JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Aber ich weiß nicht, was Giles zu dem Ganzen zu sagen hätte.“
„Sie verteidigen ihn also?“
„Warum auch nicht. Soviel ich weiß, hat er nicht wirklich etwas Schlimmes angestellt.“
Gedankenvoll lehnte sich Lorenzo dei Cesari in seinem Sessel zurück und ließ sich ihre Antwort durch den Kopf gehen. „Es scheint sehr schwierig, Sie von etwas überzeugen zu wollen. Sind Sie immer so dickköpfig?“
„Halten Sie alle Menschen, die eine eigene Meinung haben, für dickköpfig?“
Er musste unwillkürlich lächeln. „Sie scheinen auf alles eine Antwort zu wissen.“
Normalerweise hätte sie einfach mit den Schultern gezuckt und die Sache auf sich beruhen lassen. Aber dieser Lorenzo war einfach unerträglich. „Warum kümmern Sie sich nicht um Ihren eigenen Kram und lassen mich in Ruhe! Mich interessiert Ihre Meinung über mich nicht.“
Er studierte sie einen Augenblick lang genau, bevor er sie mit einer erneuten Frage herausforderte: „Warum reagieren Sie immer so empfindlich? Schon ein einziger kritischer Gedanke reicht, und Sie explodieren sofort.“
Bin ich wirklich so?, überlegte Liz. Sie richtete ihren Blick auf die Palmen unten im Garten, während sie möglichst unbeteiligt antwortete. „Reagieren wir nicht alle so? Ich glaube, kein Mensch wird gern kritisiert.“
Zu ihrer Erleichterung ließ er das Thema schnell wieder fallen. „Sie sind eine schlechte Gastgeberin, wissen Sie das? Ich sitze hier schon seit gut fünf Minuten, und Sie haben mir noch immer nichts zu trinken angeboten.“
Liz war einen Moment lang sprachlos. „Sie haben vielleicht Nerven! Warum sollte ich so etwas tun? Ich habe Sie nicht eingeladen.“
„Nein, es war meine Idee.“ Er lächelte. „Beglückt Sie mein unerwarteter Besuch nicht? Sind Sie nicht dankbar? Ich dachte, ich würde Ihnen eine Freude machen.“
„Es tut mir leid, wenn ich Sie da enttäuschen muss.“
„Das ist wirklich schlimm.“ Er schüttelte traurig den Kopf. „Aber ich nehme dennoch einen Drink. Geben Sie mir das Gleiche, das Sie haben.“
Das fehlte ihr gerade noch! Eigensinnig blieb Liz in ihrem Sessel sitzen. „Es wäre mir lieber, wenn Sie jetzt gehen würden.“
Zu ihrer Überraschung erhob er sich tatsächlich. Ein Wunder musste geschehen sein! Aber nein, er ging nicht Richtung Straße, sondern in Richtung der Flügeltüren, die ins Haus führten. „Sind die Getränke hier drinnen?“, fragte er über die Schulter hinweg. „Da Sie nicht sehr gastfreundlich sind, muss ich mich leider selbst bedienen.“
Und schon war er im Wohnzimmer verschwunden. Liz hörte noch, wie er mit Gläsern hantierte und sich an der Bar zu schaffen machte.
Sie sprang auf und folgte ihm durch die geöffnete Tür ins Haus. „Was glauben Sie eigentlich, was Sie hier tun? Das ist Giles’ Haus. Sie haben hier nichts zu suchen!“
„Ich kann das Eis nicht finden“, beschwerte er sich. Ihre Wut schien ihn in keinster Weise zu berühren. „Ist es in der Küche?“
„Nein, dort in dem Behälter!“, gab Liz frustriert zurück. Gegen ihn schien wirklich kein Kraut gewachsen zu sein. „Ich hole es schon“, fauchte sie ihn an. Sie musste ihm zeigen, dass er sich hier nicht aufführen konnte, als sei er zu Hause. „Geben Sie mir Ihr Glas!“ Sie riss es ihm beinahe aus der Hand. Zwei Eiswürfel sollten wohl reichen. „So, und was möchten Sie?“ Liz ließ den Blick über die vielen Flaschen gleiten.
„Ich sagte Ihnen doch bereits, ich nehme das, was Sie trinken.“ Er amüsierte sich anscheinend königlich.
Liz goss ein wenig Gin über die Eiswürfel und fügte dann die gleiche Menge Wermut hinzu. Unwirsch hielt sie ihm dann das Glas hin. „Hier haben Sie Ihren Martini.“
„Sie scheinen noch immer etwas verärgert zu sein“, stellte er vergnügt fest. Er hatte es geschafft, sie zwischen Bar und sich einzuklemmen, nippte an seinem Drink und schaute auf sie herunter.
„Wo waren wir stehen geblieben? Oh, ja, Sie sagten mir, dass Sie recht empfindlich auf Kritik reagieren.“
„Das haben Sie behauptet!“ Sie versuchte, sich aus der Umklammerung zu befreien. „Gehen Sie bitte zur Seite. Sie versperren mir den Weg.“
„Wer also hat Sie so angegriffen, dass Sie jetzt immer auf der Hut sind vor jedem Wort, das ein Mensch äußert? Ihre Familie vielleicht?“
„Nein, nicht meine Familie.“
„Freunde?“
„Mag sein.“
„Aha, vielleicht Ihr Freund?“
„Was geht Sie das an? Ich würde meinen, überhaupt nichts!“
Liz verfluchte
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