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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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ich muss jetzt wirklich nach Hause. Man erwartet mich dort.«
    »Ja, davon
bin ich überzeugt«, sagte Blake gedehnt.
    Caroline blieb auf den
Eingangsstufen stehen und fragte sich, wo zum Himmel sie bloß hingehen sollte. »Ich
möchte nicht, dass sich jemand meinetwegen sorgt.«
    »Nein, das
wollen Sie gewiss nicht«, murmelte Blake.
    »Blake, Lieber«, erklärte Penelope, »ich
bestehe darauf, dass du Miss Dent nach Hause begleitest.«
    »Eine
ausgezeichnete Idee«, stimmte er ihr sofort zu.
    Caroline nickte dankbar. Sie war
zwar nicht davon begeistert, jetzt seine Fragen beantworten zu müssen, aber
die Alternative bestand darin, ziellos in der Gegend umherzuwandern. »Ja,
danke. Ich würde das begrüßen.«
    »Ausgezeichnet. Es ist nicht weit,
sagten Sie?« Seine Lippen kräuselten sich, und Caroline wünschte, sie wüsste,
ob sein Lächeln spöttisch oder verärgert war.
    »Nein«,
antwortete sie. »Überhaupt nicht weit.«
    »Dann,
schlage ich vor, gehen wir am besten zu Fuß.«
    »Ja, das
wird sicher am bequemsten sein.«
    »Ich werde im Salon warten«,
erklärte Penelope. »Es tut mir Leid, dass ich Sie nicht selbst nach Hause
bringen kann, aber ich bin sehr erschöpft von der Reise. Ich habe mich überaus
gefreut, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Miss Dent. Oh! Ich weiß ja noch
gar nicht Ihren Vornamen.«
    »Nennen Sie mich einfach Caroline.«
    Blake warf ihr aus dem Augenwinkel einen leicht überraschten, leicht verwirrten Blick
zu, weil sie sich keinen anderen Namen hatte einfallen lassen.
    »Wenn Sie Caroline sind«, antwortete
die Countess, »dann bin ich für Sie Penelope.« Damit ergriff sie Carolines Hand
und drückte sie herzlich. »Ich habe das Gefühl, als würden wir gute Freundinnen
werden.«
    Caroline war sich nicht ganz sicher,
aber sie glaubte Blake »Dann helfe mir Gott!« murmeln gehört zu haben. Zum
Abschied lächelten sie beide Penelope an und verließen das Haus.
    »Wo gehen wir jetzt hin?« flüsterte
Caroline.
    »Zur Hölle damit«, zischte er zurück
und sah über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass sie außer Hörweite des
Hauses waren, obwohl er genau wusste, dass er die Tür hinter sich ins Schloss
gezogen hatte. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu erklären, was verdammt
noch einmal hier vorgeht?«
    »Es war nicht meine Schuld«, sagte
sie rasch und folgte ihm.
    »Warum, so frage ich mich, fällt es
mir nur schwer, das zu glauben?«
    »Blake!« rief sie, hielt ihn am
Ärmel fest und zwang ihn so, stehen zu bleiben. »Was stellen Sie sich vor? Dass
ich Ihrer Schwester eine Nachricht geschickt und sie gebeten habe, Sie zu
besuchen? Ich hatte keine Ahnung, wer sie war. Ich wusste ja noch nicht einmal,
dass Sie überhaupt eine Schwester haben! Und sie hätte mich auch nie
gesehen, wenn ich nicht auf diesen dämlichen Zweig getreten wäre.«
    Blake seufzte, als ihm langsam klar
wurde, was geschehen sein musste. Es war ein unglücklicher Zufall gewesen –
ein großer, riesiger, unglaublich dummer und ärgerlicher Zufall. Sein Leben
schien in letzter Zeit voll davon zu sein. »Was zum Teufel soll ich mit Ihnen
nur anfangen?«
    »Ich habe nicht den blassesten
Schimmer. Auf jeden Fall kann ich nicht hier im Haus bleiben, solange Ihre
Schwester zu Besuch ist. Sie selbst haben mir gesagt, dass Ihre Familie
nichts von Ihrer Arbeit für das Kriegsministerium weiß. Ich vermute, das
schließt Penelope ein, oder?«
    Auf Blakes knappes Nicken hin fügte
sie hinzu: »Wenn sie entdecken sollte, dass ich in Seacrest Manor gelebt habe,
wird sie unweigerlich von Ihren heimlichen Aktivitäten erfahren.«
    Blake fluchte lautlos.
    »Ich billige Ihre Geheimnistuerei
gegenüber Ihrer Familie nicht«, fuhr Caroline fort, »aber ich werde Ihren
Wunsch respektieren. Penelope ist eine reizende Dame. Ich möchte nicht, dass
sie sich Ihretwegen Sorgen machen muss. Das würde sie aufregen, und Sie gewiss
auch.«
    Blake starrte sie an, unfähig zu
sprechen. Von all den Gründen, aus denen sie nicht in Seacrest Manor bleiben
konnte, musste sie sich ausgerechnet denjenigen herauspicken, der vollkommen
selbstlos war. Sie hätte sagen können, dass sie sich um ihren Ruf Sorgen
machte. Sie hätte sagen können, dass sie fürchtete, Penelope würde sie ihrem
Vormund ausliefern. Aber nein, sie sorgte sich um nichts davon; sie sorgte
sich, dass ihr Handeln ihm schaden könnte.
    Er schluckte, plötzlich befangen in
ihrer Gegenwart. Caroline musterte sein Gesicht, eindeutig auf eine Antwort
wartend,

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