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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht für mich selbst. Es ist für meine Mutter.“
    „Oh, wirklich Crystal, du kannst doch mit etwas Besserem aufwarten als dem.“
    Sie entschloss sich, seinen Sarkasmus zu ignorieren. „Meine Mutter und mein Vater waren noch Teenager, als sie Eltern wurden. Sie haben hart gearbeitet, um ihre fünf Kinder großzuziehen. Wir alle mussten unseren Beitrag leisten. Aber meine Mutter hat immer davon geträumt zu reisen. Sie hat mir immer gesagt, dass ich zuerst alles tun sollte, worauf ich Lust hätte, bevor ich eine Familie gründe, weil es sonst zu spät sein kann. Wie sich herausstellte, hatte sie recht.“
    „Wie das?“
    „Ich war die Letzte, die das Haus verließ, und als das geschehen war, haben sich meine Eltern scheiden lassen. Nachdem ich gegangen war, hatten sie wohl erkannt, dass die Kinder das Einzige waren, das sie schließlich noch zusammengehalten hatte.“
    „Ich verstehe.“ Er schaute sie an und hielt dann eine Hand hoch. „Ich meine nur, du kannst deine Geschichte weitererzählen.“
    Wieder war da diese Spur von Sarkasmus in seiner Stimme, und seine Lippen zuckten abfällig bei dem Wort Geschichte. Crystal seufzte. Wenn seine Frau ihn nicht so betrogen hätte, hätte sie selbst vielleicht eine Chance gehabt, dass er ihr glaubte. Doch sie zahlte den Preis für das, was Fatima ihm angetan hatte.
    „Mom kam auch allein gut klar. Bis zu dem Unfall. Sie wurde von einem Betrunkenen angefahren.“ Er schaute sie skeptisch an, und nun erwachte ihr eigener Zorn. „Es steht in der Verkehrsstatistik und ist immer noch ein Fall vor Gericht. Du kannst es überprüfen.“
    „Das werde ich.“
    Wütend warf sie ihm einen Blick zu. „Meine Mutter wurde am Kopf getroffen. Sie lag im Koma, und wir dachten, sie würde sterben. Doch dann erlangte sie wieder das Bewusstsein, und die Ärzte sagten, dass sie überleben würde. Da begann dann das eigentliche Trauma.“
    „Wie das?“, wollte er wissen, während er sie aufmerksam beobachtete.
    „Die Reha war teuer, und sie hatte keine Krankenversicherung. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich etwas getan, aber sie hat nie ein Wort gesagt.“
    „Ich verstehe nicht, was das mit mir zu tun hat und der Tatsache, dass du mich bewusst hintergangen hast.“
    „Nein, das verstehst du nicht. Weil du immer genug Geld hattest. Du musstest nie etwas opfern oder kämpfen. Aber meine Muter erholt sich nur langsam, und sie wird nie wieder arbeiten können. Meine Brüder kümmern sich um sie. Jeder übernimmt seinen Teil …“ Sie zögerte. „Wie wir es immer getan haben. Meine Brüder müssen ihre Familien unterhalten, also fiel der finanzielle Part mir zu. Da sind mehrere hunderttausend Dollar an Arzt- und Klinikrechnungen zu zahlen, oder …“
    „Was?“
    „Oder sie könnte ihr Haus verlieren.“ Sie schluckte schwer und ging sicher, dass sie Herr ihrer Stimme war, bevor sie weitersprach. „Ich würde alles tun, um das zu verhindern.“
    „Ganz offensichtlich“, sagte er. „Wusste sie von deinem Plan, mich zu betrügen?“
    „Nein“, gab sie zu. „Als ich nach einem Job suchte, stieß ich auf diese Stelle und hörte erst später etwas von der Forderung nach einem ‚schlichten‘ Kindermädchen. Weil ich über so viel Erfahrung in der Kindererziehung verfüge, wurde ich von der Agentur zu einem weiteren Interview geladen. Ich kaschierte mein Äußeres und wurde als Bewerberin akzeptiert. Deine Tante hat mich dann engagiert.“
    „Ich glaube nicht, dass der Zweck die Mittel heiligt“, entgegnete er. Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. „Und wenn du schonungslos ehrlich gewesen wärest, was deine Motive anbelangt, so bin ich sicher, dass meine Tante dich trotzdem eingestellt hätte. Deine Referenzen waren tadellos.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das Risiko konnte ich nicht eingehen. Aber ich war immer davon überzeugt, dass Schönheit von innen kommt. Das hier war für mich eine Chance zu sehen, ob ich für meinen Charakter und meine Intelligenz Anerkennung finden würde.“
    „Warum hast du das überhaupt infrage gestellt?“
    „Oh, bitte. Wir wären doch jetzt nicht an diesem Punkt, wenn es nicht diese lächerliche Forderung nach einem ‚schlichten, unscheinbaren‘ Kindermädchen gegeben hätte. Alle Männer in deiner Familie betrachten Schönheit als eine Ablenkung, eine Art Störung, und du bist genau wie …“
    „Wie wer?“, hakte er nach.
    „Ich möchte nicht darüber reden.“
    „Ich will es aber hören.“
    Sie schaute ihn an,

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