JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
kamen auch persönlich gut miteinander aus. Leider nur hatte es bei ihr nie gefunkt.
„Ich wünsche dir alles Gute“, rief er ihr zum Abschied zu. „Und vergiss nicht, mir irgendwann Bescheid zu geben, ob ich der jetzigen Aushilfskraft eine Dauerstellung geben soll oder nicht.“
„Mache ich“, versprach sie. „Und danke für alles, Pete. Du bist ein guter Chef gewesen und ein guter Freund.“
Als das Flugzeug endlich auf dem Flugplatz Marco Polo außerhalb Venedigs landete, gluckerte Francines Magen vor Nervosität. Ob Alessandro sich nun auch tatsächlich freuen würde, sie wiederzusehen?
Francine nahm ein Bootstaxi nach Venedig, das sündhaft teuer war. Aber das war ihr jetzt egal. Als sie die Lagune durchkreuzten und sie in der Ferne die Stadt erblickte, konnte sie vor Aufregung kaum mehr atmen.
Schließlich erreichte das Taxi den Canale Grande. Wie gebannt blickte Francine auf die an ihr vorbeirauschenden Palazzi, bis endlich der eine zum Vorschein kam, der ihr Ziel war. Der schmale Bootssteg lag verlassen da, niemand war zu sehen. Alessandro hatte offenkundig Besseres zu tun, als nach ihr Ausschau zu halten.
Francine war vor Enttäuschung wie gelähmt.
Wenige Minuten später stand sie mitsamt ihrem Gepäck auf dem Steg. Sie starrte auf die geschlossene Eingangstür zum Palazzo. Sollte sie einfach hineingehen? Was aber sollte sie tun, wenn das Portal verriegelt war?
Doch da öffnete sich die Tür, leise und wie von selbst, und Alessandro stand vor ihr. Seine graugrünen Augen bekamen plötzlich einen Glanz, der nicht eindeutig zu bestimmen war. Triumph? Zufriedene Genugtuung? Einfache Freude?
„Du bist also gekommen, cara“, sagte er leise.
Dann schenkte er ihr ein Lächeln, und mit einem Male schien alles geklärt. Er nahm ihr Gepäck und brachte es in den Palazzo. Francine lief leicht schwankend hinter ihm her. Sie konnte es kaum fassen, wie rasch beim bloßen Anblick dieses Mannes ihre Knie weich wurden.
Während sie die Treppen zum ersten Stock hinaufstiegen, sprach keiner von ihnen ein Wort. Alessandro führte sie in ein ihr noch unbekanntes Zimmer mit einem atemberaubenden Blick auf den Canale Grande. Der Raum strahlte Gemütlichkeit aus, trotz der eleganten Seidentapeten und der bemalten Zimmerdecke, der gewaltigen Spiegel und Kerzenhalter an den Wänden und der Porzellanfiguren auf den Tischen. Ein großes schweres Sofa neben einer riesigen Zimmerpalme lud zum Verweilen ein – doch empfand Francine momentan alles andere als Muße.
Alessandro drehte sich zu ihr um und blickte ihr in die Augen. „Du hast viel Gepäck mitgebracht. Heißt das, dass du dich zum Bleiben entschieden hast?“
„Ja“, antwortete sie mit zittriger Stimme. „Wenn es dir recht ist.“
„Es ist mir mehr als recht.“ Wieder erschien dieser Glanz des versteckten Triumphes in seinen Augen. Einen Moment lang fühlte sich Francine total verunsichert. Was hatte dieser Blick zu bedeuten? War das Ganze nur ein Zeitvertreib für ihn, oder trieb er gar ein böses Spiel mit ihr?
Seine nächsten Worte verjagten diese Gedanken jedoch – aber dafür versetzten sie sie in einen völligen Schock.
„Du hast gerade noch Zeit genug, um zu duschen und etwas Passendes zum Anziehen herauszusuchen“, teilte Alessandro ihr mit. „Für vierzehn Uhr habe ich unseren Hochzeitstermin festgelegt.“
Francine fiel fast die Kinnlade herunter. Sie konnte nicht glauben, was sie da gerade vernommen hatte. Sie musste nicht richtig gehört haben. Oder hatte sie vielleicht kurz geträumt?
„Hochzeit?“, stammelte sie, als sie wieder zu sich kam.
Alessandro rückte ein Stückchen näher; seine Finger strichen leicht über ihren Handrücken. „Es ist das, was wir uns beide wünschen, nicht wahr?“, raunte er.
„Aber ich wusste nicht – ahnte nicht – so einfach geht das doch gar nicht“, stotterte sie. „Oh, es ist bestimmt gar nicht möglich.“ Sie war atemlos und völlig konfus.
„Und ob es möglich ist. Der Standesbeamte ist bestellt, alles ist vorbereitet.“
„Aber meine Familie – Freunde –“
„Keine Familie, keine Freunde“, unterbrach er sie. „Nur wir beide. Du kannst ein Kleid meiner Schwester anziehen. Ist es nicht ein englischer Brauch, dass die Braut zur Hochzeit ein geborgtes Kleid trägt?“
„Ja, schon – aber die nötigen Papiere –“
„Wir brauchen nur deinen Reisepass. Bei deinem letzten Venedig-Besuch habe ich mir heimlich einen Tag deinen Pass von der Hotelrezeption
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