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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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gut, wenn Sie gekommen
sind, um nach mir zu sehen, dann haben Sie ja jetzt gesehen, dass es mir
ausgezeichnet geht, und können wieder zurück ins Haus.«
    »Caroline.« Er räusperte sich. »Es
gibt etwas, das ich Ihnen sagen muss.«
    Sie schaute
weg. »Sie schulden mir keine Erklärungen.«
    Er ließ
sich neben ihr nieder, ohne es zu merken, dieselbe Haltung annehmend. Er stützte das
Kinn auf seine Knie und bemerkte: »Es gibt Gründe dafür, warum ich geschworen
habe, nie zu heiraten.«
    »Ich will
das nicht hören.«
    »Nichtsdestotrotz
muss ich es Ihnen sagen.«
    Daraufhin verfiel sie in Schweigen,
und er fuhr fort: »Als Marabelle gestorben ist ...« Er stockte.
    »Sie brauchen das nicht zu tun«,
warf sie rasch ein. »Bitte.«
    Er beachtete ihren Einwand nicht. »Als
sie gestorben ist, dachte ich ... hatte ich das Gefühl – Gott, das ist so
schwer in Worte zu fassen.« Er stieß seinen angehaltenen Atem aus, und darin
lag unendliche Qual. »Ich war innerlich tot. Das ist die einzige Möglichkeit,
es zu beschreiben.«
    Caroline schluckte und konnte kaum
den Wunsch unterdrücken, ihn zu berühren, zu trösten.
    »Ich kann
Ihnen nicht das geben, was Sie brauchen.«
    »Ich weiß«, antwortete sie bitter. »Ich
kann es nicht mit einer Toten aufnehmen.«
    Bei ihren Worten zuckte er zusammen.
»Ich habe geschworen, nie zu heiraten.«
    »Ich habe nie eine Heirat von Ihnen
verlangt. Ich hätte vielleicht ... das tut nichts zur Sache.«
    »Sie hätten
vielleicht was?«
    Caroline schüttelte den Kopf, da sie
ihn ganz bestimmt nicht wissen lassen wollte, dass es eine Zeit gegeben hatte,
zu der sie sich genau das gewünscht hatte. »Bitte sprechen Sie doch weiter«,
antwortete sie geistesabwesend.
    Er nickte, auch wenn man ihm
deutlich anmerkte, dass er zu gerne gewusst hätte, was sie beinahe
ausgeplaudert hätte. »Ich habe mir immer gesagt, dass ich aus Achtung für
Marabelle nicht heiraten dürfte, dass ich ihrem Andenken nicht untreu werden
dürfte. Und ich denke, ich habe das wirklich geglaubt. Aber heute Nacht habe
ich begriffen, dass das nicht mehr länger stimmt.«
    Sie wandte ihm das Gesicht zu,
tausend Fragen in den Augen.
    »Marabelle ist tot«, erklärte er mit
ausdrucksloser Stimme. »Und ich weiß das. Ich kann sie nicht zurückbringen.
Das habe ich auch nie geglaubt. Es ist bloß ...«
    »Es ist bloß was, Blake?« hakte sie
in leise drängendem Ton nach, als er keine Anstalten machte, fortzufahren. »Erzählen
Sie es mir, bitte. Helfen Sie mir, es zu verstehen.«
    »Ich hatte das Gefühl, dass ich sie
im Tod nicht auch noch so im Stich lassen konnte, wie ich es im Leben getan
habe.«
    »O Blake. Sie haben nie jemanden im
Stich gelassen.« Sie berührte ihn sachte am Arm. »Irgendwann werden auch Sie
das einsehen.«
    »Ich weiß.« Er schloss einen
Augenblick lang die Augen. »Das habe ich immer gewusst, tief in mir. Sie war
so dickköpfig und halsstarrig. Ich hätte sie nicht aufhalten können.«
    »Warum sind Sie dann so fest dazu
entschlossen, unglücklich zu sein?«
    »Es liegt nicht mehr länger an
Marabelle. Es liegt an mir.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Irgendwann habe ich einen Teil von
mir, von meinem Innersten verloren. Ich weiß nicht, ob meine Bitterkeit der
Grund war oder meine Trauer, aber ich habe aufgehört, etwas für andere zu
empfinden.«
    »Das stimmt doch nicht. Ich kenne
Sie besser, als Sie glauben.«
    »Caroline, ich fühle nichts!« rief er.
»Nichts Tiefes oder Bedeutendes, wenigstens. Können Sie nicht erkennen, dass
ich innerlich gestorben bin?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sagen Sie
das nicht! Es ist nicht wahr.«
    Er packte sie mit überraschender
Eindringlichkeit an den Schultern. »Es ist wahr. Und Sie verdienen mehr,
als ich Ihnen geben kann.«
    Sie starrte auf seine Hand. »Sie
wissen gar nicht, was Sie reden«, flüsterte sie.
    »Doch, zur Hölle noch einmal.« Ihr
den Rücken zukehrend, stand er auf und starrte verloren in die Brandung. Nach
einem Augenblick des Schweigens sagte er: »James hat erklärt, dass er Sie
heiraten will.«
    »Ich verstehe.«
    »Ist das alles, was Sie dazu zu
sagen haben?«
    Sie stieß ungeduldig ihren
angehaltenen Atem aus. »Was wollen Sie von mir hören, Blake? Sagen Sie es mir,
und ich werde es sagen. Aber ich weiß nicht, was Sie wollen. Ich weiß sogar gar
nicht mehr, was ich eigentlich will.« Sie barg das Gesicht an den angezogenen
Knien. Das war eine Lüge gewesen. Sie wusste ganz genau, was sie wollte, und
dabei war er neben ihr

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