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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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mir
auch schon gesagt.«
    »Hat er Sie nicht gebeten, ihn Blake
zu nennen?«
    »Doch. Aber irgendwie scheint es mir
zu ...«
    Vertraulich. Das Wort ging ihr ebenso wenig aus
dem Kopf wie der Mann. Vor ihrem geistigen Auge erschien sein Gesicht: dunkle
Brauen, elegant geformte Wangenknochen, ein Lächeln, das nur selten erschien
... aber wenn es das tat ...
    Es war wirklich demütigend, wie
leicht sein Lächeln sie schwindelig machen konnte.
    Und erst sein Kuss! Lieber Himmel,
dabei hatten sie Gefühle überwältigt, die unmöglich gut für ihren Geisteszustand sein konnten. Er hatte sich zu ihr hinuntergebeugt, und sie war
einfach erstarrt, wie gebannt von seinem feurigen Blick unter schweren Lidern.
Wenn er den Zauber nicht gebrochen hätte, indem er sie Carlotta nannte – der
Himmel allein wusste, welche Freiheiten sie ihm gestattet hätte.
    Am verwunderlichsten war jedoch
gewesen, dass er den Kuss ebenso genossen zu haben schien. Percy hatte immer
behauptet, sie wäre das dritthässlichste Mädchen in ganz Hampshire, aber auf
der anderen Seite war Percy ein Dummkopf, und schon seit jeher waren
vollbusige Blondinen eher nach seinem Geschmack gewesen ...
    »Caroline?«
    Jäh aus ihren Gedanken gerissen, sah
sie auf.
    James' Lippen waren zu einem
belustigten Lächeln verzogen. »Sie träumen mit offenen Augen.«
    »Oh. Das tut mir schrecklich Leid.
Ich wollte gerade sagen, dass Mr ... äh, ich meine Blake, schon mit mir
darüber geredet hat, dass ich Ihnen helfen soll, Oliver Prewitt dingfest zu machen.
Ich muss zugeben, es ist eine beunruhigende Vorstellung, dass meine Mitarbeit
dafür verantwortlich sein könnte, ihn an den Galgen zu bringen. Wenn er
allerdings, wie Sie sagen, in Hochverrat verwickelt ist ...«
    »Das ist er, davon bin ich überzeugt.«
    Caroline runzelte die Stirn. »Er ist
ein widerwärtiger Mensch. Es war schon grässlich genug von ihm, Percy zu befehlen, mir Gewalt anzutun, aber Tausende britischer Soldaten in Gefahr zu
bringen ... ich kann es einfach nicht begreifen.«
    Auf James' Zügen breitete sich
langsam ein Lächeln aus. »Praktisch und patriotisch. Caroline Trent, Sie sind
unbezahlbar.«
    Wenn nur auch Blake dieser Ansicht
wäre!
    Caroline stellte ihre Tasse klirrend
auf die Untertasse zurück. Ihr gefiel die Richtung, die ihre Gedanken in
Bezug auf Blake Ravenscroft nahmen, überhaupt nicht.
    »Ah, sehen Sie nur«, bemerkte James
und erhob sich abrupt. »Unser wandernder Gastgeber kehrt heim.«
    »Verzeihung?«
    James deutete zum Fenster. »Er
scheint seine Meinung geändert zu haben. Vielleicht hat er entschieden, dass
unsere Gesellschaft schließlich doch nicht so schlimm ist.«
    »Oder der Regen hat ihn
heimgetrieben«, entgegnete Caroline. »Es hat zu nieseln begonnen.«
    »Stimmt. Mutter Natur ist eindeutig
auf unserer Seite.«
    Eine Minute später betrat Blake mit
nassen Haaren den Empfangssalon. »Riverdale«, verkündete er barsch, »ich habe
über sie nachgedacht.«
    »Sie ist im selben Zimmer«, warf Caroline
trocken ein.
    Falls Blake sie gehört hatte, ließ
er es sich durch nichts anmerken. »Sie muss gehen.«
    Bevor Caroline Einwände erheben
konnte, hatte James schon die Arme vor der Brust verschränkt und erklärte: »Dem
widerspreche ich. Entschieden.«
    »Es ist zu gefährlich. Ich werde
nicht zulassen, dass eine Frau ihr Leben riskiert.«
    Caroline war sich nicht sicher, ob
sie sich geschmeichelt fühlen. sollte oder eher gekränkt. Sie entschied sich
für »gekränkt« – seine Ansichten schienen eher von seiner wenig rühmlichen
Einschätzung des schwachen Geschlechtes her zu stammen, als seiner übergroßen
Sorge um ihr Wohlergehen zu entspringen. »Glauben Sie nicht, dass die
Entscheidung darüber mir zusteht?« warf sie ein.
    »Nein«, erwiderte Blake, ihre
Anwesenheit endlich zur Kenntnis nehmend, wenn auch mit unbefriedigendem Ergebnis.
    »Blake hat das sehr ausgeprägte
Bedürfnis, Frauen vor allem Unbill zu beschützen«, sagte James, an Caroline
gewandt.
    Das brachte ihm einen wütenden Blick
von Blake ein. »Ich werde nicht erlauben, dass sie getötet wird.«
    »Sie wird nicht getötet werden«,
erwiderte James.
    »Und woher willst du das wissen?«
verlangte Blake zu erfahren.
    James schmunzelte. »Weil ich sicher
bin, dass du, mein lieber Junge, es nicht erlauben wirst.«
    »Behandle mich nicht so herablassend«,
knurrte Blake.
    »Meine aufrichtige Entschuldigung
für den, lieben Jungen', aber was das andere angeht, weißt du, dass ich

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