JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Unterstützung brauchen, Francine.“
„Nicht von dir“, stellte sie klar. Sie wollte keine Hilfe annehmen, die er ihr nur aus reinem Mitleid gewähren würde.
Sein Gesichtsausdruck wurde düster. „Verweigerst du meine Unterstützung, weil ich mit diesem Kind nichts zu tun haben will? Ich möchte mich dafür – und für viele andere Dinge – ganz aufrichtig entschuldigen.“
Francine ließ sich nicht so leicht erweichen. „Unsere Hochzeitsnacht zum Beispiel?“ Sie konnte nicht verbergen, wie sehr sie noch immer deswegen litt.
„Ja“, stimmte er notgedrungen zu. Es war ihm anzusehen, dass er dieses unselige Kapitel am liebsten aus seinen Erinnerungen streichen würde.
„Nun, es tut mir leid“, entgegnete sie, „aber eine wortreiche Entschuldigung ist wohl nicht ganz ausreichend, Alessandro.“
„Soll das heißen, ich soll mich dir vor die Füße werfen?“
Francine hatte plötzlich den Eindruck, dass er eben dies tun würde, wenn sie darauf bestünde. Aber sie wollte gar nicht seine totale Unterwerfung. Vielmehr und vor allem war ihr immer noch danach zumute, von der Bildfläche zu verschwinden, bevor er ihr noch mehr Schmerzen zufügen konnte. „Mein einziges Bedürfnis besteht momentan darin, von hier wegzukommen“, versuchte sie ihm verzweifelt klarzumachen.
„Und was geschieht, wenn ich dich nicht weglasse?“
„Du kannst mich nicht einfach festhalten!“
„Ich glaube schon, dass ich das kann“, sagte Alessandro. Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu. „Zudem möchte ich dir ein Angebot machen, das du nur ausschlagen würdest, wenn du eine völlige Närrin wärest.“
Sein Blick ließ Francine erschaudern. „Was für ein Angebot?“, hauchte sie.
„Ich bin bereit, das Baby nach seiner Geburt zu adoptieren“, verkündete er. „Es soll meinen Namen tragen, ein geordnetes Zuhause und eine gesicherte Zukunft bekommen.“
Francine machte große Augen und schüttelte dann energisch den Kopf. „Wie kommst du denn auf einmal dazu?“ Und wie kannst du ein Kind adoptieren wollen, das ohnehin deines ist, dachte sie zynisch.
Sein Angebot kam ihr wie eine weitere Herausforderung vor. Gekränkt und mit ihrer Geduld am Ende huschte sie geschwind an ihm vorbei, riss die Tür auf und lief hinaus.
Auf der Treppe verlor sie das Gleichgewicht. Sie hörte nicht mehr ihren eigenen Schrei, der sie im Sturz die Treppenstufen hinunter begleitete.
Das Nächste, was Francine bewusst wahrnahm, war ein leises Murmeln besorgt klingender Stimmen über ihr. Sie wollte davon aber nichts wissen, hielt ihre Augen geschlossen und ignorierte ihre Umgebung. Als sie schließlich gänzlich erwachte, spürte sie Schmerzen in Arm und Schulter und in einem Bein. Aber nicht in meinem Bauch, stellte sie mit großer Erleichterung fest – Gott sei Dank!
Doch musste sie dies noch einmal bestätigt wissen. „Mein Baby?“, krächzte sie.
Sie vernahm Alessandros Stimme. „Dein Baby ist unversehrt.“ Nachdem er ihr genug Zeit gelassen hatte, die beruhigende Nachricht zu verdauen, fuhr er fort: „Du bist die Treppe hinuntergepurzelt wie ein Gummiball. Du hast aber nur Schrammen abbekommen, zum Glück nichts gebrochen, keine inneren Verletzungen.“
Endlich brachte Francine es fertig, ihn anzusehen. Sie war überrascht, wie bleich und angespannt er aussah und wusste nicht, ob sie darüber eher schmunzeln oder besorgt sein sollte. „Du siehst ja mitgenommener aus als ich!“
„Wahrscheinlich weil ich einige Momente lang dachte, du würdest dich umbringen. Ich bin noch immer ziemlich geschockt. Versprich mir, nicht noch einmal so unvorsichtig zu sein.“
„Versprochen.“ Sie versuchte ihre steife Schulter zu bewegen und stöhnte. „Es tut viel zu sehr weh, um es zu wiederholen.“
Bereits nach zwei Tagen konnte Francine das Krankenhaus wieder verlassen. Als es ihr nach einigen weiteren Tagen schon wieder erheblich besser ging – nicht zuletzt dank der fürsorglichen Betreuung von Angelina beinahe rund um die Uhr – holten die alten Gedanken Francine wieder ein.
Sie erinnerte sich daran, dass sie eigentlich schon abgereist sein wollte – und dass die Zeit drängte, konkrete Pläne für die Zukunft zu machen. Schon bald würde sie ein kleines Menschenleben zu versorgen haben. Diese Vorstellung fand sie toll, aber zugleich auch etwas beängstigend – zumal sie alles ganz allein würde bewältigen müssen. Sie war fest entschlossen, sofort nach London zu fliegen, sobald sie wieder auf den Beinen war –
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