JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Schwester sprechen.“
Das helle Mondlicht schien auf seine dunkle Haarpracht und ließ darin kleine Lichter tanzen. Es sah so glatt und verführerisch aus, am liebsten hätte Liz mit den Händen darübergestrichen.
Sie fühlte ein Ziehen in der Magengegend. Sie musste wohl oder übel zugeben, dass dieser Lorenzo ein außerordentlich anziehender Mann war. Es war wirklich eine Tragödie, dass er anscheinend von Frauen nichts mehr wissen wollte und dass er einen so überaus herrischen Charakter besaß.
Liz nippte an ihrem Drink. „Vielleicht hätten Sie Ihrer Schwester klarmachen sollen, dass Sie ein Zusammentreffen zwischen uns beiden nicht tolerieren. Es war Mariella, die ganz einfach heute Nachmittag hier auftauchte.“
Wenigstens schien er ihren Kommentar einfach so hinzunehmen.
„Was wollte sie eigentlich von Ihnen? Wissen, wo Giles ist?“ Er schaute sie vorwurfsvoll an. „Und was haben Sie ihr erzählt? Haben Sie ihr verraten, wo er sich befindet? Ist sie zu ihm gefahren?“
Dieser Mann war einfach besessen von diesem Thema.
„Giles, Giles, Giles! Ist mein Stiefbruder alles, woran Sie denken können?“, schleuderte sie ihm kämpferisch ins Gesicht.
„Glücklicherweise nicht.“ Er kam langsam auf sie zu und nahm ihr gegenüber in einem der Korbstühle Platz. „Nur ein Masochist würde ständig nur an das eine denken.“
„Und Sie sind keiner?“
„Ganz sicherlich nicht.“
„Da stimme ich Ihnen sogar zu. Sie neigen bestimmt eher zum Sadismus.“
Lorenzo lächelte, ihr kleiner Ausbruch schien ihm nichts anzuhaben. Er lehnte sich gemütlich zurück und fixierte sie aus dunklen Augen. „Über was habt ihr beide euch dann unterhalten?“
„Das geht Sie gar nichts an. Es war noch nie meine Art, alles auszuplaudern, was ich mit jemandem bespreche.“
Er war nicht mehr zu halten bei diesen Worten, sondern kam drohend auf sie zu und zog sie aus ihrem Stuhl hoch.
„Meine Schwester ist ganze siebzehn Jahre alt“, verkündete er wütend. „Und auch wenn sie vielleicht sehr erwachsen aussehen mag, so ist sie doch von ihrem Wesen her beinahe noch ein Kind.“ Grimmig blickte er auf sie herab. „Also sagen Sie mir schon, was hier heute Nachmittag abgehandelt wurde.“
Liz ließ sich nicht so leicht einschüchtern, mochte er sich noch so überheblich und Furcht erregend vor ihr aufbauen. „Mit siebzehn ist sie doch wohl kein Kind mehr. Warum fragen Sie denn nicht Ihre Schwester, worüber wir uns unterhalten haben?“
„Weil sie nicht zu Hause ist. Das habe ich Ihnen bereits erklärt. Sobald Sie mir verraten haben, wo ich sie finde, werde ich sie zurückholen und ihr ordentlich die Leviten lesen, das kann ich Ihnen versichern.“
Was war er doch für ein unverbesserlicher Narr. Die arme Mariella hatte sicher schon einiges mitgemacht. Kein Wunder, dass sie sich zu Giles geflüchtet hatte. Der hatte sie wenigstens wie eine Erwachsene behandelt.
Sie drehte sich unwillig zu ihm um.
„Warum lassen Sie das arme Mädchen nicht seinen eigenen Weg gehen? Sie muss selbst wissen, was sie in ihrem Leben erreichen will, und das bedeutet auch, dass sie mit ihren eigenen Problemen fertig werden muss. Sie braucht ganz bestimmt nicht die ständige Einmischung des großen Bruders.“
Er starrte sie grimmig an. „Also Einmischung nennen Sie das, wenn man ein Mindestmaß an Verantwortungsgefühl besitzt? Vielleicht bedenken Sie einmal, dass ich versuche, sie vor negativen Erlebnissen zu beschützen.“
„Wenn man sie vor etwas schützen sollte, dann vor Ihnen! Es ist kein Wunder, wenn sie vor Ihnen weggelaufen ist“, fauchte Liz ihn an.
„So, sie ist also weggelaufen. So viel scheinen Sie wohl zu wissen. Vielleicht könnten Sie mir die Ehre erweisen, mir auch das Wohin zu verraten!“
„Ich habe keine Ahnung. Außerdem habe ich nur gesagt, dass ich sie verstehen könnte, wenn Sie vor Ihnen Reißaus genommen hätte.“
„Sie glauben also, dass es gut ist, wenn Mariella Ihrem Stiefbruder nachläuft?“ Der Gedanke an Giles schien ihm den Rest zu geben. „Vielleicht haben Sie sie dabei auch noch unterstützt!“
Liz konnte nicht ganz verstehen, wieso er sie immer persönlich angreifen musste. Aber sie würde sich das nicht länger bieten lassen. „Nun, vielleicht ziehe ich nicht immer irgendwelche voreiligen Schlüsse, bevor ich mir das Problem von verschiedenen Seiten angesehen habe.“ Sie blickte ihn wütend an. „Bisher kenne ich Ihre Version der Geschichte und zum Teil die Ihrer Schwester.
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