JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
ihren Fingern, was ihr ein Prickeln quer über die Handfläche schickte. „Ich möchte, dass Sie etwas Bedenkzeit haben. Sie müssen alles genau durchdenken. Um sich ganz sicher zu sein.“
„In welcher Hinsicht sicher?“ Ihr Herz pochte mittlerweile wie wild.
„Zu wissen, was Sie wirklich wollen.“
„Ich weiß es schon …“, entgegnete sie wie aus der Pistole geschossen.
Doch er hob eine Hand und brachte Francine zum Schweigen. „Die Dinge könnten zu Hause ganz anders aussehen. Eines müssen Sie mir versprechen: Sie sollen mit niemandem über unsere Bekanntschaft sprechen. Wie auch immer Sie sich am Ende entscheiden mögen – ich möchte, dass es Ihre ureigene Entscheidung war. Versprechen Sie mir das?“ Sein Blick wirkte plötzlich gefährlich.
„Versprochen.“ Ihr Herz pochte wie verrückt, denn seine Worte klangen so, als habe er etwas Langfristiges mit ihr vor.
Alessandro sah ihr so fest in die Augen, dass sie keine Chance hatte, auch nur einen Augenblick wegzuschauen. „Also werden Sie heute in einer Woche wieder nach Venedig kommen – oder aber Sie werden für immer wegbleiben.“
Francine presste die Lippen zusammen. „Was ist dann, wenn ich herkomme und – und Sie Ihre Einstellung geändert haben?“ Sie fühlte sich plötzlich total angespannt. Es war so schwer für sie zu glauben, dass er wirklich ernst meinte, was er da sagte.
Alessandro schaute sie mit einem geheimnisvollen Blick an. „Ich habe schon vor langer Zeit zu meiner Einstellung gefunden. Sie wird sich nicht ändern.“
Was will er bloß damit sagen? In Francines Kopf drehte sich alles. Wusste er bereits seit der ersten Nacht im Palazzo, was er wollte? Aber das war noch nicht lange her. Obschon es ihm so vorkommen mochte – wie ihr selbst übrigens auch – dass sie sich schon ihr halbes Leben lang kannten.
Alessandro ließ nicht zu, dass sie noch weitere Fragen stellte. Er fasste sie beim Arm und geleitete sie aus dem Café. Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, gingen sie zu ihrem Hotel zurück. Dort angekommen, wartete Francine gespannt darauf, dass er ihr wie sonst beim Abschied einen zarten, verführerischen Handkuss gab.
Stattdessen aber zog er sie geradezu unsanft an sich, neigte seinen Kopf und küsste sie auf den Mund. Es war absolut kein liebevoller Kuss. Alessandro war so draufgängerisch wie am ersten Abend im Palazzo. Francines Körper sackte erst ein wenig nach hinten angesichts der so sehnsüchtig erwarteten Berührung. Doch schon wenige Momente später lehnte sie sich verstärkt an ihn an, hungrig nach mehr Liebkosungen.
Alessandro war nur allzu gewillt, mehr zu geben. Er schloss sie so fest in seine Arme, dass sie spüren konnte, wie sein Herz gegen ihre Brust pochte. Ohne Scheu erforschte seine Zunge ihren weichen Mund, während seine Hände sich auf dem dünnen Stoff ihres Kleides vortasteten.
Bald hatte Francine jeden Orientierungssinn verloren. Ihre Finger waren voller Sehnsucht, ihn zu berühren. Alessandro seufzte beglückt, bevor er sie nur widerwillig von sich wies.
„Wir befinden uns hier mitten auf einer öffentlichen Straße“, erinnerte er sie mit gequältem Blick. Atemlos zog er sie ein wenig zur Seite und startete einen neuen Angriff auf ihren Mund.
Für Francine war dies nicht der erste Kuss in ihrem Leben, und sie glaubte, alles über das Küssen zu wissen. Doch Alessandro zeigte ihr auf süße Weise, wie viel mehr es auf diesem Gebiet zu wissen gab! Seine Lippen berührten sie erst ganz sanft und dann wieder so wild, als wollten sie Francines totale Unterwerfung erzwingen.
Als eine Gruppe von Leuten lärmend in die Straße einbog, wurden beide jäh in die Realität zurückgeholt. Alessandro atmete ein paarmal tief durch und riss sich dann von Francine los.
„Du hast nur ein paar Tage Bedenkzeit, Francine“, erinnerte er streng. „Länger werde ich nicht warten.“
Er gab ihr einen letzten, flüchtigen Kuss. Dann drehte er sich um, schlenderte davon und ließ sie erhitzt und zitternd zurück.
Francine wollte ihm am liebsten nachlaufen, ihm sagen, dass sie überhaupt keine Bedenkzeit bräuchte, sondern ihm schon jetzt ihre Entscheidung mitteilen könnte. Aber irgendetwas hielt sie zurück, die leise Stimme ihres gesunden Menschenverstands vielleicht, die sich trotz des Sturms der Gefühle zu Wort meldete. Sie wusste, dass sie die anstehende Entscheidung zu Hause und in Ruhe treffen musste, mit etwas Abstand und klarem Denkvermögen – wenn sie dieses überhaupt je
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