JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
besorgt. „Die Arme ist ganz aus dem Häuschen. Seit du weggefahren bist, ist sie völlig verzweifelt.“
Giles verzog das Gesicht. „Das dumme Kind. Ich habe ihr von Anfang an gesagt, dass ich keine ernsthafte Beziehung im Sinn habe.“ Als er Liz’ kritischen Blick bemerkte, korrigierte er sich. „Ich wollte ihr natürlich nie wehtun.“
Liz lächelte verständnisvoll. Warum sollte sie ihn verurteilen, sie selbst hatte ja auch Alex’ Gefühle verletzt. Aber sie hatte Mariella etwas versprochen, und das wollte sie auch einhalten.
„Ich glaube, du solltest einmal mit ihr reden. Sag ihr ganz einfach die Wahrheit. So wie es jetzt ist, hat sie den Eindruck, dass du dich völlig von ihr abgewandt hast und ihre Gefühle einfach mit Füßen trittst.“
Giles seufzte. „Also gut. Aber nicht sofort. Ich möchte momentan mit niemandem der Familie dei Cesari etwas zu tun haben. Jedenfalls nicht, bevor ich mich ein paar Tage ausgeruht habe.“ Er zuckte müde mit den Schultern. „Du weißt sicher, dass es keinen Sinn hätte, den Vorfall der Polizei zu melden. Lorenzo dei Cesari ist viel zu einflussreich in dieser Gegend. Kein Mensch würde glauben, dass er für den Einbruch verantwortlich ist. Es würde einfach noch mehr Probleme heraufbeschwören.“
Liz nickte. „Ja, ich denke, du hast recht. Und außerdem“, erinnerte sie ihn, „musst du ja nach England fliegen. Ronnie ist wirklich besorgt und möchte die Dinge so schnell wie möglich geregelt haben.“
„Ich habe doch gesagt, dass ich fliege“, entgegnete er ungeduldig, doch dann wurde er wieder ganz sanft. „Es tut mir leid. Ich bin ziemlich müde. Ich brauche ein bis zwei Tage Ruhe, bevor ich mich wieder mit anderen Dingen beschäftigen kann. Wie ich dir bereits gesagt habe, kann ich sowieso nicht einfach Hals über Kopf verreisen. Ich erwarte einen wichtigen Telefonanruf.“
Er streckte plötzlich einen Arm aus und streichelte kurz ihre Schulter. „Ich weiß, dass du möglichst bald zurück nach England möchtest, aber ist es wirklich so dringend? Bleib doch einfach noch ein paar Tage. Leiste mir ein wenig Gesellschaft, das würde mir wirklich guttun.“ Er lächelte sie liebevoll und bittend an.
Eigentlich hatte Liz seine Bitte ablehnen wollen, aber sie ließ sich überreden. Ich werde nur ein paar Tage länger bleiben, beschloss sie. Begegnungen mit Lorenzo konnte sie ja einfach aus dem Weg gehen.
Aber Liz hatte Mariella in ihre Überlegungen nicht einbezogen.
Zwei Tage später lag Liz entspannt am Strand, als die junge Italienerin unvermutet auftauchte. Giles war in der Villa geblieben, denn er erwartete voller Ungeduld den besagten Telefonanruf.
„Wo hast du nur gesteckt? Ich habe dich überall gesucht!“, beschwerte sich Mariella. „Ich wollte dich für heute Abend zu uns zum Essen einladen.“
„Zum Abendessen? Ich glaube nicht, dass das geht.“ Liz suchte verzweifelt nach einer Ausrede. „Zum einen glaube ich nicht, dass deinem Bruder die Idee besonders gefallen würde.“
Mariella verzog das Gesicht. „Oh, mach dir da bloß keine Gedanken. Lorenzo und ich haben das gemeinsam beschlossen. Er freut sich, dich wiederzusehen. Und ich bestehe ganz einfach darauf, dass du kommst. Ich werde nicht gehen, bevor du Ja sagst.“
Liz blieb nichts anderes übrig, als nachzugeben.
„Sie meinte es sehr ernst“, erklärte sie Giles später. „Sie wäre mir nicht von der Seite gewichen, bis ich die Einladung akzeptiert hätte.“ Sie machte sich gerade fertig zum Ausgehen. „Diese junge Dame ist ganz schön selbstbewusst und außerdem gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen. Ich konnte nicht ablehnen, sonst hätte sie den ganzen Tag hier herumgelungert und hätte dich vielleicht entdeckt. Keine Angst, ich habe ihr nicht verraten, dass du hier bist“, versicherte sie Giles, der sie ängstlich musterte.
Mariella hatte dafür gesorgt, dass ein Wagen sie abholen würde. Kurz vor acht fuhr Liz in dem langen schwarzen Mercedes vor der Villa dei Cesari vor.
Als sie ausstieg und sorgfältig ihr schulterloses, kornblumenblaues Kleid zurechtrückte, erschien plötzlich eine Gestalt am Haupteingang und kam langsam die Treppe herab auf sie zu. Obwohl sich Liz geschworen hatte, kühl und selbstbewusst aufzutreten, blieb ihr beim Anblick von Lorenzo beinahe das Herz stehen.
Warum musste er in dem tadellosen schwarzen Leinenanzug, zu dem er ein weißes Hemd und eine gestreifte Krawatte trug, auch nur so umwerfend gut aussehen! Im Licht der Eingangstür
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