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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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...
    Vielleicht waren das auch alles
Grillen. Caroline mochte zwar sehr unterhaltsam sein, und sie mochte auch
während der nächsten fünf Wochen hier in Seacrest Manor leben, aber schon bald
wäre sie fort. Und sie gehörte nicht zu der Sorte Frauen, mit denen man sich
einfach so einließ; sie gehörte zu den Frauen, die man heiratete.
    Blake wollte nicht heiraten.
Niemals. Darum würde er sie in Ruhe lassen. Trotzdem, so dachte er in einer
typisch männlichen Schlussfolgerung, würde ein wenig Anschauen nicht schaden
...
    Er betrachtete unverfroren ihr
Profil, während sie das Fenster studierte und ihr Arm sich hob und senkte, als
sie im Geiste die Höhe zu schätzen versuchte. Sie drehte sich ganz plötzlich zu
ihm um und verlor beinahe im weichen Gras ihr Gleichgewicht. Sie öffnete den
Mund, blinzelte, schloss ihn, dann öffnete sie ihn wieder und
fragte: »Was haben Sie sich angeschaut?«
    »Sie.«
    »Mich?«
krächzte sie. »Warum?«
    Er zuckte die Achseln. »Es gibt hier
sonst nichts Besonderes zu sehen. Wir haben ja schon festgestellt, dass es
meiner guten Laune nicht sonderlich zuträglich ist, wenn ich dem Garten zu viel
Aufmerksamkeit schenke.«
    »Blake!«
    »Weiterhin macht es mir Freude,
Ihnen bei der Arbeit zuzusehen.«
    »Verzeiht ... aber ich habe doch gar
nicht gearbeitet. Ich habe nur im Geiste dieses Fenster maßgenommen.«
    »Das ist doch Arbeit. Wussten Sie,
dass Sie ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht haben?«
    »Nein, ich ... Was hat das eine denn
mit dem anderen zu tun?«
    Blake lächelte. Es machte ihm Spaß,
sie aus dem Konzept zu bringen. »Nichts«, erwiderte er. »Ich wollte damit bloß
sagen, dass ich Ihren Gedankengängen mühelos anhand Ihres Mienenspiels folgen
konnte.«
    »Oh. Ist
das schlimm?«
    »Keineswegs. Allerdings würde ich
Ihnen davon abraten, zu versuchen sich als berufsmäßiger Spieler Ihren Lebensunterhalt zu verdienen.«
    Darüber musste sie lachen. »Ganz
bestimmt nicht, aber ich ...« Ihre Augen wurden schmal. »Wenn Sie glauben,
dass Sie so gut erkennen können, was ich denke – was haben Sie denn gedacht,
was ich gedacht habe?«
    Blake spürte, wie sich etwas in ihm
löste. Mit einem Mal fühlte er sich wieder so jung und sorglos wie in all den
Jahren seit Marabelles Tod nicht mehr. Doch auch wenn er wusste, dass dies zu
nichts führen konnte, so war er doch unfähig, sich davon abzuhalten, einen
Schritt nach vorne zu machen und zu sagen: »Sie haben gedacht, dass Sie mich
gerne wieder küssen würden.«
    »Das habe
ich nicht!«
    Er nickte
langsam, bestätigend. »O doch.«
    »Nicht im Geringsten. In Ihrem
Arbeitszimmer vorhin vielleicht ...« Sie biss sich auf die Lippen und stöhnte
innerlich auf.
    »Hier. In meinem Arbeitszimmer. Ist
das denn wirklich wichtig?«
    Sie stemmte ihre freie Hand in die
Hüfte, mit der anderen stützte sie sich auf ihren Stock. »Ich gebe mir Mühe,
Ihnen zu helfen bei dieser Mission oder Aufgabe oder wie auch immer Sie es
nennen wollen, und Sie reden davon, mich zu küssen!«
    »Nun, das stimmt nicht ganz. Um
genau zu sein, hatte ich davon gesprochen, dass Sie mich küssen.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an.
»Sie müssen verrückt sein.«
    »Das ist gut möglich«, räumte er ein
und stellte sich dicht vor sie. »Auf jeden Fall habe ich so etwas schon sehr
lange nicht mehr getan.«
    Sie sah zu ihm auf und betrachtete
sein Gesicht, während sie mit bebenden Lippen flüsterte: »Nein?«
    Er schüttelte ernst den Kopf. »Sie
haben eine äußerst befremdliche Wirkung auf mich, Miss Caroline Trent.«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    »Manchmal«, antwortete er mit
schiefem Lächeln, »lässt sich das schwer sagen. Ich neige aber zu der Ansicht,
dass es meistens gut ist.«
    Er beugte sich zu ihr hinab und
strich mit seinen Lippen über ihre. »Was wollten Sie mir über das Fenster
sagen?« erkundigte er sich mit heiserer Stimme.
    Sie blinzelte erstaunt. »Das habe
ich vergessen«, hauchte sie.
    »Gut.« Und dann küsste er sie
wieder, dieses Mal aber nachdrücklicher und mit mehr Gefühl, als er zu besitzen
geglaubt hatte. Mit einem leisen Seufzen ließ sie sich gegen ihn sinken, so
dass er die Arme um sie schlingen konnte.
    Caroline ließ ihren Stock fallen,
legte ihm die Arme um den Nacken und gab jeden Versuch auf, klare Gedanken zu
fassen. Wenn seine Lippen ihre bedeckten und sie warm in seinen Armen lag,
schien es nicht sehr viel Sinn zu machen, darüber nachzudenken, ob ihn zu
küssen wirklich eine so gute Idee war. Ihr

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