JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
wirkte er noch größer und breitschultriger als zuvor. Er war wirklich ein ausgesprochener Beau!
„ Buena Sera. E benvenuta. – Guten Abend und herzlich willkommen!“, begrüßte er sie. Lächelnd streckte er ihr die Hand entgegen. „Ich freue mich, dass du es einrichten konntest.“
Liz fühlte, wie sie förmlich dahinschmolz unter so viel Charme. Es war leicht, sich zu Hause vorzusagen, dass sie sich reserviert verhalten würde, aber seine Gegenwart bewirkte dennoch, dass alles in ihr vibrierte und ihm entgegenfieberte.
Sie schaute hinauf in die strahlenden schwarzen Augen und versuchte, die Erinnerung zu verdrängen, wie diese Hand, die jetzt die ihre umfasst hielt, sie an ganz intimen Stellen gestreichelt hatte.
Das Blut pulsierte heiß durch ihre Adern, während sie versuchte, ihn mit sicherer Stimme zu begrüßen. „Es ist mir ein Vergnügen.“
„Komm, lass uns hineingehen.“ Lorenzo drehte sich um und führte sie die Treppenstufen hinauf.
An der Eingangstür wartete er und ließ ihr den Vortritt. „Darf ich sagen, dass du wunderbar aussiehst, schöner als je zuvor? Die Farbe deines Kleides unterstreicht noch das Blau deiner Augen.“
Liz brachte nur ein gemurmeltes „Danke“ hervor. Lorenzo führte sie durch die Halle, vorbei an der Gemäldesammlung von Cucchi, dann einen Korridor entlang zu einer breiten Doppeltür.
Einen Augenblick später betrat sie den wohl wunderschönsten Raum, den sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Sie vergaß angesichts dieser Pracht sogar für einen Augenblick Lorenzos Anwesenheit.
Der Raum war riesig und glich beinahe einem Ballsaal. Teure Hölzer und aufwendige Schnitzereien bildeten den Hintergrund für die Farbenpracht der Dekoration.
Saphirblaue Vorhänge hingen zu beiden Seiten der vielen Flügeltüren und waren mit Troddeln zusammengerafft, ein dunkelrot gemusterter Perserteppich bedeckte den zartgrünen Marmorboden. Smaragd- und topasfarbene Kissen lagen auf den mit Damast bezogenen Sofas, die in leuchtendem Blau gehalten waren. Goldene Lampen mit hellen Seidenschirmen tauchten den Raum in ein angenehmes warmes Licht.
Für einen Augenblick lang blieb Liz wie angewurzelt stehen und nahm die Pracht in sich auf. Zum ersten Mal, seit sie Lorenzo dei Cesari kannte, hatte etwas seine Gegenwart in den Hintergrund gedrängt.
Doch das änderte sich schnell, man merkte, wie seine Gegenwart den Raum beherrschte, als er an den Tischen vorbei in Richtung einer der Terrassentüren ging.
Er drehte sich kurz zu Liz um und bat sie, ihm zu folgen. „Möchtest du nicht mit mir hinauskommen? Ich schlage vor, wir nehmen noch einen Drink vor dem Essen.“
„Wo ist eigentlich Mariella?“ Liz wurde auf einmal bewusst, dass trotz der Ankündigung das junge Mädchen nirgends zu sehen war. Und mit Lorenzo irgendwo allein zu sein war das Letzte, was sie sich wünschte. Es machte sie schon unsicher, sich im selben Raum wie er aufzuhalten.
„Sie wird uns gleich Gesellschaft leisten.“ Als sie hinaus auf die Terrasse trat, stand er vor der großen Bar, in die sogar ein Kühlschrank eingebaut war.
„Was möchtest du?“, erkundigte er sich. Dann lächelte er aufmunternd. „Keine Angst, mia cara, du bist völlig sicher bei mir.“
Nun, bei ihrem letzten Zusammentreffen war das nicht der Fall gewesen! Liz wünschte sich, in seiner Gegenwart nicht so nervös zu sein. Sie bestellte sich einen einfachen Drink, sie wollte nicht schon vor dem Essen einen Schwips bekommen! „Einen Gin Tonic bitte.“
„Wird sofort erledigt.“ Er machte sich an die Arbeit und deutete auf die Balustrade der Terrasse. „Warum genießt du nicht den Ausblick, bis ich fertig bin? Die Aussicht von hier soll zu den schönsten in der ganzen Region zählen. Und eigentlich“, fuhr er fort, „darf man durchaus sagen, ohne unbescheiden zu klingen, zu den grandiosesten in der ganzen Welt überhaupt.“
Ohne auf seine Bemerkung einzugehen, ging Liz hinüber zur Steinbalustrade und beugte sich vor. Er hatte wirklich recht, die Aussicht war einfach atemberaubend.
Sie befanden sich im Erdgeschoss des Hauses, aber unterhalb der Terrasse fielen die Felsen steil ab ins Meer. Auf der rechten Seite, ein wenig entfernt, lagen wunderschön angelegte Gärten, links türmten sich zackige Kliffs auf. Dahinter erstreckte sich das unendliche blaue Meer.
Der Himmel über ihnen war übersät mit Sternen, die Mondsichel tauchte immer wieder hinter den dahinziehenden Wolken auf und überzog die nächtliche Landschaft
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