JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
keiner auf die Idee kam, dass dort zwischen den Bücherregalen eine Tür war.
„Es tut mir leid – ich wollte Sie nicht erschrecken“, entschuldigte er sich. „Ich war in meinem Arbeitszimmer, um aufzuräumen.“ Er sah Rosie an. „Ich freue mich sehr, dass Sie mein Buch so hoch einschätzen. Da ich genug vom Fernsehen habe und auch nicht zum Journalismus zurückkehren möchte, ist die Schriftstellerei die einzige Alternative.“
In diesem Moment kam Encarna mit einer Suppenterrine herein, und alle setzten sich auf ihre Plätze.
„Wer ist der junge Mann, der uns begrüßte?“, fragte Carolyn, als sie ihre Serviette auseinanderfaltete.
„Jose Maria Rodriguez … Er ist bei der Armee und hat zurzeit Urlaub und möchte dabei sein Englisch aufbessern. Er war gerade hier, als ich weggerufen wurde. Und da Encarna nicht Englisch spricht, bat ich ihn, mich zu vertreten.“
„Sprechen Sie fließend Spanisch?“, fragte Anna.
„Ich spreche recht gut kastilianisches Spanisch, die Amtssprache in Spanien. Aber in dieser Gegend sprechen die Leute Valenciano, außer wenn sie mit Fremden reden. Da ich jetzt die ganze Zeit über hier lebe, wird es nicht lange dauern, bis ich es auch kann.“
„Sie sprachen vorhin von dem Trippeln kleiner Füße. Gehören eine Frau und Kinder zu Ihrem Plan, hier zu bleiben?“, fragte Carolyn.
„Eine glückliche Familie gehört doch zum Lebensziel der meisten Menschen, oder nicht?“, antwortete er. „Bis vor kurzem hätte mich bei der Arbeit, die ich bis dahin ausübte, keine vernünftige Frau genommen. Wenn ‚‚Crusade‘‘ sich gut verkauft, bin ich vielleicht ein besserer Fang. Aber bisher habe ich keine Frau kennengelernt, die sich in ein Kloster im Hinterland von Spanien zurückziehen möchte. Sind Sie drei verheiratet?“
„Ich bin es. Carolyn war es. Und Rosie ist es nicht“, sagte Anna.
„Wie haben Sie das Kloster entdeckt?“, fragte Carolyn. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Touristen sich in dieses Dorf verirren.“
„Nein, hier gibt es nichts, was Pauschaltouristen anziehen könnte. Aber ein paar Pensionäre aus den kälteren Regionen Europas und Nordamerikas, die hier das Jahr über leben, kommen in die Bar des Dorfes, um gegrillte Lammkeule zu essen. Das ist die Spezialität der Frau des Wirtes. Ich habe Font Vella entdeckt, als ich mit einem Freund hier war, dessen Eltern an der Küste leben. Wir waren begeisterte Bergwanderer, und eines Tages nahmen wir uns vor, die Mauleselpfade, die sich kreuz und quer durch das Bergland ziehen, zu erkunden. So kamen wir hierher.“
Rosie erfuhr Dinge über ihn, von denen sie nichts geahnt hatte. Das Kloster musste ihm schon gehört haben, als sie ihn kennenlernte, aber er hätte nie mit seinen Kollegen darüber gesprochen.
Noch hatte sie ihn je etwas vom Bergwandern erzählen hören.
„Ich habe eine Freundin, eine Fotojournalistin, die häufig für die Zeitschrift Hello! arbeitet“, sagte sie. „Wie Sie sicherlich wissen, ist das ein Ableger der spanischen Wochenzeitschrift Hola! Ich bin sicher, beide Magazine wären sehr an einer Reportage über das Kloster interessiert. Hätten Sie etwas dagegen? Es wäre ausgezeichnete Werbung für Sie.“
„Ich muss zugeben, dass ich, nachdem ich einmal davon gelebt habe, in anderer Leute Privatleben einzudringen, nicht erpicht darauf bin, mein eigenes Leben der Öffentlichkeit preiszugeben. Ist das nötig? Autoren wie Forsyth und Deighton scheinen auch nicht viel von persönlicher Werbung zu halten.“
„Sie waren längst etabliert, bevor das Verlagsgeschäft so ein enormer Wettbewerb geworden ist“, sagte Anna. „Ich kann Ihnen nicht genug raten, allem zuzustimmen, was Rosie vorschlägt.“
„Wenn Sie möchten, können Sie den Text der Reportage selbst schreiben“, sagte Rosie. „Sasha macht das nichts aus. Sie ist eine exzellente Fotografin, aber nicht so heiß aufs Schreiben. Für gewöhnlich möble ich ihre Texte etwas auf. Sie würde sich freuen, wenn Sie mit ihr zusammenarbeiteten.“
Nicholas sah sie gebannt an, sie spürte, dass er nicht hörte, was sie sagte.
„Mein Gott! Rosie das Pummelchen“, rief er plötzlich. „Ich hatte gleich das Gefühl, dass ich dich schon irgendwo einmal gesehen hatte, aber da ich deinen Nachnamen vergessen hatte, sagte mir Middleton nichts. An deine Augen habe ich mich erinnert. Alles andere an dir ist völlig verändert, aber nicht diese wunderschönen grauen Augen.“
Rosies Herz machte einen seltsamen
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