte hohe Decken, einen teuren Marmorfußboden und unzählige Kronleuchter, die auf Hochglanz poliert waren. Darüber hinaus war der Raum mit zahlreichen Vasen voller leuchtender Blumenarrangements geschmückt worden. Im Moment kümmerte sich der Prinz um die letzten Vorbereitungen für den morgigen Wohltätigkeitsball. Er wirkte wie ein General, der seine Truppen befehligte, die in diesem Fall aus Bediensteten bestanden, die eifrig Tische und Stühle hineintrugen und nach einem Muster aufstellten, das Penny und Rafiq gemeinsam entworfen hatten.
Rafiq hätte die Beaufsichtigung dieser Arbeiten jemand anders übertragen können, doch davon hatte er nichts hören wollen. Alles sollte perfekt sein.
Als er sie am Eingang des Ballsaals erspähte und anlächelte, hatte sie das Gefühl, weiche Knie zu bekommen. Langsam kam er durch den großen Raum auf sie zu. Die Art und Weise, wie er sie dabei ansah, ließ ihre Körpertemperatur in die Höhe schnellen. Das passierte ihr in letzter Zeit jedes Mal, wenn sie in seiner Nähe war. Penny konnte nur hoffen, dass der König Rafiqs eigentlichen Assistenten bald wieder freigab, so dass sie, wie ursprünglich geplant, für Prinzessin Farrah arbeiten würde.
„Ich möchte Ihnen für Ihre Hilfe bei den Vorbereitungen für den morgigen Abend danken“, sagte er.
„Gern geschehen. Auch wenn ich gehofft hatte, dass Sie zugeben würden, dass Sie es ohne mich niemals geschafft hätten“, scherzte sie.
„Aber das wäre nicht richtig gewesen. Ich hätte es geschafft.“ Er hob die Augenbrauen und grinste sie an – sein Ausdruck, wenn er sie neckte. „Ihre Hilfe zu haben hat das Ganze allerdings viel einfacher und auch angenehmer gemacht.“
Er wusste ganz genau, wie er Anerkennung äußern konnte. Kein Wunder, dass man ihm das Außenministerium übertragen hatte, wo diplomatisches Geschick gefordert war.
„Ich hoffe, dass alles reibungslos über die Bühne gehen wird“, meinte sie.
„Das hoffe ich auch.“
„Warum ist das so wichtig für Sie?“
Penny wusste es bereits. Sie erinnerte sich an das, was er während des Familienessens gesagt hatte, kurz nach ihrer Ankunft in El Zafir. Doch sie wollte noch einmal miterleben, wie er sich für sein Anliegen
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